Nach den heissen Tagen mit teilweise deutlich über 30 Grad, muss nun bei schwülwarmen Verhältnissen immer wieder mit teilweise kräftigen Gewittern gerechnet werden. Wir berichten hier im Liveticker mit laufenden Updates über die Entwicklung.
Ein paar Zahlen zum 24. Juni 2022
Auf der Alpennordseite sind die Gewitter heute insgesamt weniger heftig ausgefallen, als anfänglich erwartet wurde. Hervorzuheben sind vor allem die örtlich grossen Regenmengen. Lokal fielen heute bis über 70 mm Niederschlag (z.B. in Locarno mit 75.5 mm). Am meisten Regen gab es in Teilen des Tessins sowie in der Zentralschweiz.
Abb. 1: Regenmenge am 24. Juni 2022
Insgesamt haben sich etwas mehr als 3'200 Blitze entladen. Rund ein Fünftel davon über dem Tessin (615 Blitze).
Abb. 2: Anzahl Blitzentladungen am 24. Juni 2022
Mit der tollen Abendstimmung über dem Lago die Mezzola im Valchiavenna (ITA) zum Abschluss des heutigen Gewittertages beenden wir diesen Liveticker. Danke fürs Mitlesen!
Abb. 3: Gewitterstimmung über dem Lago di Mezzola
Gesamtschweizerischer Überblick
Wir werfen mal einen Blick auf die Blitzkarte der vergangenen Stunde. Die blauen Kreuze kennzeichnen Blitzentladungen von vor 30 bis 60 Minuten, die pinkfarbenen die der letzten halben Stunde. Aktuell befindet sich eine Gewitterzelle westlich von Zürich, in Mosen (LU) am Südende des Hallwilersees fiel in der vergangenen Stunde 49,1 mm Niederschlag. Wie bereits angesprochen, wird eine andere Zelle auf der Alpensüdseite in den kommenden Stunden lokal für grosse Niederschlagsmengen sorgen. An der Station Magadino/Cadenazzo wurde zwischen gestern Abend und heute Mittag bereits mehr als 100 mm Regen gemessen.
Abb. 1: Blitze der vergangenen Stunde (blaue Kreuze: zwischen 30 und 60 Minuten, Pink: Entladungen innerhalb der letzten 30 Minuten)
Vor allem im Süden kräftige Gewitter
Während im Norden die Gewitter im Vergleich zu gestern etwas weniger intensiv sind, ziehen aktuell von Italien her heftige Gewitter in Richtung Tessin. Neben viel Regen in kurzer Zeit dürften auch Hagel und starke Windböen mit dabei sein.
Abb. 1: Niederschlagsradar Tessin, 24. Juni, 14:30 Uhr
Neuer Tag, neue Gewitter
Bereits am Vormittag gab es stellenweise Gewitter (z.B. im Süden). Um die Mittagszeit bildeten sich nun auch zwischen der Zentralschweiz und dem Raum Zürich erste Gewitter, gleichzeitig zieht eine Störungszone mit eingelagerten Gewittern von Südwest nach Nordost über die Schweiz. Wie immer halten wir Sie hier in unserem Liveticker auf dem Laufenden. Um die Gewitter zu verfolgen lohnt sich zudem ein regelmässiger Blick auf den Niederschlagsradar.
Abb. 1: Niederschlagsradar am Freitagmittag, 24. Juni 2022
Unwetterartige Gewitter
Mitte Nachmittag entwickelten sich in den westlichen Voralpen die ersten Gewitter, welche anschliessend vor allem nördlich von Thun (BE) für kräftigen Hagel sorgten. In der Folge formierte sich gegen Abend eine Gewitterlinie, die vom Genfersee quer über die Schweiz bis zum Bodensee zog. Mit im Gepäck: Über 13'000 Blitzeinschläge.
Abb. 1: Blitzverlauf, 23. Juni 2022
Viel Regen in kurzer Zeit
Neben zahlreichen Blitzeinschlägen sorgten die Gewitter stellenweise auch für viel Regen in kurzer Zeit. So fielen beispielsweise in Koppigen 62 mm Niederschlag, dies entspricht knapp 60% der Juni-Norm. Auch in Locarno wurden mehr als 60 mm Niederschlag registriert.
Abb. 2: Niederschlagssumme, 23. Juni 2022
Sturm- und lokal Orkanböen
Auch heftige Windböen waren mit von der Partie. Am turbulentesten ging es in Koppigen zu und her. Dort reichte es mit 118.8 km/h sogar für eine Orkanböe. Aber auch in Schaffhausen oder Wädenswil fegten Winde mit bis zu 104.4 bzw. 99.4 km/h durch die Gegend.
