Über zu wenig Abwechslung in Sachen Wetter kann man sich aktuell nicht wirklich beklagen, auch in der nächsten Zeit geht es von einem Extrem ins andere! Zuerst stehen nun Regen, Neuschnee auf den Bergen sowie für August ungewöhnlich frische Temperaturen auf dem Programm. Nächste Woche zeigt die Temperaturkurve dann aber wieder steil nach oben.
Schnee bis 2000 Meter
Die Schneefallgrenze ist in der vergangenen Nacht wie erwartet nochmals leicht gesunken. Stellenweise gab es ein paar Flocken sogar bis knapp unter 2000 Meter. Ab rund 2000 bis 2200 Metern ist es in den nördlichen Alpen heute in der Früh weiss. Die höheren Alpenpässe sind teilweise auch schneebedeckt und mit Sommerreifen aktuell nicht oder nur schwer befahrbar - so zum Beispiel der Sustenpass. Die nachfolgende Karte zeigt die Neuschneemenge in den letzten 24 Stunden. Ab 2000 Metern sind ein paar wenige Zentimeter Schnee gefallen, in den Hochalpen oberhalb 2500 Metern teils sogar über 20 cm. Ein positiver Effekt für die Gletscher auf dieser Höhe, denn der Neuschnee schützt durch die hohe Albedo in den nächsten Tagen vor der Sonneneinstrahlung und bremst somit den Schmelzprozess.

Abb. 1: Neuschneemenge zwischen Sonntagmorgen und Montagmorgen; Quelle: MeteoNews AG / UBIMET
Bildergalerie vom Schnee in den Bergen

Abb. 2: Bärenland Arosa auf knapp 2000 m.ü.M.; Quelle: Bärenland Arosa

Abb. 4: Strelapass zwischen Davos und Langwies, Graubünden (2352 m ü. M.); Quelle: Schatzalp

Abb. 5: Albert-Heim-Hütte (2542 m ü.M.); Quelle: Albertheimhütte

Abb. 6: Oberalppass am Montagmorgen ; Quelle: Sedruncam

Abb. 7: Gütsch oberhalb von Andermatt (knapp 2400 m.ü.M.); Quelle: Skiarena
Bis über 100 mm Regen in 72 Stunden
Die Regenmengen der letzten 72 Stunden sind über die ganze Schweiz betrachtet sehr inhomogen verteilt. Während im westlichen Mittelland, in Teilen des Wallis und der Südschweiz stellenweise nur sehr wenig Regen fiel, gab es in den östlichen Voralpen und Alpen örtlich bis über 100 mm Niederschlag.
Niederschlagsmenge (Stand 17:00)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Malbun | 116 |
Starkenbach SG (SG) | 109 |
Säntis (AR) | 108 |
Weesen (SG) | 100 |
Zum Vergleich: Das ist in etwa die Menge, die in einem ganzen Monat August durchschnittlich im Mittelland fällt. Aufgrund der Tatsache, dass die Niederschläge über den Zeitraum verteilt fielen, die Böden noch nicht gesättigt und die Pegel der Gewässer noch nicht sehr hoch waren, gab es damit keine nennenswerten Probleme. Die nachfolgende Karte zeigt die Niederschlagsverteilung über die Schweiz der letzten 72 Stunden, also von Donnerstagnachmittag bis Sonntagnachmittag.

Abb. 1: Niederschlagsmenge von Donnerstagnachmittag bis Sonntagnachmittag; Quelle: MeteoNews AG / UBIMET
In der Nacht auf Montag und am Montag gibt es mit Schwerpunkt am Alpennordhang noch zeitweise Regen, die Mengen sind aber eher gering, Probleme dürften kaum oder nur sehr lokal entstehen. Am Montag werden die Niederschläge – durch ein sich von Westen – sich aufbauendes Hochdruckgebiet immer weniger.
Schnee in den Bergen
In der Nacht auf heute Sonntag sank die Schneefallgrenze auf rund 2500 Meter. Heute lag sie tagsüber bei 2200 bis 2400 Metern. In der Nacht auf Montag sinkt sie noch etwas auf rund 2000 Meter. Somit dürften die Alpweiden in den nördlichen Alpen am Montagmorgen ab rund 2000 bis 2200 Metern leicht schneebedeckt sein. Schnee bis auf eine Höhenlage von 2000 Metern kommt zwar nicht jeden Sommer vor, ist aber auch nicht aussergewöhnlich. Das gibt es alle 2 bis 3 Jahre. Manchmal schneit es in den Alpen sogar im Hochsommer bis unter 2000 Meter. So zum Beispiel am 14. Juli 2016. Damals fielen Schneeflocken bis auf eine Höhe von gegen 1500 Meter.

