In den letzten Wochen waren die Temperaturen zumeist weit überdurchschnittlich – dies vor allem auch in der Höhe. Wie ist aktuell die Schneelage in den Bergen?
Grosse Unterschiede
Die Antwort darauf lautet: Das kommt drauf an! Sowohl der Dezember als auch der Januar brachten überdurchschnittliche Niederschlagsmengen, allerdings variierte die Schneefallgrenze stark. Zweimal bildete sich im Flachland für einige Tage eine Schneedecke, dann aber regnete es zum Teil wieder auf über 2000 Meter hinauf. In den letzten Wochen war das Wetter längere Zeit hochdruckbestimmt, Niederschläge gab es nur noch sporadisch. Zumindest fiel in höheren Lagen ab und zu etwas Neuschnee – die Mengen hielten sich in Grenzen. Immer wieder erreichten sehr milde Luftmassen den Alpenraum, zum Teil stieg die Nullgradgrenze auf über 3000 Meter. Unter 2000 Meter sank sie selten. Beispielsweise auf dem Pilatus war der 20. Januar der letzte Tag mit Dauerfrost, sonst lag der Tageshöchstwert immer im positiven Bereich. An 7 Tagen in diesem Zeitraum war es sogar durchgehend frostfrei! Die Kombination aus Sonne, Wind und milden Temperaturen hat dem Schnee in den tiefen Lagen massiv zugesetzt. In Höhen um 1000 Meter gibt es höchstens noch Kunstschneebänder, für Skigebiete in diesen Höhenlagen ist in der Regel kein Betrieb möglich. Entlang der Voralpen ist die Schneelage auch zwischen 1500 und 2000 Metern weit unterdurchschnittlich, wie der Blick von der Rigi in Richtung Rotstock (1658 m) zeigt.
Abb. 1: Blick von der Rigi in Richtung Rotstock (Bildmitte); Quelle: Roundshot
Auf dem Säntis (2502 m) liegt dagegen für die Jahreszeit sehr viel Schnee.
Abb. 2: Verlauf der Schneehöhe auf dem Säntis im Vergleich zu historischen Mittel- und Extremwerten; Quelle: Zimmerberg Risk Analytics, myweather.ch
Inneralpin ist die Schneehöhe ab rund 2000 Metern im Bereich des langjährigen Mittelwerts, entlang der Glarner Alpen sowie in Graubünden oberhalb von 2400 bis 2500 Metern sogar überdurchschnittlich.
Abb. 3: Aktuelle Schneehöhe im Vergleich mit dem langjährigen Mittelwert für einen 7. Februar; Quelle: WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF
In den höher gelegenen Skigebieten liegt also ausreichend Schnee, die Talabfahrten sind nicht oder nur mit Kunstschnee möglich. Aufkommender Föhn wird diese Situation weiter verschlechtern. Alpensüdseitig liegt generell weniger Schnee, doch in den kommenden Tagen stellt sich eine Südstaulage ein. Bis Sonntagmittag fallen hier 50 bis 100 mm Niederschlag, die Schneefallgrenze variiert zwischen 1200 und 1600 Metern – je nach Intensität und Talschaft. In höheren Lagen kommt so zwischen 50 und 100 Zentimeter Neuschnee dazu.