In den vergangenen Tagen erlebten wir in kurzer Abfolge gleich mehrfach den Wechsel von Winterwetter in den Frühling. Nun aber scheint das Pendel zugunsten der wärmere der beiden Jahreszeiten ausgeschlagen zu haben. Mittelfristig bleiben die Tagesmaxima im zweistelligen Bereich, dazu ist es mit Ausnahme des Sonntags weiterhin recht sonnig.
Auch heute viel Sonnenschein und sehr mild
Verantwortlich für das sonnige Wetter der vergangenen Tage und des heutigen Wochenabschlusses zeigt sich Hoch Jeanine mit Zentrum über Südosteuropa. In den letzten beiden Tagen konnten bei leicht steigenden Tageshöchstwerten mit wenigen Ausnahmen jeweils um die zehn Sonnenstunden gemessen werden. Auch heute erwartet uns trotz zeitweise ausgedehnten hohen Wolken ein ähnlich sonniger Tag, wobei die Temperaturen verbreitet auf 18 bis 20 Grad steigen. Die Höchstwerte liegen damit also um rund 5 Grad höher als gestern, wobei dies mit der auf Südwest gedrehten Grundströmung zu erklären ist. Noch eindrücklicher ist der Temperaturanstieg in der Höhe. Auf dem freiburgischen Moléson auf rund 2000 Metern Höhe wurden gestern zu Beginn des Tages noch rund –5 Grad gemessen, aktuell zeigt das Thermometer knappe 10 Grad. Einen ähnlichen Anstieg verzeichnete auch der Säntis. Die Nullgradgrenze liegt heute auf hohen 3200 Metern, wobei die dortigen Luftmassen recht trocken sind und so eine gute Fernsicht bieten. Im Rheintal bläst heute zudem der Föhn.

Abb. 1: Temperaturverlauf an der Station Moléson und Säntis in den vergangenen 30 Stunden; Quelle: Messdaten von MeteoSchweiz, eigene Darstellung
Ein zweigeteiltes Wochenende
Morgen Samstag geht es zunächst recht sonnig weiter, wobei der Bewölkungsanteil im Tagesverlauf von Südwesten her langsam zunimmt. Dadurch und aufgrund von leicht kühleren Luftmassen liegen die Höchstwerte morgen mit rund 15 bis 17 Grad geringfügig tiefer als heute. Am Abend wird es in der Romandie und in der Nacht auf Sonntag auch im Mittelland gebietsweise nass. Der Sonntag zeigt sich dann von der wechselhaften Seite. Bei einem Mix aus vielen Wolken und besonders in der zweiten Tageshälfte auch sonnigen Abschnitten muss zum Teil mit ein paar unergiebigen Regenschauern gerechnet werden, die Schneefallgrenze liegt zwischen 1500 und 1700 Metern. Mit einem tagsüber mässig auffrischenden Südwestwind werden etwa 13 bis 15 Grad erreicht. Auf der Alpensüdseite zeigt sich das Wetter im Schutz der Alpen und bei ähnlichen Temperaturen von der freundlicheren und trockenen Seite.

Abb. 2: So ähnlich dürfte es auch morgen aussehen, Schleierwolken über Zürich; Quelle: roundshot.com
Astronomischer Frühlingsbeginn
Nach dem meteorologischen Frühlingsbeginn am 1. März, beginnt am kommenden Montag um exakt 22:24 Uhr der astronomische Frühling (am darauffolgenden Wochenende dann auch die Sommerzeit). Der erste offizielle Frühlingstag präsentiert sich nach Restwolken im Osten von der zunehmend sonnigen Seite. Die Höchstwerte steigen auf rund 15 bis 16 Grad. In der Höhe wird es wieder spürbar milder, die Nullgradgrenze steigt im Tagesverlauf auf über 2500 Meter an (am Sonntag zwischenzeitlich bei rund 2000 Metern). Am Dienstag und Mittwoch geht es frühlingshaft mild und mit viel Sonnenschein weiter. Ausserdem sieht es danach aus, dass uns zu Beginn der neuen Woche etwas Saharastaub erreichen könnte. Die prognostizierten Partikelkonzentrationen liegen aber deutlich tiefer als bei den eindrücklichen Saharastaubereignissen des vergangenen Jahres.

Abb. 3: Saharastaubkonzentrationen am kommenden Dienstag; Quelle: Skiron
Mit zunehmender zeitlicher Distanz nimmt die Zuverlässigkeit der Prognose immer mehr ab. Aus heutiger Sicht sieht es aber danach aus, dass im Verlauf der zweiten Wochenhälfte das Wetter wieder wechselhafter und zum Teil nass wird. Die nachfolgende Darstellung zeigt den oben beschriebenen Ablauf.

Abb. 4: Aussichten bis nächsten Freitag; Quelle: MeteoNews
Europawetter am Wochenende
Zum Schluss schauen wir noch kurz über den Tellerrand. Auf der Europakarte sehen wir ein breites Spektrum an Wettersymbolen. Der nördliche Teil Europas liegt dabei unter dem Einfluss des ausgedehnten Tiefs Gerson mit dem Hauptkern über den Britischen Inseln und einem weiteren Druckzentrum über Skandinavien. Bei garstigen Verhältnissen ist es dabei verbreitet nass, stellenweise schneit es bis in tiefe Lagen. Die Temperaturen reichen von 3 Grad in Helsinki bis etwa 14 Grad in London. Am meisten Sonne finden wir - wenig überraschend - im Mittelmeerraum. Ein Hochdruckrücken sorgt von der Iberischen Halbinsel bis zur Adria für oftmals sehr sonniges Wetter mit Höchstwerten rund um die 20-Gradmarke. Von den schon fast historischen 33 Grad, welche anfangs Woche im spanischen Xativa gemessen wurden, sind wir aber ein gutes Stück entfernt.

Abb. 5: Das Wetter in Europa am Samstag; Quelle: Meteonews

Abb. 6: Temperaturen für morgen in Europa; Quelle: MeteoNews