Am Donnerstag fliesst mit Bise trockenere Luft ein, es stellt sich mindestens teilweise sonniges und bis zum Wochenende zunehmend wärmeres Wetter ein. Höchstens noch vereinzelt sind in den Bergen Schauer oder Gewitter zu erwarten. Damit zeichnet sich zumindest im Flachland endlich Heuwetter ab!
Grosse Niederschlagssummen entlang der Voralpen
Seit gestern Morgen sind besonders entlang der zentralen und östlichen Voralpen teils grosse Niederschlagsmengen gefallen. Am meisten wurde dabei mit 64 mm im liechtensteinischen Vaduz gemessen, dies entspricht rund 2/3 der gesamten Mainorm. Dicht gefolgt von Gersau (63 mm) und dem Innerthal (59 mm). Von den Kantonshauptorten finden sich Appenzell (54 mm) und St. Gallen (53 mm) zuoberst.
Niederschlagsmenge (Stand 07:00)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Vaduz (460 m ü.M.) | 64 |
Gersau (435 m ü.M., SZ) | 63 |
Innerthal (903 m ü.M., SZ) | 59 |
Entlebuch (768 m ü.M., LU) | 57 |
Rossberg (1119 m ü.M., SZ) | 57 |
Appenzell (750 m ü.M., AI) | 54 |
Sankt Gallen (779 m ü.M., SG) | 53 |
Flühli (884 m ü.M., LU) | 52 |
Rempen (650 m ü.M., SZ) | 51 |
Urnäsch (825 m ü.M., AR) | 51 |
Einsiedeln (910 m ü.M., SZ) | 51 |
Schüpfheim (760 m ü.M., LU) | 50 |
Oberiberg (1075 m ü.M., SZ) | 46 |
Stöckalp (1070 m ü.M., OW) | 45 |
Napf (1406 m ü.M., BE) | 44 |
Oberriet (420 m ü.M., SG) | 42 |
Altstätten (430 m ü.M., SG) | 40 |
Starkenbach SG (897 m ü.M., SG) | 38 |
Sattel (790 m ü.M., SZ) | 37 |
Engelberg (1035 m ü.M., OW) | 37 |
Abb. 1: Gemessene Niederschlagssummen von gestern morgen bis heute; Quelle: MeteoNews
In den Bergen Neuschneezuwachs
Oberhalb von rund 2000 Metern fiel der gesamte Niederschlag in Form von Schnee. Gestern Abend und in der vergangenen Nacht sank die Schneefallgrenze dann auf 1200 bis 1400 Meter. Leicht angezuckert präsentiert sich daher auch die Schwägalp auf rund 1300 Metern Höhe.
Abb. 2: Leicht angezuckert, Schwägalp auf 1300 Metern Höhe; Quelle: roundshot
Wie die Übersichtskarte des SLF mit automatisierten Messstationen zeigt, wurden in den Bergen verbreitet 20 bis 30 cm Neuschnee gemessen, örtlich auch etwas mehr (z.B. auf dem Wildsee mit 39 cm oder dem Titlisboden mit 34 cm).
Abb. 3: Automatische Neuschneemessungen gemäss SLF; Quelle: SLF
Heute überwiegend trocken
Der heutige Mittwoch präsentiert sich zunächst mit vielen Wolken, vor allem in den östlichen Voralpen und im Bünderland sind derzeit noch ein paar Tropfen oder oberhalb von rund 1300 bis 1500 Metern Flocken unterwegs. In den übrigen Regionen hingegen ist es trocken und im Laufe des Tages von Westen her auch zunehmend aufgelockert. Am meisten Sonne kann man heute in der Genferseeregion geniessen, dies auch nicht zuletzt wegen der starken Bise. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte von rudn 12 bis 15 Grad – je nach Sonne. Eine Spur milder ist es im Süden. Hier dürfte die 20-Grad-Marke unter Mithilfe des tagsüber abnehmenden Nordföhns geknackt werden. Sowieso hat das Tessin eine milde Nacht hinter sich. In Lugano sank das Thermometer nicht unter 17.1 Grad. Dies ist aber noch ein gutes Stück vom Mairekord entfernt, am 29. Mai 2007 und 31. Mai 1937 gab es an jener Station gar eine Tropennacht (Minimumtemperatur nicht unter 20 Grad).
Abb. 4: Wetter heute; Quelle: MeteoNews
Der Mai hat sich vor allem in der Deutschschweiz bisher nicht gerade als Wonnemonat gezeigt (zur Mai-Halbzeitbilanz dann morgen mehr). Bis Mittwoch geht es nun im Norden sehr unbeständig und gelegentlich nass weiter, erst ab Donnerstag ist dann mit mehr Sonne zu rechnen. Nachfolgend eine Übersicht zur Wetterentwicklung in den kommenden Tagen.
