Heute Donnerstag wirkt ein Hoch und bringt uns die schon fast klassische Verteilung aus Hochnebel und Sonnenschein. In den kommenden Tagen prägt dann aber wieder ein Tief unser Wetter. Im Norden meldet sich der Föhn zu Wort, im Süden beginnt sich einmal mehr die feuchte Luft zu stauen.
Viel Neuschnee
Das Starkniederschlagsereignis im Süden ist beendet, seit gestern Abend hat sich das Wetter nachhaltig beruhigt. Abschliessend hier noch ein Überblick auf die Neuschneesummen der letzten drei Tage:
Abb. 1: Neuschneesummen der letzten drei Tage; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Die grössten Mengen kamen im westlichen Tessin sowie im südöstlichen Wallis zusammen, hier fielen auf den Bergen verbreitet 50 bis 80 Zentimeter, lokal waren es 100 bis 130 Zentimeter.
Wie erwartet grosse Niederschlagssummen
In den vergangenen 48 Stunden kamen wie erwartet im Süden teils grössere Niederschlagssummen zusammen, so bspw. in Mosogno mit über 90 mm. Heute Sonntag regnete es dabei anhaltend und auch kräftig, sodass sich durch die Niederschlagsabkühlung die Schneefallgrenze in den Tälern zum Teil bis in tiefe Lagen frass. Auf den Bergen kamen oberhalb von rund 1500 Metern in Summe teils über einen halben Meter Neuschnee zusammen.
Niederschlagsmenge (Stand 17:10)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Mosogno | 93 |
Bosco/Gurin | 85 |
Robiei | 81 |
Cevio | 76 |
Stabio | 74 |
Monte Generoso | 66 |
Locarno-Monti | 66 |
Coldrerio | 65 |
Torricella - Crana | 61 |
Lugano | 52 |
Faido | 52 |
Locarno-Magadino | 49 |
San Bernardino | 49 |
Grosser St. Bernhard | 48 |
Bellinzona | 46 |
Grono | 45 |
Simplon Dorf | 43 |
Corvatsch | 41 |
Comprovasco | 41 |
Airolo | 41 |
Die Niederschläge haben im Süden nun bereits nachgelassen, bis am Montagmorgen trocknet es auch allmählich ab. Der Start in die neue Woche zeigt sich dann im Süden von seiner oftmals freundlichen Seite.
Bilanz am Sonntagmorgen
Wie gestern Abend an dieser Stelle bereits angekündigt, hat der Wind in der Nacht auf heute sein Maximum erreicht. Auf den Bergen gab es dabei teils starke Orkanböen, wobei die stärkste Böe mit 188 km/h auf dem Gütsch registriert wurde. Daneben gab es auch auf dem Jungfraujoch, dem Glacier des Diablerets, Titlis, in Adelbeden und in Les Attelas Orkanböen (>118 km/h). Bei den Flachlandstationen liegt Altenrhein mit 114 km/h knapp vor Meiringen und St. Gallen.
