Die Woche startete sommerlich warm und endete herbstlich kühl mit Schnee bis rund 1500 Meter. Damit begaben wir uns innerhalb weniger Tage vom Sommer in den Herbst, der Temperaturumschwung war markant!
In den letzten 3 Tagen vor allem entlang der zentralen und östlichen Alpen viel Niederschlag und auf den Bergen Neuschnee
Seit Donnerstag ist vor allem entlang der zentralen und östlichen Alpen im Nordstau viel Niederschlag gefallen. Die Niederschlagsmengen lagen dabei teilweise über 50 Litern pro Quadratmeter, in Gersau gab es sogar 120 Liter (siehe untenstehende Tabelle).
Niederschlagsmenge (Stand 06:20)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Gersau (435 m ü.M., SZ) | 120 |
Weesen (425 m ü.M., SG) | 92 |
Oberiberg (1075 m ü.M., SZ) | 89 |
Säntis (2502 m ü.M., AR) | 83 |
Starkenbach SG (897 m ü.M., SG) | 74 |
Napf (1406 m ü.M., BE) | 73 |
Braunwald (1299 m ü.M., GL) | 71 |
Benken - Doggen (408 m ü.M., SG) | 68 |
Rossberg (1119 m ü.M., SZ) | 64 |
Ebnat-Kappel (620 m ü.M., SG) | 64 |
Luzern (456 m ü.M., LU) | 63 |
Altdorf (449 m ü.M., UR) | 63 |
Siebnen (452 m ü.M., SZ) | 62 |
Sattel (790 m ü.M., SZ) | 61 |
Innerthal (903 m ü.M., SZ) | 60 |
Rempen (650 m ü.M., SZ) | 60 |
Einsiedeln (910 m ü.M., SZ) | 51 |
Appenzell (750 m ü.M., AI) | 47 |
Bern (565 m ü.M., BE) | 47 |
Entlebuch (768 m ü.M., LU) | 46 |
Entsprechend fiel auf den Bergen viel Neuschnee, wobei die Schneefallgrenze bis Freitag noch hoch war und gestern bis zum Morgen örtlich unter 1500 Meter sank und dann tagsüber etwa auf dieser Höhenlage blieb. Alleine gestern ist gemäss Berechnung entlang der zentralen und östlichen Voralpen ab rund 2000 bis 2500 Metern örtlich bis gegen einen halben Meter Schnee gefallen (vgl. untenstehende Karte). Dies bestätigen auch die allerdings mit Vorsicht zu geniessenden automatischen Messungen des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF.
Abb. 1: Neuschneesummen gestern Samstag
Interessant ist auch das andere Ende der Skala: Im Tessin und in Südbünden gab es vielerorts gleichzeitig im Schutz der Alpen und mit teilweise Nordföhn überhaupt keinen messbaren Niederschlag! Zudem blieb es auch im Oberengadin teilweise trocken.
Niederschlagsmenge (Stand 06:30)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Cevio (416 m ü.M., TI) | 0 |
Piotta (1007 m ü.M., TI) | 0 |
Comprovasco (575 m ü.M., TI) | 0 |
Faido (747 m ü.M., TI) | 0 |
Biasca (307 m ü.M., TI) | 0 |
Locarno-Monti (367 m ü.M., TI) | 0 |
Mosogno (771 m ü.M., TI) | 0 |
Locarno-Magadino (203 m ü.M., TI) | 0 |
Bellinzona (224 m ü.M., TI) | 0 |
Lugano (273 m ü.M., TI) | 0 |
Torricella - Crana (1002 m ü.M., TI) | 0 |
Stabio (353 m ü.M., TI) | 0 |
Monte Generoso (1608 m ü.M., TI) | 0 |
Coldrerio (347 m ü.M., TI) | 0 |
San Bernardino (1639 m ü.M., GR) | 0 |
Corvatsch (3315 m ü.M., GR) | 0 |
Sils im Engadin (1803 m ü.M., GR) | 0 |
Bosco/Gurin (1486 m ü.M., TI) | 0 |
Santa Maria im Münstertal (1386 m ü.M., GR) | 0 |
Heute Sonntag bleibt es nun tagsüber meist trocken, in der Nacht auf morgen und morgen früh ist dann vor allem wieder entlang der zentralen und östlichen Alpen und in Nordbünden etwas Niederschlag zu erwarten, wobei die Schneefallgrenze auf rund 1500 bis 1800 Metern liegt. Ab knapp 2000 Metern kommen so in vorgenannten Gebieten noch ein paar Zentimeter Neuschnee dazu.
Lake-Effect am Bodensee
Das meteorologische Phänomen Lake-Effect ist vor allem aus der Region der grossen Seen (Huron, Erie, St. Clair und Ontario) in Nordamerika bekannt. Der Effekt tritt aber gelegentlich auch am Bodensee auf. Wenn im Herbst kältere Luft aus Westen oder Nordwesten über die warme Seeoberfläche strömt nimmt die Luft zusätzlich Wasserdampf auf, was im Uferbereich zur Verstärkung der Niederschläge führt.
