In den letzten Tagen hat sich eine sogenannte Omegalage eingestellt. Diese zeichnet sich durch eine grosse Beständigkeit und Langlebigkeit aus. Was ist nun aber eine Omegalage genau und wie lange hält sie noch an? Dazu nachfolgend mehr.
Aktuell Omegahoch oder blockierendes Hoch
Sonne, Sonne und vor allem in der Höhe aussergewöhnlich hohe Temperaturen. Ungefähr so liest sich der Wetterbericht seit ein paar Tagen. Grund für die aktuelle Schönwetterphase ist ein sogenanntes Omegahoch. Bei dieser Grosswetterlage wird ein stabiles Hochdruckgebiet von zwei Tiefdruckgebieten flankiert. Das entstandene Druckgebilde erinnert dabei an den griechischen Buchstaben Omega und bezieht daher seinen Namen. Solch eine Wetterlage ist äusserst stabil und kann daher über mehrere Tage oder sogar Wochen anhalten. Momentan befindet sich das Hochdruckgebiet über Zentraleuropa und die Tiefs über dem Atlantik sowie im östlichen Mittelmeerraum (vgl. Abb. 1).

Abb. 1: Wetterlage heute Dienstag: Omegaförmiges Hoch über Zentraleuropa (europäisches Wettermodell ECMWF); Quelle: MeteoNews, UBIMET
Solange das Tiefdruckgebiet über dem Atlantik nicht an Intensität verliert, stützt es mit Warmluftadvektion an seiner Vorderseite das Hochdruckgebiet. Somit regeneriert sich die Wetterlage oftmals selbst und kann sich über einige Tage bis Wochen (typischerweise 4 bis 10 Tage) im Gleichgewicht halten. Dabei werden die atlantischen Tiefdruckgebiete um Mitteleuropa herumgeführt, sodass die Westdrift blockiert ist. Je nachdem, wo man sich bei diesen Lagen befindet, gibt es sowohl längere Trockenperioden und Wärme bzw. im Winter Kälte (im Hoch), andererseits aber auch längere nasse und kühle Witterungsabschnitte (innerhalb der flankierenden Tiefs). Im Bereich der beiden Tiefdruckgebiete führt die Omegalage – im Sommer wie im Winter – jedoch stets zu ergiebigen Niederschlägen und Unwettern. Während es aktuell im zentralen Mitteleuropa sonnig und aussergewöhnlich warm ist, führt das östliche flankierende Tief in Griechenland aktuell zu extrem grossen Regensummen mit grosser Überschwemmungsgefahr (morgen darüber mehr, vgl. Abb. 2 und 3).

Abb. 2: Welch ein Kontrast: Wetter aktuell in Zürich...; Quelle: roundshot

Abb. 3: ... und in Sparta (Griechenland); Quelle: skyline webcams
Omegalagen sind zwar stabil, aber nicht vollständig ortsfest. Dadurch kann sich bei Verschiebung der Druckgebilde an eine lange Schönwetterperiode eine lange Schlechtwetterperiode anschliessen und umgekehrt.
Wann Ende?
Die Omegalage und damit das bei uns sonnige und spätsommerliche warme Wetter dauert die ganze Woche an und zieht sich auch in die kommende Woche weiter. In der ersten Hälfte der kommenden Woche verschiebt sich das Hoch allerdings langsam etwas nach Nordosten, sodass gegen Mitte kommender Woche atlantische Tiefs in Zentraleuropa etwas an Einfluss gewinnen dürften. Allerdings ist der genaue Wetterablauf noch unklar, es könnte auch sein, dass wir bis weit über Mitte der kommenden Woche dem Hoch angeschlossen bleiben.
Beispiele von früheren Omegalagen
Beispiele für vergangene Omegalagen gibt es viele. Eine der bekanntesten dürfte der durch ein Omegahoch namens Michaela ausgelöste Hitzesommer 2003 sein. Auch für die sonnenüberflutete WM in Deutschland im Juni 2006 zeichnete sich ein Omegahoch verantwortlich. Im englischsprachigen Raum spricht man in diesem Zusammenhang auch von einem heat dome. Ein solcher führte beispielsweise in diesen Sommer in den USA in den Bundesstaaten Nevada, Arizona und Kalifornien stellenweise für neue absolute Hitzerekorde.