Abb. 3: Hitliste Windspitzen Flachland, 23. Juni 2022
Am Freitag weitere kräftige Gewitter
Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung muss am Freitagnachmittag und -abend erneut mit teils kräftigen Gewittern gerechnet werden. Auch dann sind wieder Starkniederschläge, Sturmböen und Hagel möglich! MeteoNews hält Sie über die neusten Entwicklungen auf dem Laufenden.
Abb. 4: Prognose für Freitag, 24. Juni 2022
Erneut starke Gewitter in der Schweiz
Auch heute Abend kam es in der Schweiz zu kräftigen Gewittern. Im Wallis in Clusanfe ergossen sich innerhalb von 10 Minuten 22.5 mm Regen, in Bulle in der Waadt waren es sogar 27.4 mm in 10 Minuten. Der ausgetrocknete Boden nimmt das Wasser aber nicht innerhalb von 10 Minuten auf. So können sich schnell Sturzbäche bilden, oder es kommt zu kleineren Überschwemmungen. Im Jura hat sich zwischen 18:00 und 20:00 Uhr eine starke Gewitterzelle mit Sturmböen und Hagel gebildet. Anschliessend ist sie in Richtung Basel gezogen, das Zentrum des Gewitters zog aber knapp neben der Stadt durch.
Zuerst der Westen, dann der Osten
Zusammen mit den Gewittern treten auch starke Windböen auf. Die bisher stärkste Böe wurde in Koppingen/BE gemessen (118km/h). Auf dem Bantiger und dem Napf wurden ebenfalls Windböen über 100 km/h registriert. Aber auch sonst gab es verbreitet Windspitzen zwischen 70 und 90 km/h. Lose Gegenstände sollten also unbedingt gesichert werden.
Die Gewitterlinie hat sich zu einem grossen Wolkenkomplex mit zahlreichen eingelagerten Gewittern umgewandelt, dieser zieht in Richtung Nordosten (siehe Blitzkarte).
Es geht wieder los! Im Westen haben sich bereits die ersten Gewitterzellen gebildet, diese verstärken sich bis zum Abend zunehmend. Es muss wieder mit teils kräftigen Gewittern mit Starkregen, Sturmböen und lokal Hagel gerechnet werden!
Abb. 1: Gewittersituation in der Schweiz um 16 Uhr (Kreise sind Blitzeinschläge)
Zwischenbilanz
Die heutigen Gewitter, welche einmal Quer durch das Mittelland zogen haben ihren Ursprung in Frankreich. Kurz nach dem Mittag poppten in der Region um Clermont-Ferrand erste Gewitterzellen auf. Diese verlagerten sich in der Folge nach Nordosten und erreichten um 16 Uhr den Jura und Basel. Auf dem Chasseral wurde eine Böe von 110 km/h gemessen und lag damit nur knapp unter der Definition einer Orkanböe (> 119 km/h). Um 17 Uhr bildeten sich über dem Berner Oberland, in der Region von Frutigen, weitere Gewitter. Etwas westlich von Luzern vereinigten sich diese beiden Gewitterverbände kurz vor 19 Uhr. Um 19:30 legten die Gewitter in der Leuchtenstadt so richtig los, vor allem die kurzzeitigen grossen Niederschlagsmengen waren beeindruckend. So wurden innerhalb von nur 10 Minuten 19.1 mm Regen gemessen, soviel wie noch nie seit Messbeginn im Jahr 1981. Es übertraf damit den bisherigen Rekordtag vom 17.06.2006 mit 18.0 mm. Um 20 Uhr zog die Gewitterzelle vom Zürcher Oberland weiter nach Osten in den Alpstein. Auch hier wurden teils grosse Mengen Niederschlag gemessen, beispielweise in Ebnat-Kappel wurde innerhalb einer Stunde über 35 mm gemessen, in Wädenswil betrug die grösste 10-Minuten-Summe 17.7 mm. Um 21 Uhr erreichten die Gewitter das Ländle.