Abb. 2: Schneesituation auf dem Schneehüenerstock auf rund 2600 Meter über Meer am Sonntagnachmittag; Quelle: Skiarena Andermatt-Sedrun-Disentis
Herbstlicher Sonntag
Der heutige Sonntag erinnerte definitiv mehr an Herbst als an Sommer. Die Temperaturen lagen im Norden deutlich unter 20 Grad, zudem wehte ein kräftiger Westwind. Sommerlich warm und sonnig war es heute hingegen im Süden - dank Nordföhn. Die nachfolgende Karte zeigt die grosse Temperaturdifferenz zwischen der Nord- und Südschweiz.

Abb. 3: Höchsttemperaturen von heute Sonntag; Quelle: MeteoNews AG / UBIMET
Nächste Woche geht es dann auch im Norden wieder deutlich aufwärts mit den Temperaturen, mehr dazu dann morgen im neuen MeteoBlog hier auf dem Schweizer Wetter Portal.
Kräftiger Regen
In den letzten 24 Stunden kam vor allem entlang der Alpen einiges an Regen zusammen. Der Freitagvormittag brachte noch lange trockene Phasen und nur da und dort etwas Regen, im Laufe des Nachmittags nahm die Schauertätigkeit aber wieder an Fahrt auf. Es bildeten sich lokale Regengüsse und zum Teil auch Gewitter. Am Freitagabend lag der Schwerpunkt im Nordosten, in der Nacht verlagerten sich die Niederschläge dann durch die auf Nord drehende Höhenströmung zunehmend an die Alpen und begannen sich hier zu stauen. Verbreitet ergaben sich 20 bis 40 mm, lokal war es aber zum Teil auch noch deutlich mehr. Spitzenreiter ist St. Gallen mit 69 mm, der Grossteil davon fiel am Abend (Gewitter) und in der ersten Nachthälfte.

Abb. 1: Niederschlagssumme der letzten 24 Stunden bis heute 6 Uhr; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Niederschlagsmenge (Stand 06:00)
Auch heute Morgen gibt es am zentralen und östlichen Alpennordhang noch häufige Regengüsse, diese lassen aber bis Mittag nach. Ein Zwischenhoch sorgt für eine vorübergehende Beruhigung. Im Flachland machen die anfangs noch vorhandenen Restwolken vermehrt der Sonne Platz.
Gewittrige Regengüsse, Schnee ab 2500 Metern
In der vergangenen Nacht gab es besonders im Tessin und in Graubünden schon nennenswerte Niederschlagsmengen, der Freitagvormittag zeigte sich nun aber von einer vorübergehend ruhigeren Seite.

Abb. 1: Niederschlagssumme der letzten 24 Stunden bis heute 9 Uhr; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Im Laufe des Nachmittags nimmt die Aktivität nun aber wieder zu, neue Regengüsse breiten sich aus. Der Schwerpunkt liegt dabei in den Alpen, im Süden sowie in den östlichen Landesteilen. Hier kann es örtlich zum Teil kräftig schütten, auch eingelagerte Gewitter sind mit dabei. Auch in der westlichen Landeshälfte gibt es Schauer, die Mengen und Intensitäten sind aber geringer. Die Schneefallgrenze liegt zunächst auf 2600 bis 2700 Metern, am Abend sinkt sie auf 2500 Meter. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte um die 20 Grad. In der kommenden Nacht verlagern sich die Niederschläge zunehmend an den zentralen und östlichen Alpennordhang, die Schneefallgrenze sinkt bis zum Samstagmorgen auf 2200 Meter. Das Tessin wird durch den hier aufkommenden Nordföhn entlastet.

