Taifun Lan ist am Dienstagmorgen (Ortszeit) als ein Taifun der ersten Kategorie südlich von Shingu auf Land getroffen. Nebst starken Winden sorgen besonders die intensiven Regensummen für Probleme, verstärkt wird dies durch die relativ langsame Fortbewegung des Sturmsystems.
Taifun Lan erreicht Japan
Am Dienstagmorgen (Ortszeit) ist Taifun Lan etwas südlich von Shingu in der Präfektur Wakayama (Honshu) auf Land getroffen. Zuvor hat er sich etwas abgeschwächt und wies in Küstennähe noch Windgeschwindigkeiten von etwas über 100 km/h auf. Der Wind dürfte aber auch nicht das grösste Problem werden, denn durch sein eher langsames Fortbewegen bringt Lan lokal sehr viel Regen. Einige Stationen meldeten bereits neue Niederschlagsrekorde, unter anderem fielen in Iwate innerhalb von 24 Stunden 576mm Regen. Ausserdem gibt es Berichte, wonach es in Shizuoka einen Tornado gegeben haben soll.

Abb. 1: Satellitenbild (Himawari) vom 14. August, einen Tag vor dem Landgang von Lan; Quelle: Japan Meteorological Agency
Extreme Niederschlagsmengen
Typischerweise ist ein Tropensturm auf der Nordhalbkugel aufgrund seines zyklonalen Drehsinns (gegen den Uhrzeigersinn) auf seiner in Zugrichtung gesehenen rechten Seite am stärksten. Hier kommen im Normalfall auch die grössten Niederschlagssummen zusammen. Auch im Fall von Lan ist das nicht anders, wie die nachfolgende Darstellung der 24-stündigen Regensummen zeigt. Besonders stark betroffen sind die Präfekturen Wakayama, Nara und Mie. In Miyagawa summierten sich zuletzt mehr als 600mm innerhalb eines Tages. Dies entspricht also einer Wassersäule von 60cm, die vom Himmel gefallen ist. Durch das Zusammenfliessen ergeben sich hier rasch Pegelanstiege von ein paar Metern. Zur Einordnung, der im Durchschnitt trockenste Ort in der Schweiz (Stalden-Ackersand, VS) kommt jährlich auf eine Niederschlagsmenge von nur gerade 543mm.
Weiterer Verlauf und Einordnung
Unter weiterer Abschwächung wird Lan seine Zugbahn auf dem Japanischen Meer fortsetzen. Besonders an der Nordwestküste von Honshu wird es in den kommenden Stunden noch zu starken Regenfällen kommen, die Summen dürften aber etwas geringer ausfallen als auf der Südseite.
Grundsätzlich können im Pazifik das ganze Jahr Tropenstürme entstehen, die Hauptsaison ist allerdings zwischen Mai und Oktober. Durchschnittlich entstehen im Nordwestpazifik etwa 25 benannte Sturmsysteme, wobei rund 17 den Status eines Taifuns erreichen. Lan ist der achte Name auf der diesjährigen Namensliste. Andere Taifuns, welche dieses Jahr bereits für Schlagzeilen gesorgt haben, waren Mawar, Doksuri und Khanun. Die Taifunsaison 2023 verläuft bisher leicht überdurchschnittlich, zumindest mit Blick auf die "Accumulated Cyclone Energy (ACE)". ACE ist ein Mass für die umgesetzte Energie aller bisherigen Sturmsysteme.

Abb. 3: Umgesetzte Energie aller bisherigen Tropenstürme im Nordwestpazifik; Quelle: Colorado State University
Welchen Weg schlägt der Taifun ein?
Der Taifun LAN befand sich am Sonntag um 15 Uhr Ortszeit etwa 300 km südöstlich der Küste Japans. Der Taifun der Kategorie 1 bewegt sich nun nach Nordwesten und wird voraussichtlich am Dienstagmorgen, 15. August zwischen den Städten Shingu und Owase auf die Küste der Provinzen Wakayama und Mie treffen. Nach aktuellem Stand dürfte der Sturm weiter nach Norden ziehen und die Halbinsel überqueren und am Mittwoch auf das Japanische Meer treffen.
Was sind die Folgen?
- Starke Windböen: Der Taifun behält die Stärke der Kategorie 1 und wird Böen von über 150 km/h mit sich bringen, wenn er die Küste Japans erfasst. Während seiner Landüberquerung sind Böen von 100 km/h zu erwarten.
- Große Wellen: Wellen von 5 bis 7 Metern können den Taifun begleiten.
- Starke Niederschläge: In den vom Taifun betroffenen Gebieten (z.B. Owase) werden innerhalb von weniger als 36 Stunden zwischen 100 und 400 mm Niederschlag zusammenkommen – eine sehr hohe Summe! Überschwemmungen und Erdrutsche sind zu erwarten, insbesondere in den dicht besiedelten Gebieten wie Osaka oder Kobe.

Abb. 2: Wettervorhersage für Dienstag in Owase; Quelle: MeteoNews
Haftungsausschluss
Der Inhalt dieses Artikels wurde mindestens teilweise computerunterstützt aus einer anderen Sprache übersetzt. Deshalb sind grammatikalische Fehler oder Ungenauigkeiten möglich. Bitte beachten Sie, dass die ursprüngliche Sprachversion des Artikels als massgeblich angesehen werden sollte.