Hier noch ein paar eindrückliche Zahlen (Stand um 21:10):
Stärkste Windböen (Stand 21:10)
Messstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Chasseral | 110 |
Egolzwil | 109 |
Schmerikon | 96 |
Wildspitz | 88 |
La Brévine | 87 |
Schwyz | 83 |
Wädenswil | 82 |
Crap Masegn | 81 |
Oberägeri | 80 |
Koppigen | 79 |
Napf | 79 |
Gerlafingen | 78 |
Crap Sogn Gion | 78 |
Säntis | 77 |
Delsberg | 75 |
Bantiger | 75 |
Schüpfheim | 75 |
Cressier | 74 |
Welschenrohr | 73 |
Wynau | 73 |
Hier die Top-20 Stationen mit dem meisten Niederschlag der seit 16 Uhr:
Niederschlagsmenge (Stand 21:10)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Fahy | 41 |
Ebnat-Kappel | 36 |
Rüti | 36 |
Gersau | 36 |
Wädenswil | 34 |
Lütschbach, Eschenbach SG | 32 |
Flühli | 29 |
Bière | 29 |
Pleigne | 29 |
Brienz-Hofstetten | 27 |
Luzern | 27 |
Muri | 27 |
Entlebuch | 27 |
Frutigen | 27 |
Pilatus | 26 |
Männedorf | 26 |
Giswil | 26 |
Longirod | 26 |
Säntis | 26 |
Jona | 24 |
Es hat auch schön geblitzt, gesamtschweizerisch wurden deutlich über 20'000 Blitze registriert:
Abb. 1: Anzahl Blitzentladungen nach Kantonen
Vom Westen her zieht nun ein zweiter Gewitterkomplex nach Osten. Er dürfte aber grundsätzlich wohl nicht mehr so stark ausfallen, wie der erste Durchlauf. Die aktuelle Entwicklung kann unter dem Wetterradar verfolgt werden.
Neuer Rekord in Luzern
Lokal gab es enorme 10-Minuten Niederschlagssummen. Im Fall von Luzern gab es sogar einen neuen Rekord:
- Luzern: 19.1 mm (alter Rekord: 18.0 mm am 17.06.2006)
- Muri: 18.8 mm
- Wädenswil: 17.7 mm (Platz 8)
- Sihlbrugg: 15.9 mm
Für Muri und Sihlbrugg sind leider keine Statistiken verfügbar.
Über Zürich verdunkelt sich der Himmel
Nun dürfte das nördliche Ende der Gewitterzelle auch den Grossraum Zürich treffen. Hier eine Aufnahme von unserem Büro aus. Zum andauernden "Murmeln" der Wolken zeigen sich nun auch immer öfters Blitze. Fussballspielen wird wohl nicht mehr lange möglich sein.
Abb. 1: Blick von Zürich Oerlikon Richtung Westen
Enorme 10-Minuten -Niederschlagssummen
Die stärksten Niederschläge sind nun im Raum Aargau bis Zentralschweiz unterwegs. In den vergangenen 10 Minuten wurden beispielsweise in Gösgen 11.2mm Niederschlags registiert, aber auch von Egolzwil bis ins Entlebuch liegen die 10-Minuten-Summen verbreitet teils deutlich über 5mm.
Hier ein Bild von Lenzburg, demnächst dürfte auch hier eine gehörige Abkühlung folgen:
Abb. 1: Dunkler Himmel über Lenzburg, kurz vor dem Gewitter (Bild: Reto Vögeli)
Auch am Genfersee wirds ungemütlich
Westlich der Schweiz hat sich mittlerweile eine weitere Gewitterzelle gebildet. Sie dürfte in den kommenden Minuten am Genfersee für eine Abkühlung sorgen. Hier deutlich zu sehen mit den dunklen Gewitterwolken.
Abb. 1: Blick von Vengeron Richtung Südwesten (Quelle: roundshot.ch)
Spannende Verläufe
Auch immer eindrücklich sind die Veränderungen beim Durchzug eines Gewitters. Hier am Beispiel von der Station in Bern. In blauer Farbe dargestellt sieht man den Temperaturverlauf. Kurz vor 18 Uhr sank der gemessene Wert schlagartig von rund 23 Grad auf unter 16 Grad. Gleichzeitig mass die Station grosse Niederschlagsmengen (grün) und starke Windspitzen (schwarz).
Abb. 1: Verlauf von Temperatur (blau), Niederschlagsmenge (grün) und Windspitzen (schwarz) zwischen 12 Uhr und 19 Uhr an der Messtation Bern
Erste Zwischenbilanz der letzten 3 Stunden (Stand: 19 Uhr)
Die stärksten Windböen wurden erwartungsgemäss in leicht erhöhten Lagen gemessen, auf dem Chasseral wurde die Orkanböe mit 110 km/h bisher nur knapp verfehlt. Bei den Flachlandstationen führt Gerlafingen (SO) die Hitliste mit einer Sturmböe von 78 km/h an.
