In den kommenden Stunden zeigt der Wettertrend nach unten, eine Kaltfront bringt Regen und Abkühlung. Im Süden und Osten kommen bis Samstag grosse Niederschlagsmengen zusammen. Der Samstag zeigt sich noch wechselhaft, danach stehen die Zeichen auf Altweibersommer!
Bilanz am Freitagabend
Die schleifende Kaltfront bringt derzeit noch ganz im Osten des Landes weitere Regengüsse, oder ab rund 2000 bis 2200 Metern etwas Schnee (vergleiche das aktuelle Radarbild). Bei entsprechend hohen Intensitäten gibt es auch ein paar Flocken weiter runter.

Abb. 1: Angezuckertes Bärenland in Arosa auf rund 2000 Metern; Quelle: Roundshot
Spitzenreiter Tessin
Seit dem Update von heute Morgen hat es im Süden vor allem am Vormittag weitere teils intensive Regengüsse gegeben. Die Hitliste mit den grössten Niederschlagsmengen seit Donnerstag wird weiterhin von Mosogno angeführt. Daneben gibt es im Kanton Tessin eine handvoll Stationen mit Regensummen von über 100 mm.
Niederschlagsmenge (Stand 16:40)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Mosogno (771 m ü.M., TI) | 243 |
Cevio (416 m ü.M., TI) | 129 |
Comprovasco (575 m ü.M., TI) | 129 |
Biasca (307 m ü.M., TI) | 127 |
Robiei (1898 m ü.M., TI) | 119 |
Faido (747 m ü.M., TI) | 118 |
Torricella - Crana (1002 m ü.M., TI) | 103 |
San Bernardino (1639 m ü.M., GR) | 102 |
Elm (958 m ü.M., GL) | 93 |
Piotta (1007 m ü.M., TI) | 93 |
Locarno-Magadino (203 m ü.M., TI) | 90 |
Trun (834 m ü.M., GR) | 83 |
Airolo (1139 m ü.M., TI) | 80 |
Vaduz (460 m ü.M.) | 80 |
Zervreila (1738 m ü.M., GR) | 77 |
Berninapass (2328 m ü.M., GR) | 77 |
Sax (436 m ü.M., SG) | 76 |
Cimetta (1672 m ü.M., TI) | 75 |
Schaan (444 m ü.M.) | 74 |
Locarno-Monti (367 m ü.M., TI) | 73 |
Heute Abend Schauer
Hinter der Kaltfront konnte sich die Sonne heute Nachmittag immer besser in Szene setzen. Zusammen mit der vorhandenen Feuchtigkeit bilden sich nun aber immer mehr Quellwolken, sodass im weiteren Verlauf des Abends mit gelegentlich durchziehenden Regengüssen und lokal möglicherweise auch dem einen oder anderen Blitz gerechnet werden muss.
Im Süden und Osten viel Regen
Wie im gestrigen MeteoBlog angekündigt (siehe weiter unten), hat uns in der vergangenen Nacht eine aktive Kaltfront überquert. Während es in den kommenden Stunden im Mittelland vorübergehend abtrocknen wird, regnet es im Süden und Osten teils noch stark weiter (hier gehts zum aktuellen Radar). Die Schneefallgrenze liegt derzeit zwischen 2400 und 2800 Metern (je nach Intensität und Region) und wird bis zum Abend auf stellenweise knapp 2000 Metern sinken. Seit Donnerstagmorgen sind besonders im Tessin teilweise beträchtliche Niederschlagsmengen zusammenkommen. Am meisten Regen wurde bisher in Mosogno mit 182 mm gemessen (Stand 8 Uhr). Ebenfalls knapp dreistellig sind die Regensummen in Robiei und Cevio. Einen Grossteil dieser Niederschläge ist dabei am heutigen frühen Freitag gefallen, wie die untenstehende Karte gut illustriert.
Niederschlagsmenge (Stand 08:00)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Mosogno (771 m ü.M., TI) | 182 |
Robiei (1898 m ü.M., TI) | 101 |
Cevio (416 m ü.M., TI) | 100 |
Faido (747 m ü.M., TI) | 95 |
Torricella - Crana (1002 m ü.M., TI) | 88 |
Piotta (1007 m ü.M., TI) | 76 |
Biasca (307 m ü.M., TI) | 75 |
Comprovasco (575 m ü.M., TI) | 71 |
San Bernardino (1639 m ü.M., GR) | 68 |
Airolo (1139 m ü.M., TI) | 68 |
Cimetta (1672 m ü.M., TI) | 67 |
Locarno-Monti (367 m ü.M., TI) | 65 |
Bosco/Gurin (1486 m ü.M., TI) | 59 |
Elm (958 m ü.M., GL) | 54 |
Locarno-Magadino (203 m ü.M., TI) | 54 |
Trun (834 m ü.M., GR) | 50 |
Berninapass (2328 m ü.M., GR) | 43 |
Disentis (1190 m ü.M., GR) | 40 |
Säntis (2502 m ü.M., AR) | 40 |
Braunwald (1299 m ü.M., GL) | 38 |
Abgesehen vom Tessin lag der Niederschlagsschwerpunkt in einem Streifen von der Surselva über die Glarner Alpen bis zum Alpstein.
Weiterer Verlauf
Im weiteren Tagesverlauf stellt sich im Mittelland nun vorübergehend eine Wetterberuhigung ein. Tagsüber erwartet uns im Flachland zeitweise recht sonniges Wetter, allerdings sorgt die Sonneneinstrahlung für die Bildung neuer Schauerzellen. Gegen Abend dürfte es dann vielerorts nochmals nass werden. Im Süden und den östlichen Landesteilen bleibt es mehrheitlich trüb, wobei der Niederschlagsschwerpunkt am Vormittag ist. Die folgende Karte zeigt die zusätzlich prognostizierten Regensummen von heute (7 bis 24 Uhr).