Stärkste Windböen (<1000m, Stand 07:30)
Flachlandstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Altenrhein (398 m ü.M., SG) | 114 |
Meiringen (589 m ü.M., BE) | 109 |
Sankt Gallen (779 m ü.M., SG) | 100 |
Le Bouveret (375 m ü.M., VS) | 99 |
Vaduz (460 m ü.M.) | 99 |
Altdorf (449 m ü.M., UR) | 98 |
Evionnaz (480 m ü.M., VS) | 97 |
Gersau (435 m ü.M., SZ) | 95 |
Oberägeri (724 m ü.M., ZG) | 94 |
Glarus (515 m ü.M., GL) | 91 |
Giswil (475 m ü.M., OW) | 91 |
Brienz-Hofstetten (578 m ü.M., BE) | 90 |
Elm (958 m ü.M., GL) | 89 |
Aigle (381 m ü.M., VD) | 87 |
Wädenswil (463 m ü.M., ZH) | 86 |
Bad Ragaz (496 m ü.M., SG) | 86 |
Göschenen (950 m ü.M., UR) | 81 |
Uetliberg (869 m ü.M., ZH) | 78 |
Quinten (420 m ü.M., SG) | 77 |
Visp (640 m ü.M., VS) | 76 |
Stärkste Windböen (>1000m, Stand 07:30)
Bergstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Gütsch (2287 m ü.M., UR) | 188 |
Jungfraujoch (3580 m ü.M., BE) | 157 |
Glacier des Diablerets (2966 m ü.M., VD) | 145 |
Titlis (3040 m ü.M., OW) | 128 |
Adelboden (1353 m ü.M., BE) | 126 |
Les Attelas (2733 m ü.M., VS) | 125 |
Gornergrat (3135 m ü.M., VS) | 114 |
Piz Martegnas (2670 m ü.M., GR) | 110 |
Pilatus (2106 m ü.M., LU) | 110 |
Säntis (2502 m ü.M., AR) | 98 |
Corvatsch (3315 m ü.M., GR) | 95 |
Engelberg (1035 m ü.M., OW) | 90 |
Grosser St. Bernhard (2472 m ü.M., VS) | 90 |
Grimsel (1980 m ü.M., BE) | 88 |
Evolène (1825 m ü.M., VS) | 81 |
Crap Masegn (2480 m ü.M., GR) | 80 |
Matro (2171 m ü.M., TI) | 77 |
Naluns-Schlivera (2400 m ü.M., GR) | 76 |
Weissfluhjoch/Davos (2690 m ü.M., GR) | 75 |
Andermatt (1442 m ü.M., UR) | 74 |
Mittlerweile hat der Wind bereits deutlich abgenommen, der Föhn wird ebenfalls bald abflauen.
Starkniederschläge im Süden
Auf der Alpensüdseite kommt es heute zu anhaltenden Niederschlägen. Die Schneefallgrenze variiert dabei je nach Region und Niederschlagsintensität zwischen 900 und 1400 Metern. In der Summe werden in der Simplonregion, der Leventina und dem Maggiatal rund 50 bis 70 mm erwartet, lokal auch mehr. In den Bergen fällt teilweise mehr als einen halben Meter Neuschnee. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick der Niederschläge seit gestern Abend.
Niederschlagsmenge (Stand 07:40)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Mosogno (771 m ü.M., TI) | 35 |
Bosco/Gurin (1486 m ü.M., TI) | 26 |
Grosser St. Bernhard (2472 m ü.M., VS) | 22 |
Robiei (1898 m ü.M., TI) | 22 |
Cevio (416 m ü.M., TI) | 21 |
Stabio (353 m ü.M., TI) | 20 |
Coldrerio (347 m ü.M., TI) | 16 |
Locarno-Monti (367 m ü.M., TI) | 15 |
Monte Generoso (1608 m ü.M., TI) | 13 |
Torricella - Crana (1002 m ü.M., TI) | 13 |
Lugano (273 m ü.M., TI) | 11 |
Simplon Dorf (1465 m ü.M., VS) | 10 |
Locarno-Magadino (203 m ü.M., TI) | 9 |
Piotta (1007 m ü.M., TI) | 8 |
Faido (747 m ü.M., TI) | 7 |
Bellinzona (224 m ü.M., TI) | 7 |
Binn (1400 m ü.M., VS) | 6 |
Airolo (1139 m ü.M., TI) | 5 |
Cimetta (1672 m ü.M., TI) | 5 |
San Bernardino (1639 m ü.M., GR) | 5 |
Im Osten mit Föhn sehr mild
Der heutige Samstag brachte im Osten am Vormittag viel Sonne, am Nachmittag verdichteten sich die Wolken dann wie zuvor schon im Westen. Dazu wurde es sehr mild, es wurden verbreitet um 15 Grad erreicht. In den Alpentälern wehte zudem der Föhn, der teilweise bis ins Mittelland ausgriff. Am mildesten wurde es dabei heute im St. Galler Rheintal und am oberen Bodensee, so gab es in Oberriet und in Altenrhein jeweils 16.8 Grad (vgl. Abb. 1).
