Vor einigen Tagen brach in der Antarktis ein riesiger Eisberg ab. Es dauerte mehrere Jahrzehnte, bis er sich vom Inlandeis löste, nachdem sich seit fast 50 Jahren Risse und Spalten gebildet hatten.
Ein Eisberg, der doppelt so gross wie New York City ist, brach vom Eisschelf Brunt an der Küste ab. Die ersten Risse hatten sich bereits in den 1970er Jahren gebildet. Seitdem vertieften sich die Risse und Spalten allmählich, bis sie am 22. Januar 2023 aufbrachen.
Abb. 1: Satellitenbilder zeigen den riesigen Eisberg A81, der sich vom Eisschelf Brunt löst; Quelle: www.nasa.gov/
Der riesige tafelförmige Eisberg mit dem Namen "Iceberg A81" hat eine Fläche von etwa 1550 Quadratkilometern. Das ist fast ein Viertel der ursprünglichen Grösse des gesamten Brunt-Eisschelfs. Im Februar 2021 brach bereits ein 1270 Quadratkilometer grosser Eisberg ab und trieb in den Osten des Weddellmeeres. In der südlichen Hemisphäre und in der Antarktis ist derzeit Sommer. Solche Ereignisse sind klassisch für den Sommer.
Abb. 2: Abweichung der Jahresdurchschnittstemperatur in Mc Murdo; Quelle: Météo Climat
Die globale Erwärmung ist in der Antarktis praktisch nicht existent. Einige Teile erwärmen sich leicht (Mc Murdo), während sich andere Teile abkühlen (Casey). Der globale Trend auf dem eisigen Kontinent geht jedoch in Richtung einer gewissen Klimastabilität in den letzten Jahrzehnten (Vostok, Amundsen-Scott, Dole C etc.).
Abb. 3: Abweichung der Jahresdurchschnittstemperatur in Casey; Quelle: Météo Climat