Letztes Wochenende strahlte die Sonne in den Bergen von einem blauen Himmel, während man im Flachland zum Teil in der Nebelsuppe sass. Diese Woche stellt sich nun ein Wetterwechsel ein, zunächst gibt es nur teilweise viele Wolken, ab Mittwoch aber im Norden mit durchziehenden Störungen auch immer wieder Niederschlag. In Summe sind hier bis zu Beginn der kommenden Woche grössere Niederschlagsmengen zu erwarten, welche die aktuelle Trockenheit mindern. Im Süden gibt es dagegen nur wenig Niederschlag, hier bleibt die Trockenheit weiter ein Thema.
Bescheidener Wochenstart
Nachdem man vergangenes Wochenende in den Bergen noch die Sonne fand, kommt es heute nicht drauf an, auf welchem Stockwerk man sich befindet. Heute Montag dominieren im Norden klar die Wolken, nur zwischendurch zeigt sich mal die Sonne. Entlang der Berge und im Süden sind ein paar Regentropfen oder ab rund 900 bis 1200 Metern Flocken möglich. Im Westen und im Wallis ist es heute Nachmittag dagegen recht sonnig. Morgen Dienstagvormittag ist es trotz ausgedehnten hohen Wolkenfeldern nochmals zeitweise sonnig, bevor in der zweiten Tageshälfte von Westen her bereits wieder dichte Wolken aufziehen. Gegen Abend setzen im Westen erste Niederschläge ein, auch im Tessin sind ein paar Schauer möglich.
Endlich wieder Regen für die Natur
Ab Mittwoch stellt sich eine wechselhafte Westwetterlage ein, nach dem zum Teil deutlich zu trockenen Winter eine gute Nachricht für die Natur. So ist es am Mittwoch veränderlich bis stark bewölkt, zeitweise nass und windig. In Graubünden halten sich die Niederschläge allerdings in Grenzen, hier gibt es vor allem in Nordbünden Regen. Im Süden reicht es höchstens im Nordtessin für etwas Niederschlag, ansonsten ist es hier teilweise bis recht sonnig und frühlingshaft mild. Am Donnerstag ist es trotz vereinzelten Schauern freundlicher, zwischendurch gibt es auch etwas Sonnenschein. Am Freitag nähert sich bereits die nächste Front, welche vor allem in der Nacht auf Samstag und am Wochenende kräftige Niederschläge mit sich bringt. Im Süden wird es mit Nordföhn sehr mild, die 20-Grad-Marke könnte geknackt werden.

Abb. 1: Aktuelle Prognosen bis Montag, 13. März 2023.; Quelle: MeteoNews
Zum Teil grosse Niederschlagssummen
Wieviel Niederschlag genau zu erwarten ist, lässt sich aus aktueller Distanz allerdings nicht wirklich sagen. Die Wettermodelle prognostizieren diesbezüglich zum Teil sehr unterschiedliche Summen. Beispielsweise modelliert das europäische Modell ECMWF bis zum Ende der Arbeitswoche im Westen 40 bis 60 mm Niederschlag (Abb. 2), im Osten etwa 15 bis 25 mm. Das deutsche Modell ICON ist grosszügiger unterwegs, nach dieser Version sind auch im Osten bis zu 60 mm Niederschlag möglich (Abb. 3). Für das Südtessin sowie Süd- und Mittelbünden werden nur ein paar Millimeter prognostiziert. Das amerikanische und weniger hoch aufgelöste Modell GFS bewegt sich irgendwo zwischen diesen beiden Varianten, aber auch nach diesem Modell sind im Wallis grössere Mengen möglich (Abb. 4).