Abb. 1: Temperaturmaxima heute Samstag; Quelle: MeteoNews, UBIMET
In den Alpentälern und auf den Bergen teils stürmisch
Der Föhn in den Alpentälern erreichte lokal stürmische Böen. Dazu kam auf den Bergen ein teils stürmischer Südwind. Auf den Bergen gab es auf dem Gornergrat mit 128 km/h, auf dem Jungfraujoch mit 121 km/h und auf dem Titlis mit 120 km/h sogar örtlich Orkanböen. Die stärkste Föhnböe in den Alpentälern konnte mit 99 km/h in Meiringen registriert werden (vgl. nachfolgende Tabelle).
Stärkste Windböen (Stand 16:45)
Messstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Gornergrat (3135 m ü.M., VS) | 128 |
Jungfraujoch (3580 m ü.M., BE) | 121 |
Titlis (3040 m ü.M., OW) | 120 |
Glacier des Diablerets (2966 m ü.M., VD) | 117 |
Gütsch (2287 m ü.M., UR) | 115 |
Meiringen (589 m ü.M., BE) | 99 |
Wildspitz (1580 m ü.M., SZ) | 99 |
Evionnaz (480 m ü.M., VS) | 93 |
Altdorf (449 m ü.M., UR) | 93 |
Brülisau-Leugangen (1045 m ü.M., AI) | 90 |
Grosser St. Bernhard (2472 m ü.M., VS) | 90 |
Maschgenkamm/Flumserberge (2020 m ü.M., SG) | 90 |
Les Attelas (2733 m ü.M., VS) | 87 |
Vaduz (460 m ü.M.) | 86 |
Gersau (435 m ü.M., SZ) | 85 |
Glarus (515 m ü.M., GL) | 85 |
Piz Martegnas (2670 m ü.M., GR) | 85 |
Säntis (2502 m ü.M., AR) | 83 |
Meiringen (578 m ü.M., BE) | 79 |
Grimsel (1980 m ü.M., BE) | 79 |
In der Nacht Sturmmaximum
In der Nacht erreicht der Föhn in den Alpentälern sowie der Südwind in den Bergen das Maximum. In den Föhntälern liegen bis über 100 km/h drin, im Haslital und im Urnerland sind auch 110 bis 120 km/h möglich. Auf den Bergen können die Böenspitzen lokal auch 130 bis 160 km/h erreichen. Am Sonntag wird der Föhn dann rasch schwächer, und auch der stürmische Wind in den Bergen flaut ab.
Viel Niederschlag am Alpensüdhang
In der Nacht und am Sonntag muss im Süden im Stau der Alpen auch mit viel Niederschlag und auf den Bergen Neuschnee mit sich verschärfender Lawinengefahr gerechnet werden. Bis morgen Abend sind auf der Alpensüdseite zwischen etwa 40 und im südlichen Simplongebiet sowie im westlichen Tessin bis über 70 mm Niederschlag zu erwarten (vgl. Abb. 2), dies entspricht auf den Bergen teilweise bis über einem halben Meter Neuschnee.
Abb. 2: Erwartete Niederschlagssummen bis morgen Abend; Quelle: MeteoNews, UBIMET
Hochnebel und Sonnenschein
Heute liegt die Schweiz am Südrand eines Skandinavienhochs im Bereich einer Bisenströmung. Das Hoch hat die Luft im Alpenraum bereits abgetrocknet, in den Alpen und im Süden lacht die Sonne von einem blauen Himmel. Im Flachland und entlang der Voralpen macht sich Hochnebel breit, die Obergrenze liegt aktuell bei rund 1600 Metern. Im Laufe des Nachmittags lockert er sich zwar auf, verschwindet aber nicht einfach. Vielmehr verwandeln sich die Schwaden in flache Quellbewölkung (die geht mehr in die Breite, als in die Höhe). Zwischendurch zeigt sich die Sonne, wobei sie sich am Nordrand im Vergleich weiterhin am schwersten tut. Die Temperaturen erreichen 8 bis 11 Grad – je nach Sonnenschein. Die Nullgradgrenze steigt auf rund 2000 Meter.