Abb. 2: Zusätzlich erwartete Niederschlagssummen heute; Quelle: MeteoNews
Im Norden noch Föhn, im Süden schon Regen
Von Frankreich her nähert sich bereits eine Kaltfront der Schweiz, auf der Alpennordseite hat heute aber noch der Föhn seine Finger im Spiel und stemmt sich gegen die anstehende Wetterverschlechterung. Heute Nachmittag legt der Föhn in den Alpen zu und erreicht kurz vor dem Eintreffen der Front seinen Höhepunkt. Bei einer veränderlichen Mischung aus Wolken und Sonne werden verbreitet 23 bis 24 Grad erreicht, in den Föhntälern sind es 25 bis 27 Grad. Die Nullgradgrenze liegt auf 3600 bis 4000 Metern. Am Abend erreicht die erwähnte Kaltfront den Jura mit ersten Schauern und eingelagerten Gewittern, in weiterer Folge verlagert sie sich weiter ostwärts. Der Föhn in den Alpen bricht zusammen. Im Süden staut sich bereits die feuchte Luft. Hier regnet es am Nachmittag weiter, in der Nacht intensivieren sich die Niederschläge.
Grosse Regenmengen im Süden und Osten
Nach einer oft trüben und nassen Nacht beginnt der Freitag im Westen schon trocken. Davon kann im Tessin, Graubünden sowie in der Zentral- und Ostschweiz keine Rede sein. Aus der Nacht heraus regnet es nach wie vor stark, besonders im Süden können auch Gewitter dabei sein. Von hier ausgehend greifen die in die Südwestströmung eingelagerten Schauerlinien in die Surselva, das Rheinwald, Glarnerland bis zum Alpenstein über. Der Vormittag fällt mehr oder weniger ins Wasser. Um die Mittagszeit und am frühen Nachmittag lassen die Niederschläge vorübergehend nach, später folgt ein zweiter Schub. Der Schwerpunkt verlagert sich dabei langsam ostwärts. In der Nacht zum Samstag gehen die Intensitäten zurück. Von Donnerstag- bis Samstagmorgen fallen im Tessin verbreitet 100 bis 150 mm Regen, örtlich sind bis zu 200 mm denkbar. Die grössten Mengen ergeben sich zwischen Locarnese, Maggia- und Verzascatal sowie der Leventina und dem Bleniotal. Ein zweiter Schwerpunkt liegt zwischen dem Misox, dem Val San Giacomo und dem Splügen. In den nördlich angrenzenden Regionen fallen 60 bis 100 mm, lokal mitunter auch etwas mehr. In der Folge schwellen Bach- und Flusspegel an, auch der Rhein im St. Galler Rheintal dürfte durch den Abfluss aus Graubünden die Hochwasserschwelle erreichen. Es besteht die Gefahr von Hangrutschungen und Vermurungen. Die Schneefallgrenze liegt im Norden im Bereich von 2500 Metern, im Süden auf bis zu 3000 Metern.

Abb. 1: 48-stündige Niederschlagsmenge bis Samstag, 23. September 06 Uhr UTC ; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Im Norden wechselhaft, in den Südtälern aufkommender Nordföhn
Der Samstag zeigt sich im Norden noch wechselhaft mit gedämpften Temperaturen, die 20-Grad-Marke bleibt ausser Reichweite. In der Romandie, der Nordwestschweiz sowie einem Grossteils des Mittellands erwartet uns ein veränderlicher, aber nicht unfreundlicher Mix aus Sonne und Wolken. Es gibt nur noch einzelne Regenspritzer und lange trockene Phasen. Am zentralen und östlichen Alpennordhang dominieren dagegen klar die Wolken. Vor allem am Vormittag und um die Mittagszeit gibt es noch häufigere Regenschauer, die aber im Laufe des Nachmittags und Abend nachlassen. Es ist eine Art Übergangstag, der Luftdruck steigt bereits sukzessive an. Im Süden gibt es am Morgen noch Restwolken und mitunter letzte Schauer, dann bessert sich das Wetter. In den Tälern macht sich aufkommender Nordföhn bemerkbar, er wird bis zum Abend immer kräftiger.

Abb. 3: Aussichten für die kommenden Tage; Quelle: MeteoNews
Der Altweibersommer nimmt Anlauf
In der folgenden Nacht beruhigt sich das Wetter nachhaltig. Der Sonntag beginnt vor allem entlang der Voralpen und in vielen Tälern noch mit hochnebelartigen Wolken, aber auch die machen im Laufe des Tages mehr und mehr der Sonne Platz. Davon abgesehen gibt es viel Sonnenschein und blauen Himmel. Nach einem kühlen Morgen kämpfen die Temperaturen auch am Nachmittag noch mit der 20-Grad-Marke, sie wird nur lokal erreicht. Auf den Bergen steigen die Temperaturen aber bereits deutlich an. Im Süden ist es nach wie vor föhnig und mit bis zu 25 Grad spätsommerlich warm. Von Montag bis Mittwoch macht sich allseits beliebte Altweibersommer bei uns breit. In der jeweils ersten Tageshälfte gibt es im Flachland ein paar Nebel- oder tiefe Hochnebelfelder, die sich aber spätestens bis Mittag lichten. Davon abgesehen darf man sich über strahlenden Sonnenschein freuen. Die Temperaturkurve zeigt nach oben, die Nullgradgrenze liegt zum Teil auf deutlich über 4000 Meter – am Montag sogar auf 4500 bis 4600 Meter. Es stellt sich super Ausflugs-, Berg- und Wanderwetter ein!