Abb. 2: Vom ECMWF berechnete Niederschlagssummen bis und mit Freitag, 10. März 2023.; Quelle: UBIMET, MeteoNews

Abb. 3: Vom ICON berechnete Niederschlagssummen bis und mit Freitag, 10. März 2023.; Quelle: UBIMET, MeteoNews

Abb. 4: Vom GFS berechnete Niederschlagssummen bis und mit Freitag, 10. März 2023.; Quelle: UBIMET, MeteoNews
Die Schneefallgrenze steigt am Mittwoch von etwa 800 Metern im Tagesverlauf auf über 1500 Meter. Je nach Störung wird sie über die darauffolgenden Tage mal etwas ansteigen, mal wieder etwas sinken. Insgesamt dürfte sie sich aber zwischen 1300 und 1800 Metern bewegen, sodass insbesondere Richtung Westen oberhalb von 2000 Metern eine gute Portion Neuschnee zu erwarten ist. Die nachfolgende Graphik ist allerdings aus den oben erwähnten Gründen mit Vorsicht zu geniessen (Abb. 5).

Abb. 5: Prognostizierte Neuschneesumme bis und mit Freitag, 10. März 2023.; Quelle: UBIMET, MeteoNews
Während sich die Trockenheit mit diesen Niederschlägen im Norden deutlich entschärfen wird, bleibt die Situation im Süden weiterhin prekär. An der erheblichen Waldbrandgefahr im Tessin und Teilen Graubündens wird sich nicht viel verändern (Abb. 6)

Abb. 6: Aktuelle Waldbrandgefahr.; Quelle: BAFU, MeteoNews
Das Wetter zeigt sich wie bereits erwähnt nicht nur von seiner nassen, sondern auch von seiner windigen und milden Seite. Im Flachland sind Windspitzen von 60 bis 80 km/h zu erwarten, auf den Bergen weht zum Teil stürmischer Westwind (Abb. 7). Insbesondere auf den ausgesetzten Voralpengipfeln sind Orkanböen möglich. Mit dem starken Südwestwind wird es im Flachland recht mild. Bis zum Wochenende werden verbreitet zweistellige Temperaturen erreicht, dabei sind je nach Wind, Sonne und Niederschlag Temperaturen von 12 bis 14 Grad möglich.

Abb. 7: Prognostizierte Windspitzen bis Ende Woche.; Quelle: UBIMET, MeteoNews
Ab Mittwoch im Norden immer wieder Störungen und in der Folge grössere Niederschlagssummen!
Ab Mittwoch stellt sich bis mindestens zu Beginn der kommenden Woche eine sehr unbeständige Westlage ein, mit der immer wieder Fronten über den Norden hinwegziehen. Teilweise ist es auch sehr windig bis sogar stürmisch. Noch immer ist aber der Fahrplan und die Aktivität der Fronten nicht klar. Zudem befinden wir uns auch im Bereich einer Luftmassengrenze, sodass auch der genaue Verlauf der Temperaturen und der Schneefallgrenze unklar ist, schon kleine Abweichungen der wellenförmigen Westströmung können zu grossen Unterschieden führen. Die Schneefallgrenze dürfte aber im Zuge der verschiedenen durchziehenden Störungen stark pendeln, auch mal Regen bis gegen 2000 Meter ist möglich, aber auch mal Flocken bis in tiefere Lagen. So ist es momentan auch nicht möglich, genaue Niederschlagssummen bzw. Neuschneesummen anzugeben. Klar ist, dass es insgesamt bis zu Beginn der kommenden Woche im Norden grössere Niederschlagsmengen von wohl teilweise über 50, gebietsweise möglicherweise auch über 100 Litern pro Quadratmeter gibt. Dies hilft sicher, die aktuell doch recht ausgeprägte Trockenheit zu mindern. Letzteres gilt aber nicht für den Süden, da hier im Schutz der Alpen vor allem im Südtessin nicht mit viel Niederschlag zu rechnen ist.
Wieviel Niederschlag bis Dienstag in einer Woche etwa zusammenkommen könnte, zeigt nachfolgende Karte des europäischen Wettermodells ECMWF.

Abb. 1: Kummulierte Niederschlagssumme bis Dienstag in einer Woche nach dem europäischen Wettermodell ECMWF; Quelle: MeteoNews, Ubimet
MeteoNews hält Sie über die Niederschlagsmengen, Neuschneesummen auf den Bergen und die Windstärken auf dem Laufenden.
Bis Sonntag im Norden weiterhin Hochnebel und Sonne, im Süden meist sonnig
Bis Sonntag ändert sich an der Wetterlage noch wenig. Dabei befinden wir uns heute am Südostrand eines sich langsam etwas abschwächenden Hochs mit Kern über dem Nordatlantik nordwestlichen von Schottland.

