In der letzten Woche zeigte uns der Herbst ein nasses und kühles Gesicht, nach diesem heissen und trockenen Sommer sind solche Regenphasen aber auch absolut notwendig und mehr Segen als Fluch. Nun stellte sich die Wetterlage um, ein Hoch trocknete die Luft ab und brachte uns für ein paar Tage den Altweibersommer ins Land. Wer die Sonne schon vermisst hat, kam nun wieder auf seine Kosten. Heute Mittwoch war nun der wärmste Tag der Woche, im Flachland gab es verbreitet über 20 Grad bei einer Nullgradgrenze knapp über 4000 Metern.
Heute Mittwoch wärmster Tag der Woche
Heute Mittwoch war es nach Nebelauflösung im Mittelland verbreitet sonnig und am Nachmittag warm. Die Temperaturen stiegen im Flachland verbreitet auf 20 Grad und etwas mehr, am wärmsten wurde es dabei erstaunlicherweise in mittleren Lagen des Bündnerlands (Andeer und Disentis mit 24.5 Grad bzw. 23.6 Grad, vgl. nachfolgende Liste).
Höchste Temperatur (Stand 16:30)
Die Temperaturen waren zwar für Oktober hoch, lagen aber doch ziemlich weit von absoluten Oktober-Rekordwerten entfernt. In Genf beispielsweise gab es heute 23.4 Grad, der Oktoberrekord liegt bei 27.3 Grad vom 4. Oktober 1985 sowie vom 6. Oktober 1977. Der zehntwärmste Oktobertag war 26.0 Grad warm. Ganz ähnlich sieht es bei den anderen Flachlandstationen aus.
Auch in der Höhe war es bei guter Fernsicht aussergewöhnlich mild, insbesondere in Mittelbünden. Während es bei der heute wärmsten Station Andeer keine langfristigen statistischen Vergleichswerte gibt, liegen die 23.6 Grad in 1'190 Metern Höhe in Disentis auf Rang 4 der wärmsten Oktobertage (Rekord 24.9 Grad vom 4. Oktober 2009). Die Nullgradgrenze lag heute knapp über 4000 Metern, eine Höhenlage, die im Oktober auch nur selten erreicht wird.
Abb. 1: Herrliches Bergwetter heute (roundshot Jungfraujoch)
In den kommenden Tagen bleibt es sehr mild bis warm, allerdings sind die Maximalwerte etwas tiefer. Insbesondere in den Bergen gehen die Temperaturen etwas zurück, am Samstag, wo eine Störung durchzieht, befindet sich die Nullgradgrenze noch auf knapp 3000 Metern. Danach ist sie ab Sonntag wieder etwas höher, erreicht aber bei weitem nicht mehr die Höhenlage von heute.
Immer freundlicher
Nach nächtlichen Regengüssen begann die neue Woche zwar schon mehrheitlich trocken, allerdings oft noch mit einem wolkenverhangenen Himmel – dies vor allem in der Deutschschweiz. Sonnenschein gab es dagegen ganz im Westen, im Wallis, im Tessin und in Südbünden. Heute Nachmittag macht sich der Einfluss von Hoch Timeo bemerkbar, die Wolken lockern sich auf und geben damit der Sonne immer mehr Platz. Bei leichter Bise werden im Norden 16 bis 17 Grad erreicht, am Genfersee sind es 19 bis 20 Grad. Am wärmsten wird es im Tessin, hier weht in den Tälern zum Teil der Nordföhn.
Abb. 1: Satellitenbild von 10:30 Uhr
In der Nacht ist es zunächst gering bewölkt bis klar, in erster Linie ziehen ein paar Schleierwolken durch. Später bilden sich dann allerdings zunehmend Nebel- und Hochnebelfeder.
Hochnebelschwaden, Sonne und Schleierwolken
Der Dienstag beginnt im Flachland und entlang der Voralpen oft mit tiefem Hochnebel, die Obergrenze liegt im Bereich von 800 bis 900 Metern. Dieser lichtet sich meist um die Mittagszeit, nur lokal kann er sich noch bis in den frühen Nachmittag hinein ziehen. Davon abgesehen hat die Sonne das Sagen, sie teilt sich den Himmel mit Schleierwolken. Nach einem frischen Morgen steigen die Temperaturen noch auf 16 bis 20 Grad, der Wind bleibt schwach. Auf den Bergen ist es nicht nur sonnig, sondern auch mild. Auf 2000 Metern gibt es um die 13 Grad, dazu weht leichter bis mässiger Nordwestwind. Die Nullgradgrenze variiert zwischen 3600 Metern im Osten und knapp 4000 Metern im Westen.
Dank Südwestwind der wärmste Tag der Woche
Am Mittwoch bleibt unser Wetter hochdruckbestimmt, ein Sturmtiefkomplex über Nordeuropa weitet sich aber etwas weiter nach Süden aus. Dadurch nehmen die Druckgegensätze über Mitteleuropa zu, die Strömung dreht in allen Höhenlagen auf Südwest. Am Morgen gibt es zunächst gebietsweise Nebel, der sich aber im Laufe des Vormittags auflöst. Die Sonne dominiert, allerdings ist der Himmel nicht makellos blau – zum Teil können ausgedehnte Schleierwolken durchziehen. Mit dem tagsüber leicht auffrischenden Südwestwind wird es warm, die Maxima liegen zwischen 22 und 24 Grad! Auch auf den Bergen wird es im Vergleich zum Vortag noch einmal milder, die Nullgradgrenze steigt auf über 4000 Meter. Allerdings weht ein zum Teil starker Südwestwind.
Abb. 2: Temperaturkurve für Adelboden, auch hier am Mittwoch bis zu 20 Grad.
Ruhiges und mildes Herbstwetter
Am Donnerstag und Freitag bleibt uns der Altweibersommer erhalten. Jeweils am Vormittag liegt im Flachland gebietsweise Nebel oder tiefer Hochnebel, sonst ist es sonnig mit ein paar hohen Wolkenschleiern. Im Vergleich zum Mittwoch gehen die Temperaturen zwar wieder etwas zurück, die Höchstwerte orientieren sich aber weiterhin an der 20-Grad-Marke. Der Wind hält sich in den tiefen Lagen vornehm zurück, am Donnerstag besteht Bisentendenz. Die Nullgradgrenze bleibt in Höhen zwischen 3600 und 3800 Metern. Abgesehen vom vorübergehend auffrischenden Südwestwind herrscht in dieser Woche also gutes Berg- und Wanderwetter. In sonnigen Lagen weicht der Schnee wieder zunehmend nach oben zurück, an Nordhängen oder generell schattigen Lagen kann er sich dagegen halten. Diesen Umstand sollte man bei seiner Tourenplanung berücksichtigen!
Abb. 3: Wetteraussichten für die kommenden Tage
Noch etwas unsichere Entwicklung, aber wohl keine grösseren Wetterkapriolen
Über die Entwicklung am Wochenende sind sich die Modelle noch nicht ganz einig. Aus heutiger Sicht bleibt der Luftdruck zwar hoch, über Frankreich und Deutschland liegt aber eine Luftmassengrenze. Diese nähert sich langsam der Alpennordseite an. In der Folge nimmt die Bewölkung zu, und das Schauerrisiko steigt an – aber wie gesagt, dies ist noch nicht in Stein gemeisselt. Das Temperaturniveau bleibt angenehm.