Abb. 2: 24- stündige Niederschlagsmenge bis Samstag, 5. August 09:00 Uhr UTC; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Vorübergehende Beruhigung, im Flachland recht freundlich
Nach einer trüben Nacht beginnt der Samstag entlang der Alpen noch stark bewölkt und oft nass, im Laufe des Vormittags lassen die Schauer dann aber ebenfalls nach. Schnee fällt oberhalb von 2000 bis 2200 Metern. Im Flachland ist es bereits mehrheitlich trocken, hier zeigt sich tagsüber zwischen Wolkenfeldern und Quellwolken auch die Sonne – je weiter nach Westen, umso freundlicher ist es. Die Temperaturen steigen auf 20 bis 22 Grad, im Raum Genf und im Rhonetal liegen 23 bis 24 Grad drin. Im Tessin ist es recht sonnig und föhnig, mit 28 bis 29 Grad wird es hier klar am wärmsten.
Oft nass und für die Jahreszeit sehr kühl
Am Samstag zieht ein kleines Sturmtief von den Britischen Inseln in Richtung Benelux-Staaten, am Sonntag verlagert es sich weiter ostwärts. Auf seiner Rückseite erreicht ein Schwall feuchter und noch kühlerer Luft die Alpennordseite. Im Grossteil der Deutschschweiz gestaltet sich der Sonntag in der Folge trüb, es regnet immer wieder. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt entlang der Alpen. Die Schneefallgrenze variiert tagsüber zwischen 2000 und 2200 Metern. Die Temperaturen erinnern mehr an Herbst als an Sommer, die Höchstwerte liegen im Bereich von 14 bis 16 Grad. Es ist dies zwar nicht absolut rekordverdächtig frisch, aber doch im unteren Bereich dessen, was in der ersten Augusthälfte denkbar ist! In der Romandie gibt es weniger Regen, es ist auch nicht ganz so kühl. Wesentlich besser steht weiterhin das Tessin dar, in Kombination mit Sonne und Nordföhn werden hier um 27 Grad erreicht.

Abb. 4: 24- stündige Niederschlagsmenge bis Montag, 7. August 06:00 Uhr UTC; Quelle: MeteoNews, Ubimet
In der Nacht verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt wieder an den zentralen und östlichen Alpennordhang, die Schneefallgrenze sinkt auf 1700 bis 1800 Meter – bei hohen Intensitäten und in engen Tälern oder Talkesseln lokal auch noch etwas tiefer. Bis Montagmorgen fallen oberhalb von 2200 Metern zwischen dem östlichen Berner Oberland, dem Alpstein und dem Rätikon 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee – am meisten gibt aus aktueller Sicht entlang der Glarner Alpen. Problematisch für viele hoch gelegene Alpen!
Wetterberuhigung, aber noch immer kühl
Der Montag beginnt in der Zentral- und Ostschweiz noch mit vielen Wolken und weiteren Schauern, dies vor allem entlang der Berge. Diese sind bis weit herunter angezuckert, in den Hochalpen ist es vorübergehend richtig winterlich. Im Laufe des Tages beruhigt sich das Wetter aber mehr und mehr, von Westen her wird es freundlicher. Noch bleiben die Temperaturen aber verhalten. Mit der Sonne beginnt der Schnee in Lagen um 2000 Meter auch wieder zu schmelzen, die Nullgradgrenze liegt am Nachmittag auf 2400 bis 2500 Metern.

Abb. 5: Aussichten für die kommenden Tage; Quelle: MeteoNews
Massiver Temperaturanstieg
Damit ist dann aber die Talsohle definitiv durchschritten, ein neues Hoch baut sich auf. Von Südwesten her erreicht uns im Laufe des Dienstags immer wärmere Luft, die Nullgradgrenze steigt bis zum Abend auf über 3500 Meter – ganz im Westen sogar schon auf knapp 4000 Meter. Mit Sonne und Temperaturanstieg geht es dem Schnee rasch wieder an den Kragen. Die Sonne teilt sich den Himmel mit ausgedehnten Schleierwolken, in den tiefen Lagen werden schon 22 bis 25 Grad erreicht. Ab der Wochenmitte macht sich bei uns dann wieder der Hochsommer breit! Der Mittwoch bringt viel Sonne und Temperaturen von 28 bis 30 Grad, auch danach orientieren sich die Werte für einige Zeit an der 30-Grad-Marke. Eventuell steigt in der Nacht von Donnerstag auf Freitag das Gewitterrisiko an, für Details ist es diesbezüglich aber definitiv noch zu früh. Davon abgesehen sieht es aber nach einer relativ ruhigen Wetterlage aus!