Abb. 1: Isobarenkarte heute Mittag: Hoch über dem Atlantik vor der Küste Schottlands ; Quelle: MeteoNews
Das Hoch verlagert seinen Kern bis Sonntag immer mehr westwärts in den Atlantik, bestimmt aber im Wesentlichen weiterhin unser Wetter. Gleichzeitig dehnt sich ein Höhentief von Skandinavien immer mehr in Richtung nördliches Mitteleuropa aus.
So ändert sich im Norden am Wetter bis Sonntag kaum etwas: Unten ist es zumindest teilweise infolge Hochnebels grau und auf den Bergen blau. Die Obergrenze des Hochnebels befindet sich dabei zumeist zwischen 1500 und 2000 Metern, heute Vormittag noch etwas tiefer. Die Temperaturen erreichen dazu je nach Hochnebel zwischen etwa 5 und 10 Grad. Milder ist es bei meist sonnigem Wetter im Süden, hier sind zwischen etwa 12 und 16 Grad zu erwarten. Ein Ausflug in den Süden ist somit über das Wochenende absolut lohnenswert. Genauso lohnt es sich, über die Hochnebelgrenze zu steigen und die Hochnebeldecke von oben zu bestaunen. In mittleren und hohen Lagen herrschen dabei zumeist noch immer gute Wintersportbedingungen.

Abb. 2: Webcam Wildspitz von heute Morgen: Oben blau und unten grau; Quelle: roundshot
Am Montag und Dienstag wechselnd bewölkt, höchstens wenig Niederschlag
Am Montag und am Dienstag stellt sich am Südrand eines Höhentiefs über Skandinavien eine wechselhafte Westlage ein. Neben vielen Wolken zeigt sich vor allem im Süden gelegentlich auch die Sonne, bis Dienstagabend ist dazu höchstens wenig Niederschlag zu erwarten. Die Temperaturen steigen dabei im Norden mit einem schwachen bis mässigen Südwest- bis Westwind auf etwa 4 bis 8 Grad und im Süden bei nur schwachen Winden auf 9 bis 11 Grad.
Ab Mittwoch sehr unbeständig mit im Norden immer wieder durchziehenden Störungen
Ab Mittwoch bis zum Wochenende ist mit einer anhaltenden Westlage im Norden immer wieder mit durchziehenden Störungen zu rechnen. Dabei kann von einer stark pendelnden Schneefallgrenze ausgegangen werden, allerdings ist der genaue Wetterablauf und das Temperaturniveau noch von Wettermodell zu Wettermodell recht verschieden. Die Schneefallgrenze dürfte aber am Mittwoch recht tief sein, auch nasse Flocken bis ins Flachland sind möglich. Ab Donnerstag dürfte es dann wieder etwas milder sein. Aber wie erwähnt, noch ist es nicht sinnvoll, einen genauen Wetter- und Temperaturfahrplan ab Mittwoch aufzustellen. So sind auch die berechneten Niederschlagssummen bis zum kommenden Wochenende noch sehr unterschiedlich, auch grössere Mengen bis über 50 oder gar über 100 Liter pro Quadratmeter sind gemäss einzelnen Modellen möglich. Dies wäre nach dem vielerorts sehr trockenen Februar und auch Winter sicher ein Segen! Allerdings muss gesagt werden, dass insbesondere das Südtessin recht gut gegenüber den in den Bergen vorherrschenden Westwinden geschützt ist, sodass hier kaum grössere Niederschlagssummen zu erwarten sind. Möglicherweise wird die aktuelle Trockenheit hier so nicht oder nur wenig gemindert. Für den Süden würde es eine feuchte Süd- bis Südwestlage brauchen, damit hier grössere Niederschlagssummen fallen würden. Eine solche zeichnet sich aber vorderhand nicht ab.
Zum Schluss noch der Überblick über das Wetter und die Temperaturen heute Freitag und in den kommenden Tagen.

Abb. 3: Wetter heute Freitag; Quelle: MeteoNews

Abb. 4: Aussichten ab morgen Samstag; Quelle: MeteoNews