Heute liegt die Temperatur der Wasseroberfläche im Bodensee noch bei knapp 20 Grad. Die Lufttemperatur nur bei knapp über 10 Grad. Somit wird die kühle Luft mit Feuchtigkeit angereichert, was dazu führt, dass die Niederschläge am Ostufer des Bodensees unter zusätzliche Hebung an den Bergen verstärkt werden.
Abb. 1: Radarbild zeigt die durch den Lake-Effect verstärkten Niederschläge östlich des Bodensee.
Durch die kräftigen Niederschläge ist die Schneefallgrenze am Pfänder kurzzeitig auf rund 1000 Meter gesunken, wie das Webcambild zeigt.
Abb. 2: Schneefallgrenze ist durch die kräftigen Niederschlage auf rund 1000 Meter gesunken, auch auf dem Pfänder ist wenig Schnee liegen geblieben.. Bild: https://pfaenderbahn.it-wms.com/
Weitere Schnee-Impressionen aus den Bergen
Abb. 1: Rund 30 cm Neuschnee sind auf dem Klausenpass gefallen. Bild: UwBe International
Abb. 2: Markanter Wintereinbruch auf dem Klausenpass zwischen dem Kanton Uri und Glarus. Bild: UwBe International
Abb. 3: Winterlandschaft auf der Ruosalp im Muotathal. Bild: EBS
Abb. 4: Auch das Niederhorn im Kanton Bern erscheint heute im weissen Kleid. Bild: https://niederhornbahn.roundshot.com/#/
Abb. 5: Kein gutes Wanderwetter oberhalb Engelberg bei der Rugghubelhütte. Bild: rugghubel.ch
Abb. 6: Wintereinbruch auch auf der Melchsee-Frutt. Bild: melchsee-frutt.ch
Herbst ist da, erster Schnee in den Bergen
Der Wind hat gedreht! Von Südwest auf Nordwest, damit hat sich der Sommer verabschiedet und definitiv der Herbst Einzug gehalten. Nachdem uns Anfang Woche noch sehr warme Luft aus Spanien erreichte und fast 30 Grad gemessen wurden, gelangte nun polare Luft in den Alpenraum. Somit fiel die Schneefallgrenze gegen 1500 Meter. In höheren Lagen ab 1700 bis 2000 Metern ist der Schnee liegen geblieben. Nachfolgend ein paar Bilder vom Berggasthaus Alter Säntis.
Abb. 1: Auf dem Säntis sind rund 15 cm Schnee gefallen. Bild: Berggasthaus Alter Säntis
Abb. 2: Schnee am 17. September beim Berggasthaus Alter Säntis
Abb. 3: Wintereinbruch auf dem Säntis Bild: Berggasthaus Alter Säntis
Winterlich geht es entsprechend heute auch auf den höheren Alpenpässen zu und her. Mit Sommerreifen hat man oberhalb 1800 bis 2000 Metern heute definitiv schlechte Karten.
Abb. 4: Schnee auf dem Sustenpass. Bild: https://livecam.sustenpass.ch/
Abb. 5: Schneeräumung war auf dem Oberalppass zwischen Andermatt und Sedrun bereits erforderlich. Bild: https://sedruncam.ch/alpsu/webcam.jpg
Oberhalb rund 2000 Metern ist am Alpennordhang verbreitet etwas Neuschnee gefallen. Am meisten Neuschnee gab es seit Freitagmorgen zwischen dem östlichen Berner Oberland und dem Glarnerland. Hier sind innerhalb von 24 Stunden oberhalb von 2500 Metern lokal bis 50 cm Neuschnee gefallen, wie die nachfolgende Karte zeigt.
Abb. 6: Neuschneemenge von Freitagmorgen bis Samstagmorgen
Wie viel Schnee kommt noch?
Bis Sonntagmorgen gibt es entlang der nördlichen Voralpen und Alpen oberhalb von 1400 bis 1800 Metern weitere Schneeschauer. Die Mengen halten sich in Grenzen, trotzdem fallen stellenweise von Samstagmittag bis Sonntagmorgen nochmals 10 bis 20 cm Neuschnee. Bis zu 20 cm dürfen ab Höhenlagen von 2000 Metern zwischen dem Glarnerland und dem Unterengadin erwartet werden.
Abb. 7: Neuschneeprognose zwischen Samstagmittag bis Sonntagmorgen
Am Sonntag klingen die Niederschläge dann überall ab. Nächste Woche bestimmt Hoch Stefan unser Wetter. Abgesehen von Wolken- und Nebelfeldern dominiert die Sonne.
Abb. 8: Aussichten für die kommende Woche
Sommertag mitten im September
Auf der Vorderseite von Ex-Hurrikan "Danielle" wurde heute sehr warme Luft aus Spanien in den Alpenraum transportiert. In den tiefen Lagen reichte es an den meisten Orten für einen Sommertag, so wurden verbreitet 26 bis 28 Grad erreicht. Am wärmsten war es mit leichter Föhntendenz in Chur mit 28.9 Grad.