Stärkste Windböen (Stand 18:55)
Messstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Chasseral | 110 |
La Brévine | 87 |
Gerlafingen | 78 |
Delsberg | 75 |
Bantiger | 75 |
Cressier | 74 |
Welschenrohr | 73 |
Le Locle | 72 |
Freiburg | 72 |
Härkingen | 72 |
Zuchwil | 70 |
Brienz-Hofstetten | 70 |
La Chaux-de-Fonds | 68 |
Bern | 67 |
Mühleberg | 67 |
Grenchen | 65 |
La Frétaz | 63 |
Courtelary | 63 |
Gütsch | 62 |
Neuenburg | 61 |
Viel Niederschlag fiel bisher vor allem in der Romandie, in Fahy wurden bisher 41 mm gemessen:
Niederschlagsmenge (Stand 19:00)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Fahy | 41 |
Pleigne | 28 |
Bière | 25 |
Longirod | 23 |
Frutigen | 22 |
Saignelégier | 19 |
Brienz-Hofstetten | 18 |
Bern-Belpmoos | 17 |
Mormont | 17 |
Breitenbach | 17 |
Mülchi | 15 |
Langenbruck | 15 |
La Chaux-de-Fonds | 15 |
Bern | 14 |
La Dôle | 14 |
Epiquerez | 14 |
Interlaken | 13 |
Couvet | 12 |
Saignelégier | 12 |
Mervelier | 10 |
Auch Blitzenladungen wurden bereits über 8000 registriert, Spitzenreiter mit rund 2300 Blitzen ist Jura, vor Bern mit knapp 2000:
Abb. 1: Die aktuelle Tabelle der Blitzentladungen
Starke Gewitterlinie
Die Gewitterzellen über dem Jura und dem Berner Oberland haben sich in den vergangenen Minuten deutlich verstärkt. Aktuell schüttet es vor allem in Bern, in den vergangenen 10 Minuten wurden an der Messstation in Zollikofen 13.3 mm Niederschlag gemessen.
Hier ein Blick auf die Gewitterzelle vom Bantiger Richtung Süden:
Abb. 1: Blick vom Bantiger Richtung Süden, kurz nach 18 Uhr (Quelle: roundshot.ch)
Bilder der Gewitter von Dienstagabend
Als Einstimmung auf den heutigen Gewittertag noch zwei Bilder von gestern. Aufgenommen hat die Bilder der Stormchaser Dominic Kurz.
Abb. 1: Blitze über dem Bodensee am Dienstagabend
Abb. 2: Gewitterzelle von Münswangen LU aus fotografiert
Hinter der Störung von heute Vormittag scheint nun am Nachmittag wieder verbreitet die Sonne. Damit bilden sich auch neue Gewitter, die lokal auch kräftig ausfallen können. Hier im Liveticker auf dem Schweizer Wetter Portal werden wir laufend updaten.
Ausblick auf den heutigen Mittwoch
Nachdem es gestern Abend vor allem in der Ostschweiz teils turbulent zu und her ging (siehe Liveticker weiter unten), erwarten uns auch heute zum Teil wieder Gewitter. Aber alles der Reihe nach.
Heute am frühen Morgen war es besonders in einem Streifen von Basel nach Schaffhausen, sowie in der Zentralschweiz und im Westen verbreitet nass. Das nördliche Regenband hat sich nun nach Deutschland verlagert und sich dabei zusehends abgeschwächt. Lange trocken bleibt es allerdings nicht, von der Romandie ziehen bereits die nächsten Niederschläge über die Schweiz. Um 8 Uhr folgte die Niederschlagsgrenze ziemlich genau dem Röstigraben. In den kommenden Stunden wird es auch im Grossteil der Deutschweiz mal kurz nass, Gewitter sind aber nur selten dabei. Um die Mittagsstunden dürfte es an den meisten Orten bereits wieder trocken sein, die Wolken lockern sich zunehmend auf, und auch die Sonne kann sich vermehrt in Szene setzen. Auch wenn die Temperaturen heute mit rund 26 bis 28 Grad die Hitzemarke von 30 Grad nicht erreichen werden, fühlt es sich durch die vorhandene Feuchtigkeit dennoch schwülwarm an.
