Die erste Wochenhälfte steht im Zeichen von teilweise sonnigem und hochsommerlich heissem Wetter, allerdings ist die Schauer- und Gewitterneigung etwas erhöht. Im Laufe des Donnerstags erreicht uns aus Westen eine Gewitterstörung mit teils heftigen Gewittern, zuvor wird es im Osten nochmals heiss. Dahinter fliesst am Freitag weniger warme Luft ein, bevor es am Wochenende stabil und wieder wärmer wird. Insgesamt kommt bis Samstag einiges an Niederschlag zusammen, wodurch die Trockenheit vielerorts etwas gemindert werden dürfte.
Teils stürmischer Donnerstag, nasse Nacht
Nachdem es am vergangenen Donnerstagabend zum Teil heftige Gewitter gegeben hatte, konnte in der zweiten Nachthälfte in erster Linie noch in Graubünden gewittrige Schauer registriert werden, ansonsten handelte es sich von da an nur noch um Regen. Dieser trug in den frühen Morgenstunden insbesondere entlang der Alpen, aber auch in Teilen der Ostschweiz zu etwas grösseren Niederschlagssummen bei. So wurde von Donnerstagmorgen bis heute Freitag um 08.30 Uhr auf dem Säntis 49 mm registriert, im Glarnerland und in der Zentralschweiz wurde an mehreren Stationen die 30 mm-Marke geknackt.
Niederschlagsmenge (Stand 08:10)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Säntis | 49 |
Starkenbach SG | 42 |
Braunwald | 36 |
Faido | 35 |
Glarus | 34 |
Gütsch | 34 |
Innerthal | 32 |
Elm | 32 |
Andermatt | 31 |
Airolo | 31 |
Urnäsch | 30 |
Locarno-Monti | 30 |
Rempen | 29 |
Göschenen | 29 |
Cimetta | 29 |
Neuenburg | 29 |
Basel-Binningen | 28 |
Einsiedeln | 28 |
Stöckalp | 28 |
Bellinzona | 28 |
Auf der Niederschlagssummenkarte sieht man schön die Schwerpunkte der Niederschläge. Zum einen war es im Glarnerland und beim östlichen Alpennordhang über mehrere Stunden anhaltend nass. Aber auch der intensive Gewitterkomplex, welcher am Donnerstagabend über das Wallis zog, sowie die nachfolgenden, teils gewittrigen Schauer trieben die Niederschlagssumme zum Teil recht in die Höhe. Zuletzt fällt die Nordwestschweiz ins Auge, wo es ebenfalls einer heftigen Gewitterzelle, aber zu einem gewissen Anteil auch den nachfolgenden, gelegentlichen Schauern zu verdanken ist, dass die 30 mm nur knapp verfehlt wurden.

Abb. 1: 24h-Niederschlagssumme bis Freitag, 7 Uhr.; Quelle: UBIMET, MeteoNews
Bezüglich der stärksten Windböen gab es seit gestern keine grossartigen Veränderungen, Spitzenreiter unter den Stationen unterhalb von 1000 m ü.M. ist nach wie vor Saint-Prex mit 135 km/h. Auf dem Bantiger reichte es knapp nicht für eine Orkanböe (=118 km/h), hier wurden 114 km/h registriert. Ansonsten war es insbesondere in der West- und Nordwestschweiz zeitweise stürmisch. Ab 75 km/h spricht man von einer Sturmböe, dieser Schwellenwert wurde an mehreren Stationen überschritten. Aber auch im Tessin brachten Gewitter Sturmböen mit sich.
Stärkste Windböen (unterhalb von 1000m, Stand 08:25)
Flachlandstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Saint-Prex | 135 |
Bantiger | 114 |
Oron-la-ville | 105 |
Le Bouveret | 103 |
Villars-Tiercelin | 97 |
Delsberg | 96 |
Mathod | 96 |
St. Chrischona | 96 |
Reconvilier | 95 |
Freiburg | 92 |
Uetliberg | 91 |
Cressier | 91 |
Aigle | 90 |
Locarno-Magadino | 87 |
Wiliberg | 85 |
Vucherens | 85 |
Wynau | 84 |
Locarno-Monti | 83 |
Grenchen | 83 |
Lugano | 82 |
Stärkste Windböen (oberhalb von 1000m, Stand 08:20)
Bergstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Berninapass | 126 |
Moléson | 126 |
Gornergrat | 121 |
Chasseral | 120 |
Piz Martegnas | 114 |
Maschgenkamm/Flumserberge | 112 |
Pilatus | 109 |
Matro | 106 |
Gütsch | 105 |
Säntis | 104 |
Plaffeien | 104 |
Zermatt | 104 |
Weissfluhjoch/Davos | 103 |
Glacier des Diablerets | 103 |
Eggishorn | 101 |
Les Attelas | 101 |
Crap Masegn | 99 |
Titlis | 98 |
Monte Rosa Plattje | 98 |
Corvatsch | 96 |
Am Donnerstag wurden insgesamt knapp 10'400 Blitze registriert - eine stolze Summe! Am meisten Blitze wurden wie im vorherigen Ticker erwähnt im Kanton Bern registriert mit knapp 1400 Blitzentladungen, an zweiter Stelle mit einer ähnlichen Summe ist der Kanton Jura mit knapp 1240 Blitzentladungen.