Im Norden sehr durchzogener Wochenstart
Eine Tiefdruckrinne erstreckt sich aktuell von der Nordsee über Mitteleuropa bis in den zentralen Mittelmeerraum und sorgt bei uns heute im Norden weiterhin für sehr wechselhaftes Wetter mit auch Regengüssen. Bezüglich Sonnenschein deutlich besser sieht es im Süden aus, hier ist es recht sonnig und weitgehend trocken. Dazu erreichen die Temperaturen im Norden etwa jahreszeitgemässe 16 bis 18 Grad und im Süden warme 22 bis 23 Grad.
Abb. 1: Wetter heute Montag; Quelle: MeteoNews
Morgen Dienstag im Norden teils viel Regen und recht kühl
Der morgige Dienstag bringt im Norden im Einflussbereich einer Kaltfront ganztags stark bewölktes und immer wieder nasses Wetter. Am meisten Niederschlag gibt es dabei am Nachmittag sowie entlang der Alpen, hier schüttet es zunehmend auch kräftig. Schnee fällt ab knapp 2000 Metern, bei intensiverem Niederschlag sinkt die Schneefallgrenze auch infolge Niederschlagsabkühlung in den Alpentälern im Laufe des Nachmittags immer tiefer. In der Nacht auf Mittwoch sinkt die Schneefallgrenze dann sogar gegen 1000 bis 1300 Meter! Im Süden ist bei ebenfalls vielen Wolken und nur wenig Sonne sowie etwas Nordföhn höchstens am Nachmittag wenig Niederschlag zu erwarten. Hier ist es mit 18 bis 19 Grad auch deutlich milder als im Norden, wo es lediglich etwa 12 bis 14 Grad gibt.
Abb. 2: Wetter morgen Dienstag; Quelle: MeteoNews
Bis Mittwochmorgen ist wie erwähnt vor allem entlang der nördlichen Alpen mit grösseren Niederschlagssummen zu rechnen. So liegen hier örtlich bis über 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter drin, entsprechend kann es ab rund 2000 Metern lokal bis über einen halben Meter Neuschnee geben.
Abb. 3: Niederschlagsmenge bis Mittwochmorgen; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Mittwoch im Norden noch viele Wolken und kühl
Am Mittwoch dominieren im Norden weiterhin die Wolken, immerhin gibt es im Tagesverlauf im Flachland auch Auflockerungen. Dazu bleibt es mit zeitweise mässiger und im Westen starker Bise weitgehend trocken. In den Alpen ist es ganztags meist bewölkt, hier ist auch noch mit wenig Niederschlag zu rechnen. Die Temperaturen erreichen zwischen etwa 10 und 15 Grad. Im Süden erwarten wir trotz Nordföhns ähnlich wie am Dienstag viele Wolken und nur wenig Sonne, mit 21 bis 22 Grad ist es aber warm.
Auffahrtsbrückentage freundlich und im Norden immer wärmer
Ab dem Auffahrtstag tummeln sich Höhentiefs weitgehend noch im Mittelmeerraum, bei uns stellt sich am Südrand hohen Luftdrucks bis Sonntag freundliches und teilweise sonniges sowie immer wärmeres Wetter ein. Im Flachland sollte es bei bis Samstag zeitweise mässiger Bise meist trocken bleiben, sodass sich im Prinzip Heuwetter einstellt. Allerdings sind die Böden noch sehr feucht und müssen zuerst noch abtrocknen. Strahlend schön ist es dazu nicht, so gibt es teilweise Hochnebel- und Wolkenfelder sowie Quellwolken. In den Alpen besteht zudem ein latentes Schauer- und Gewitterrisiko, das am Sonntag am höchsten ist. Vereinzelt ist am Sonntag in der zweiten Tageshälfte auch im Flachland ein Schauer oder Gewitter möglich. Die Temperaturen steigen immer weiter an und erreichen am Wochenende 20 Grad und etwas mehr. Je nach Wettermodell kann am Sonntag auch lokal die Sommermarke von 25 Grad erreicht werden. Im Süden ist es von Donnerstag bis Sonntag ebenfalls freundlich und teilweise sonnig, allerdings ist die Luft etwas angefeuchtet, sodass täglich ein gewisses Schauer- und Gewitterrisiko besteht. Immerhin ist es mit 20 Grad und knapp mehr warm.
Und nächste Woche?
In der kommenden Woche sieht es bei flacher Luftdruckverteilung nach zwar recht sonnigem und warmem, aber jeweils in der zweiten Tageshälfte mit Schauern und Gewittern durchsetztem Wetter aus. Ein stabiles Sommerhoch ist somit weiterhin nicht in Sicht, bad news für die Bauern...
Zum Schluss noch überblicksmässig die Wetterentwickung ab Mittwoch.
Abb. 4: Wetterentwicklung ab Mittwoch; Quelle: MeteoNews