Abb. 1: Höchsttemperatur am 13. September 2022
Auch in den höheren Lagen war es nochmals sehr warm mit knapp 20 Grad auf 2000 Metern. Auf dem Pilatus, auf 2'128 M.ü.M, wurden 19.0 Grad gemessen, der bisherige Septemberrekord aus dem Jahre 1987 wurde hier nur um 0.4 Grad verfehlt.
Morgen Mittwoch reicht es stellenweise auch nochmals für einen Sommertag mit rund 25 Grad. Es wird aber nicht mehr ganz so warm wie heute. Danach zeigt die Temperaturkurve bis zum Wochenende steil abwärts - zumindest im Norden. Im Süden sorgt der Nordföhn nach wie vor für wärmere Temperaturen.
Abb. 2: Aussichten auf die kommenden Tage
Wochenausblick: Temperaturmässig vom Sommer in den Herbst!
Im Vorfeld des ehemaligen Hurrikans Danielle gelangen bis Wochenmitte vorübergehend sehr warme Luftmassen subtropischen Ursprungs in den Alpenraum. Die Temperaturen sind dabei morgen Dienstag am höchsten und erreichen verbreitet 25 Grad und mehr, mit Südwestwind in Genf sowie im Zentralwallis sind auch 30 Grad nicht ausgeschlossen. Heute ist es zudem meist sonnig mit lediglich am Vormittag im Osten teilweise Nebel und gelegentlich vorüberziehenden Schleierwolken. Morgen Dienstag erwarten wir dann noch teilweise sonniges Wetter, von Westen ziehen tagsüber allerdings zeitweise dichtere Wolkenfelder durch, zudem hat es auch zunehmend etwas Saharastaub in der Luft.
Abb. 1: Wetter heute Montag
Abb. 2: Wetter morgen Dienstag
Morgen Dienstag in etwas erhöhten Lagen Temperaturen in der Nähe der Septemberrekorde
Morgen Dienstag ist die einfliessende Luft wie bereits erwähnt am wärmsten, die Temperaturen sind im Flachland verbreitet sommerlich und steigen insbesondere in etwas erhöhten Lagen in die Nähe der absoluten Septemberrekorde, ohne den absoluten Rekord allerdings wohl irgendwo zu erreichen (vgl. nachfolgende Tabelle). Noch am nächsten dürften die Maxima auf dem Moléson und auf dem Pilatus dem absoluten Septemberrekord kommen, Top 10-Platzierungen liegen aber auch an anderen Orten drin.
Station |
Höchstwert 13.09.2022 |
Absoluter Septemberrekord | Top 10 | Messbeginn |
Hörnli |
23.7°C |
26.7°C (1.9.2009) | 23.2°C | 1991 |
Adelboden | 24.2°C | 27.9°C (17.9.1975) | 24.8°C | 1966 |
Napf | 22.3°C | 25.7°C (14.9.1987) | 22.2°C | 1978 |
Davos | 22.6°C | 24.9°C (6.9.2006) | 23.6°C | 1889 |
Moléson | 20.1°C | 21.1°C (5.9.2006) | 19.8°C | 1982 |
Pilatus | 19.0°C | 19.4°C (14.9.1987) | 18.3°C | 1981 |
Säntis | 14.0°C | 17.6°C (6.9.2006) | 15.5°C | 1901 |
Corvatsch | 10.3°C (18.9.2003) | 9.1°C | 1979 | |
Jungfraujoch | ca. 5.9°C | 10.8°C (11.9.2018) | 8.4°C | 1961 |
Am Mittwoch noch sommerlich warm, danach bis zum Wochenende immer kühler und teilweise nass
Am Mittwoch wird es bei immer noch sommerlichen, aber gegenüber Dienstag vielerorts schon leicht tieferen Temperaturen veränderlich und gewittrig. Lokal sind dabei auch heftige Gewitter möglich. Danach gehen die Temperaturen bei unbeständigem Wetter bis Samstag immer weiter zurück, dazu ist es vor allem am Donnerstag und entlang der Alpen auch am Freitag häufig nass. Die Schneefallgrenze liegt ab Samstag deutlich unter 2000 Metern, je nach Wettermodell sind auch Flocken bis unter 1500 Meter möglich. Die Temperaturen steigen dazu im Osten am Wochenende kaum mehr gross über 15 Grad, es wird richtig herbstlich kühl! Ganz anders sieht es im Süden aus, hier weht ab Freitag teilweise Nordföhn, und es bleibt warm.
Abb. 3: Wetteraussichten ab Mittwoch
Entlang der zentralen und östlichen Alpen sind ausserdem bis zum Sonntag grössere Regenmengen zu erwarten, je nach Wettermodell liegen bis oder sogar örtlich über 100 Liter Regen pro Quadratmeter drin! MeteoNews informiert dazu und über das spannende Wetter in dieser Woche weiter.
Abb. 4: Regensummen bis Sonntag nach dem europäischen Wettermodell ECMWF