Abb. 1: Blick vom Pilatus auf das Hochnebelmeer; Quelle: Roundshot
Aufkommender Föhn
Morgen Freitag gelangen wir auf die Vorderseite eines ausgedehnten atlantischen Tiefs, über den Alpen stellt sich eine zunehmend föhnige Süd- bis Südwestströmung ein. Im Flachland beginnt der Tag mit tiefen Hochnebelfeldern, die Obergrenze liegt bei 800 bis 1000 Metern. Diese lichten sich allmählich. Davon abgesehen hat am Vormittag noch klar die Sonne das Sagen, von Südwesten her machen sich erste Schleierwolken bemerkbar. Am Nachmittag ziehen immer mehr und immer ausgedehntere hohe und mittelhohe Wolken über den Himmel. Bei leichter Bise werden 10 bis 13 Grad erreicht, in den Föhntälern liegen mit zunehmend aufkommendem Föhn 13 bis 15 Grad drin. Die Nullgradgrenze variiert zwischen 1900 und 2300 Metern.
Abb. 2: Wetter morgen Freitag – im Norden zunehmend föhnig, im Süden schon trüb; Quelle: MeteoNews
Im Tessin ist es bereits stark bewölkt und zeitweise nass, die Schneefallgrenze liegt bei 1000 bis 1200 Metern. Die Temperaturen zeigen wenig Bewegung, die Höchstwerte pendeln um 9 bis 10 Grad.
Starker Föhn, im Süden Regen
Am Samstag legt der Föhn stetig zu, er wird stark bis stürmisch. Im Urnerland und im Haslital liegen die Windspitzen zwischen 80 und 100 km/h, mitunter auch noch etwas darüber. Im Rheintal werden 60 bis 80 km/h erreicht. Die Temperaturen erreichen 15 bis 18 Grad, aber auch ohne Föhn wird es mild. Auf den Bergen weht starker bis stürmischer Südwind. Im Norden ist es freundlich, aber nicht wolkenlos – am Himmel zeigen sich die typischen wellen- und linsenförmigen Strukturen. Dazwischen hat die Sonne gut Platz. Nach Westen zu sind die Wolken generell zahlreicher. Im Süden staut sich die Feuchtigkeit, es ist trüb und nass mit Schnee ab 800 bis 1100 Metern, je nach Intensität und Talschaft.
Abb. 3: Aussichten für die kommenden Tage; Quelle: MeteoNews
Im Süden kräftige Niederschläge, im Norden nachlassender Föhn
Der Sonntag fällt im Süden regelrecht ins Wasser, es regnet anhaltend und kräftig. Die Schneefallgrenze variiert weiterhin zwischen 800 und 1100 Meter, bei hohen Intensitäten kann sich lokal vorübergehend auch etwas weiter absinken. Die Niederschläge greifen auch in die unmittelbar nördlich angrenzenden Regionen über (Gotthard, Surselva, Rheinwald). In Summe kommen wieder nennenswerte Regen- und Schneemengen zusammen.
Abb. 4: Niederschlagsmengen bis Sonntagabend ; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Im Norden bläst zunächst noch der Föhn, im Laufe des Tages lässt er aber mehr und mehr nach. Die Bewölkung nimmt zu, später ist zum Teil auch etwas Regen mit dabei.
Ein Hauch von April
Von Montag bis Mitte nächster Woche liegen wir im unmittelbaren Bereich des oben erwähnten Tiefs, es beginnt sich dabei aber allmählich aufzufüllen. Das Resultat ist es ein wechselhafter Wettercharakter mit einer Mischung aus Wolken, etwas Sonne und gelegentlichen Schauern. Die Temperaturen orientieren sich dabei an der 10-Grad-Marke. Grössere Wetterkapriolen sind nicht zu erwarten, auch im Süden wird es wieder freundlicher.