Die eintreffende Sonnenstrahlung in Kombination mit der feuchten Luft sorgen in der zweiten Tageshälfte für zunehmende Quellbewölkung. In der Westschweiz, im Wallis und im Berner Oberland bilden sich dann auch bereits die ersten Schauer- und Gewitterzellen. Im Verlauf des frühen Abends verlagern sich diese mit einer südwestlichen Höhenströmung weiter in die Zentralschweiz und in Teile des Mittellandes – der Schwerpunkt dürfte heute eher im Westen liegen. Nicht zuletzt auch, weil hier die Sonne etwas früher und wohl auch etwas länger scheint und damit mehr Energie zur Verfügung steht. Hier die erwarteten Niederschläge bis Mitternacht, wobei durch den schauerartigen Charakter lokal deutlich mehr zusammenkommen kann.
Abb. 1: Erwartete Niederschlagssummen bis Mitternacht gemäss amerikanischem Modell
Wer die Gewitter am Nachmittag verfolgen möchte, oder eine Aktivität draussen plant, sollte zwischendurch einen Blick auf unseren Niederschlagsradar werfen.
Über 13'000 Blitzentladungen
Die Gewitter brachten am heutigen 21. Juni, dem astronomischen und somit auch offiziellen Sommerbeginn, schweizweit mehr als 13'000 Blitzentladungen. Am meisten Blitze gab es im Kanton Thurgau, gefolgt vom Kanton Graubünden.
Abb. 1: Anzahl Blitze am 21. Juni 2022 bis 23:00 Uhr, aufgegliedert nach Kantone
Wie die untenstehende Karte mit dem zeitlichen Blitzverlauf zeigt, waren zuerst vor allem die Alpen und Voralpen von den Gewittern betroffen, danach auch der Nordrand der Schweiz und das östliche Mittelland. Weitgehend verschont geblieben von den Gewittern war das Südtessin, grosse Teile der Romandie und das zentrale Mittelland.
Abb. 2: Blitzverlauf vom 21. Juni 2022
Lokal brachten die Gewitter Windspitzen bis über 100 km/h, so beispielsweise in Schaffhausen. Die Hitliste zeigt die Stationen mit den stärksten Windspitzen (Berge ausgenommen).
Stärkste Windböen (<800m, Stand 22:55)
Flachlandstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Schaffhausen (SH) | 103 |
Tänikon (TG) | 82 |
Sankt Gallen (SG) | 79 |
Salen-Reutenen, Homburg TG (TG) | 77 |
Steckborn (TG) | 73 |
Oberriet (SG) | 73 |
Meiringen (BE) | 71 |
Beringen (SH) | 70 |
Bischofszell (TG) | 70 |
Gewitterupdate um 22:00 Uhr - Volltreffer für Schaffhausen, Winterthur und Frauenfeld
Kurz nach 20 Uhr hat eine kleine, aber kräftige Gewitterzelle die Stadt Basel überquert. In der Folge ist dieses Gewitter dem Hochrhein entlang nach Osten gezogen. Kurz vor 22 Uhr erreichte es das Zürcher Unterland und Schaffhausen. In Schaffhausen wurde in Verbindung mit diesem Gewitter eine Windböe von 103 km/h gemessen.
Abb. 1: Radarbild von 21:35 Uhr
Abb. 2: Gewitteraufzug in der Stadt Schaffhausen (Quelle: Twitter / @FrauSieber)
Abb. 3: Gewitter über der Stadt Schaffhausen (Quelle: Twitter / @FrauSieber)
Danach hat sich die mächtige Zelle in mehrere Zellen aufgesplittet. Die eine Zelle überquerte anschliessend die Stadt Winterthur, die andere die Stadt Frauenfeld. In den nächsten 30 bis 60 Minuten werden die Zellen über den Bodenseeraum und St. Gallen die Schweiz nach Osten verlassen. Dahinter ist für heute das Gröbste vorbei. Morgen folgen dann die nächsten, lokal kräftigen Gewitter.
Abb. 4: Radarbild von 21:45 Uhr
Abb. 5: Gewitteraufzug in der Stadt Winterthur (Quelle: Mägi Schoch)
Abb. 6: Gewitter über dem Zürcher Weinland (Quelle: Jean-Luc Matter)
Gewitterupdate von 20:00 Uhr
Schweizweit wurde heute ein weiterer Hochsommertag verzeichnet. Verbreitet erreichten die Höchsttemperaturen in tiefen Lagen Werte über 30 Grad, wie die nachfolgende Karte zeigt.
