In dieser Woche bringen gleich zwei Kaltfronten zum Teil kräftigen Regen und sinkende Temperaturen, von wirklich kühl kann aber keine Rede sein! Auch mittelfristig bleibt das Temperaturniveau für die Jahreszeit klar überdurchschnittlich.
Gewittrige Regengüsse
Ausgehend von einem Tief mit Zentrum bei Island hat uns bereits die erste Kaltfront erreicht. Im Osten stemmte sich zu Beginn noch der Föhn gegen die anstehende Wetterverschlechterung, im Westen und Süden gab es dagegen schon kräftige Regengüsse und eingelagerte Gewitter – lokal war sogar Hagel mit dabei. Inzwischen ist der Föhn zusammengebrochen, auch im Osten hat es zu regnen begonnen (aktuelles Radarbild).

Abb. 1: Radarbild von heute Vormittag 10 Uhr; Quelle: MeteoNews
In den kommenden Stunden zieht das Regenband der Kaltfront von West nach Ost durch, auf ihrer Rückseite lockern sich die Wolken am Nachmittag von Frankreich her auf. Allerdings folgt später noch der dazugehörige Höhentrog mit neuen Regengüssen, welche sich dann durch die Nacht ziehen. Gegen Morgen beginnt sich das Wetter von Westen her zu beruhigen.
Windig und weniger warm
Aus der Nacht heraus ziehen am Dienstag zunächst noch ein paar Schauer durch. In der Romandie betrifft dies in erster Linie noch die Morgenstunden, in der Zentral- und Ostschweiz noch den Vormittag und zum Teil auch noch die Mittagszeit. Es wird dabei aber bei Weitem nicht mehr überall nass! Zwischen den Wolken zeigt sich auch schon mal die Sonne, am Nachmittag nimmt ihr Anteil weiter zu. Bei mässigem Westwind erreichen die Temperaturen im Norden Höchstwerte zwischen 20 und 22 Grad, in Raum Genf liegen bis zu 23 Grad drin. Im Süden bleibt es nach einer nassen Phase mit grösseren Regenmengen ganztags trocken und mit 25 bis 26 Grad auch spätsommerlich warm.
Erneuter Temperaturanstieg
Am Mittwoch ist ein Zwischenhoch wetterwirksam, die Strömung dreht wieder auf Südwest. Auf diesem Weg erreicht uns wieder wärmere Luft, in den Alpen wird es allmählich föhnig. Im Flachland beginnt der Tag mit Nebelfeldern, die sich dann aber bis Mittag lichten. Davon abgesehen ist es im Norden recht sonnig mit zum Teil ausgedehnten Schleierwolken. Mit 23 bis 25 Grad wird es angenehm warm, die Nullgradgrenze steigt auf 3800 Meter. Im Süden dominieren dagegen die Wolken, zum Teil kann es auch schon leicht regnen.
Spätsommerlich, in den Alpen kräftiger Föhn
Am Donnerstag liegen wir auf der Vorderseite eines riesigen Tiefs mit Zentrum bei Schottland, eine dazugehörige Kaltfront nähert sich uns von Frankreich her. Im Vorfeld wird die Föhnströmung in den Alpen stärker, in den entsprechenden Tälern bläst kräftiger Südföhn. Mit seiner Unterstützung erreichen die Temperaturen hier 25 bis 27 Grad, aber sonst ist es mit 23 bis 25 Grad erneut warm. Die Nullgradgrenze variiert zwischen 3700 und 4200 Metern. Gegen Abend erreicht die Kaltfront den Jura, Regengüsse und eingelagerte Gewitter breiten sich aus. Im Osten wird es erst im Laufe der Nacht nass. Im Süden staut sich die Feuchtigkeit, hier gibt es schon tagsüber immer wieder gewittrig durchsetzte Regengüsse.
Die zweite Kaltfront
Am Freitag liegt die Kaltfront über dem Alpenraum, vor allem im Tessin, Graubünden sowie der Zentral- und Ostschweiz regnet es kräftig. Auf der Alpennordseite sinkt die Schneefallgrenze unter 2500 Meter. In der westlichen Landeshälfte lassen die Niederschläge tagsüber bald nach, im Süden und Osten ist es noch bis zum Abend trüb. Im Norden gehen die Temperaturen deutlich zurück, im Süden hält sich die Abkühlung in Grenzen.

Abb. 2: Aussichten für die kommenden Tage; Quelle: MeteoNews
Wieder zunehmender Hochdruckeinfluss
Auf der Rückseite dieser zweiten Kaltfront dehnt sich von Westen her ein Hoch nach Mitteleuropa aus, sein Einfluss wird sich bis Anfang nächster Woche stetig verstärken. Der Samstag bringt einen Mix aus hochnebelartigen Restwolken, sich ausbreitenden Quellwolken und Sonne. An den Voralpen sind noch lokale Regenspritzer möglich, zum überwiegenden Teil ist es aber trocken. Die Temperaturen bleiben verhalten, 18 bis 19 Grad entsprechen aber durchaus der Jahreszeit. Am Sonntag dominiert abseits von Nebelfeldern die Sonne, Wolken sind absolute Mangelware. Das bleibt auch am Montag und so! Von Südwesten her erreicht uns immer wärmere Luft, die Nullgradgrenze steigt zu Beginn der nächsten Woche auf über 4500 Meter. Auf den Bergen wird es also wieder aussergewöhnlich mild! In den tiefen Lagen muss die Sonne zuerst Nebelfelder auflösen und Tau abtrocknen – sie hat nicht mehr so viel Kraft, wie noch zu Beginn des Monats. Trotzdem sieht es nach richtigem Altweibersommer aus, zudem bleiben wir auf Kurs "wärmster September seit Messbeginn".