Der März 2023 war bisher in der Schweiz verbreitet zu nass, leicht zu mild und leicht zu bewölkt. Dazu gab es mit immer wieder durchziehenden Störungen gelegentlich starke bis stürmische Winde und relativ viele Blitze.
Bisheriger März mit verbreitetem Niederschlagsüberschuss
Nach dem vielerorts viel zu trockenen Februar war der März bisher infolge immer wieder durchziehenden Störungen mit Ausnahme weniger Gebiete im Raum St. Gallen und im Nordtessin verbreitet zu nass. Über die Schweiz gemittelt beträgt der Überschuss etwas mehr als 60%. Gebietsweise fiel mehr als doppelt soviel Niederschlag wie normal, im Wallis sogar örtlich über dreimal soviel (siehe Abb. 1). Allerdings ist im Wallis die durchschnittliche Niederschlagssumme in der ersten Märzhälfte ziemlich tief, in absoluten Zahlen gab es auch vielerorts entlang der Alpen und in Teilen des Juras ähnliche Niederschlagsmengen (siehe Abbildung 2).

Abb. 1: Bisherige Abweichung der Niederschlagsmengen im März 2023 im Vergleich zum langjährigen Mittel; Quelle: MeteoNews, Ubimet

Abb. 2: Niederschlagssumme bisher im März; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Auch die im vergangenen Winter trockensten Gebiete (Bündnerland und Tessin) erhielten in der ersten Märzhälfte überdurchschnittlich viel Niederschlag, die aktuelle Trockenheit wurde aber dadurch nur wenig gemindert, was sich auch an der aktuell weiterhin vielerorts mässigen bis erheblichen Waldbrandgefahr zeigt (siehe Abbildung 3). Für eine nachhaltige Entspannung der Situation wären weitere kräftigere Niederschläge nötig.

Abb. 3: Aktuelle Waldbrandgefahr; Quelle: MeteoNews
Leichter Temperaturüberschuss
In der ersten Märzhälfte lagen wir oft im Bereich einer Luftmassengrenze, wodurch bei den Temperaturen ein ständiges Auf und Ab resultierte (siehe Abbildung 4).

Abb. 4: Temperaturverlauf bisher im März bei der Station Zürich-Flughafen; Quelle: MeteoNews
Über die ganze Schweiz gesehen gab es bisher im März einen Temperaturüberschuss von rund einem halben Grad (siehe Abbildung 5). Im Süden, in Mittel- und Südbünden sowie im Engadin ist die positive Abweichung grösser bei teilweise über 1.5 Grad. Nur ganz lokal ist die Abweichung leicht negativ.

Abb. 5: Bisherige Abweichung der Temperaturen im März 2023 im Vergleich zum langjährigen Mittel; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Infolge der bereits im Januar und Februar überdurchschnittlichen Temperaturen ist die Natur gegenüber dem langjährigen Mittel etwa eine bis zwei Wochen voraus, schon blühen beispielsweise auch im Garten des Blogschreibers im Sarganserland die ersten Osterglocken (siehe Abbildung 6).

Abb. 6: Aktuell blühende Osterglocken; Quelle: Roger Perret
Damit erhöht sich – wie in den letzten Jahren öfters geschehen – auch in diesem Jahr wieder die Gefahr, dass Spätfröste Schäden anrichten können, wenn bald die ersten Obstbäume (Pfirsich und Aprikosen) zu blühen beginnen.
Sonnenscheindauer leicht unterdurchschnittlich
Bezüglich der Sonnenscheindauer ergibt sich im Mittelland und im Jura ein Defizit, während die Sonne in den Alpen und im Süden vielerorts etwas überdurchschnittlich schien. Über die ganze Fläche der Schweiz resultiert ein Defizit von etwas mehr als 5% (siehe Abbildung 7).

Abb. 7: Bisherige Abweichung der Sonnenscheindauer im März 2023 im Vergleich zum langjährigen Mittel; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Mit häufigen Fronten teilweise windig und relativ viele Blitze
Immer wieder durchziehende Störungen brachten teilweise recht turbulentes Wetter mit starken bis stürmischen Winden und mit Kaltfronten auch eingelagerte Gewitter. Die stärkste Böe auf den Bergen konnte dabei auf dem Jungfraujoch mit 169 km/h gemessen werden, in tiefen Lagen liegt Delémont mit 125 km/h an der Spitze (siehe Abbildung 8). Bemerkenswert hoch ist auch die mit knapp 1'300 registrierte Anzahl Blitze (siehe Abbildung 9).

Abb. 8: Stärkste Windböen bisher im März; Quelle: MeteoNews, Ubimet

Abb. 9: Blitzanzahl bisher im März; Quelle: MeteoNews, Ubimet