Abb. 1: Höchsttemperatur am 21. Juni 2022, dem längsten Tag des Jahres (Sommersonnenwende)
Der heisse Tag endete mit stellenweise heftigen Gewittern, betroffen waren vor allem die zentralen und östlichen Voralpen und Alpen sowie der Alpensüdhang. Die nachfolgende Karte zeigt die Regionen mit der grössten Blitzdichte (grösste Gewitteraktivität). Bis 20:00 Uhr wurden über der Schweiz rund 4500 Blitze detektiert, rund die Hälfte davon im Kanton Graubünden.
Abb. 2: Blitzdichte am 21. Juni bis 19:30 Uhr
Abb. 3: Anzahl Blitzentladungen über der Schweiz bis 20:00 Uhr
Im weiteren Verlauf des Abends entladen sich zuerst noch ein paar und lokal auch nach wie vor kräftige Gewitter, speziell in der Zentral- und Ostschweiz. Live zu verfolgen auf dem Niederschlagsradar. Am späteren Abend beruhigt sich die Lage auch im Osten. Morgen Mittwoch ziehen im Tagesverlauf dann aus Südwesten erneut Gewitter über die Schweiz, lokal auch wieder mit Unwetterpotential. Hier im Liveticker halten wir Euch auf dem Laufenden!
Hitze geht heute zu Ende, Gewitter folgen
Am heutigen kalendarischen bzw. astronomischen Sommeranfang und damit dem längsten Tag des Jahres sind bei recht sonnigem Wetter nochmals verbreitet 30 Grad und knapp mehr zu erwarten, die Hitzewelle dauert somit an. Allerdings muss im Laufe des Nachmittags in den Bergen, etwa am Abend dann auch im Flachland mit teilweise kräftigen Gewittern gerechnet werden.
Abb. 1: Wetter heute
Die Gewitter haben dabei durchaus das Potenzial, dass sie kräftiger ausfallen und neben Starkregen lokal auch Hagel und in der Nähe von Gewittern Sturmböen bringen können. Wo die Gewitter am kräftigsten ausfallen werden, ist allerdings nicht klar, rein von den Gewitternparametern her ist aber die Ostschweiz am Abend am meisten gefährdet.
Abb. 2: Gewitterparameter für heute Dienstag. Im violetten Bereich sind die kräftigsten Gewitter zu erwarten
Mittwoch bis Freitag: Schwülwarm mit immer wieder Regengüssen und Gewittern
Von morgen Mittwoch bis Freitag stellt sich eine schwülwarme Südwestlage ein.
Abb. 3: Höhendruckkarte für Mittwoch 14 Uhr: Südwestlage
Innerhalb dieser erwarten wir bis Freitag unbeständiges Wetter mit immer wieder Schauern und Gewittern, nur am Donnerstag dürfte es vorübergehend weniger Regengüsse und Gewitter und dafür mehr Sonne geben. Dazu erreichen die Temperaturen schwülwarme Werte zwischen etwa 26 und 29 Grad, im Süden am Donnerstag noch etwas mehr.
Abb. 4: Wetteraussichten morgen Mittwoch
Abb. 5: Wetteraussichten von Donnerstag bis Samstag
Die Gewitter dürften dabei teilweise kräftig ausfallen, dies zeigt auch die Karte mit den Gewitterparametern für morgen Mittwoch, welche die Möglichkeit von kräftigen Gewittern angibt.
Abb. 6: Gewitterparameter für morgen Mittwoch: Kräftige Gewitter sind möglich
Untenstehende Grafik für die erwarteten Niederschläge in Zürich-Flughafen in den nächsten Tagen zeigt denn auch, dass es bis Freitag immer mal wieder nass ist. Nach einer Beruhigung am Samstag dürfte es vor allem wieder in der Nacht auf Montag nass sein, allerdings ist der Wetterablauf ab dem Wochenende noch sehr unsicher.
Abb. 7: Niederschlagsverlauf für Zürich-Flughafen für heute und die kommenden Tage
Insgesamt sind bis Samstag zwischen knapp 10 Litern und bis über 50 Litern Regen pro Quadratmeter im Süden zu erwarten, wobei die Niederschlagsverteilung infolge des gewittrigen Regens sehr ungleichmässig sein wird.
Abb. 8: Berechnete Niederschlagssumme bis Samstag 14 Uhr
Nach den heissen und sehr austrocknenden letzten Tagen sind grössere Regenmengen auch von der aktuell teilweise erheblichen Waldbrandgefahr sicher sehr willkommen.
Abb. 9: Aktuelle Waldbrandgefahr