Abb. 2: Registrierte Blitze am Donnerstag, 22. Juni; Quelle: UBIMET, MeteoNews
Wann gibts die nächsten Gewitter?
Fürs Erste haben wir eine Verschnaufpause von Gewittern, ein Hochdruckrücken wandert über das Wochenende über die Schweiz und stabilisiert die Atmosphäre. Erst im Laufe der nächsten Woche werden Gewitter wieder ein Thema.
Über eine halbe Million Blitze in Deutschland
Ein kurzer Blick über den Tellerrand, bzw. zu unseren Nachbarn im Norden offenbart eine eindrückliche Zahl. Während sich in der Schweiz heute rund 10'000 Blitze entladen haben, gab es in Deutschland im selben Zeitraum über eine halbe Million Blitzentladungen (bis 21:10 Uhr waren es 528'176 Blitze). Am meisten im Bundesland Hessen. Die Gesamtanzahl wird im Laufe des Abends noch grösser. Im Gegensatz zur Schweiz waren die Gewitter über Deutschland auch wesentlich heftiger!

Abb. 1: Anzahl Blitze in Deutschland; Quelle: UBIMET
Bilanz um kurz nach 21 Uhr
Ein erster Schub ist nun grösstenteils durch. Die Gewitter waren besonders in der West- und Nordwestschweiz teils kräftig. Im Flachland gab es Windspitzen von bis zu 135 km/h (St-Prex), aber auch die nicht zum offiziellen Messnetz gehörende Station am Flughafen Basel-Mülhausen meldete eine Böe von 129 km/h. Ebenfalls die Schwelle von 118 km/h (Orkanstärke) überschritten haben die drei Bergstationen Moleson, Gornergrat und Chasseral. Nachfolgend ein Liste mit den bisherigen Topwerten:

Abb. 1: Windspitzen bis kurz vor 21 Uhr; Quelle: MeteoNews
Durch die relativ rasch ziehenden Gewitterzellen sind die generellen Niederschlagssummen nicht ausserordentlich hoch, dennoch gab es ein paar eindrückliche 10-minütige Niederschlagssummen. Beispielsweise von Cressier mit 13.2mm oder 15.7mm in Neuenburg, in Basel-Binnigen kamen gar 18.2mm in nur 10 Minuten zusammen. Dies bedeutet für jene Station neuer Rekord. Der bisherige stammte aus dem Jahr 1991 und lag bei 18.1mm.
Knapp 10'000 Blitze
Bisher wurde die Marke von 10'000 Blitzentladungen nur knapp verfehlt. Am meisten mal gezuckt hat es in den Kantonen Bern, Jura und Luzern.

Abb. 2: Blitzentladungen bis kurz vor 21 Uhr; Quelle: MeteoNews
Gewitter vielerorts weniger stark ausgefallen als prognostiziert
Abgesehen von der Juraregion und der Nordwestschweiz sind die Unwetter (zum Glück) weniger stark ausgefallen als im Vorfeld anhand der Wettermodelle vermutet werden konnte. Als möglicher Erklärungsansatz kann der Saharastaub in der Luft einen entscheidenen Einfluss genommen haben. Denn durch die davon ausgelöste Trübung und die verstärkte Wolkenbildung (Nukleationskeime) war die solare Einstrahlung tagsüber etwas beschränkt. Das System Erde hatte weniger Energie, welche durch Gewitter und Winde umgesetzt werden konnte/musste. Daneben gibt es noch weitere Gründe wie der durchgreifende Südwestwind in Bodennähe und einzelne Schauer im Vorfeld der Gewitter.
Ganz durch ist die Sache noch nicht. In den kommenden Stunde und in der Nacht auf Freitag überquert uns eine Kaltfront von Frankreich her. Im Zuge dessen kommt es verbreitet zu neuen Niederschlägen. Die Gewitteraktivität nimmt dabei ab, vielerorts dürfte es sich meist um Regenschauer oder Platzregen handeln. Hier geht es zum aktuellen Radar.
Update um 19 Uhr
Wie sich auf dem Radar gut mitverfolgen lässt, befindet sich die stärkste Gewitterzelle am nördlichen Rand der zweiten Gewitterlinie im Raum Delsberg. In der kommenden Stunde dürfte dieses Gewitter auch die Stadt Basel erreichen. Es muss mit starken Winden und Hagel gerechnet werden.

Abb. 1: Aktuelles Radarbild mit den zwei Gewitterclustern; Quelle: MeteoNews
Hier noch eine Aufnahme des Gewitterkragens, als die Zelle über dem Neuenburgersee lag:

Abb. 2: Gewitterkragen über dem Neuenburgersee um etwa 18 Uhr; Quelle: Roundshot
Bis zur aktuellen Stunde haben sich schweizweit rund 6'000 Blitze entladen. Diese Zahl wird in den kommenden Stunden deutlich ansteigen.

Abb. 3: Anzahl Blitzentladungen bis 19 Uhr; Quelle: MeteoNews
Langsam kommt Bewegung rein
Nachdem es am Nachmittag angesehen von einzelnen Schauerzellen lange ruhig geblieben ist, haben sich in den in vergangenen Stunden zunächst südlich des Wallis' und später auch in der Genferseeregion erste Gewittercluster gebildet. Wie das aktuelle Radar zeigt, befindet sich der der erstgenannte Komplex derzeit zwischen dem westlichen Berner Oberland und dem Simplongebiet. Der zweite weist eine etwas bogenförmige Struktur auf und hat soeben die Genferseeregion überquert. Nebst kurzzeitig hohen Niederschlagssummen und lokalem Hagel sind zum Teil auch eindrückliche Windspitzen gemessen worden. Aktueller Spitzenreiter ist die Waadtländer Station in St.Prex mit einer starken Orkanböe von 135 km/h! Aber auch auf dem rund 2000 Meter hohen Moleson und auf dem Gornergrat wurde die Schwelle einer Orkanböe (> 118 km/h) mit 126 km/h resp. 121 km/h bereits überschritten. In den kommenden Stunden zieht die "Walliser Gewitterzelle" über die Zentralschweiz und das Zürcher Oberland bis zum Bodensee. Die "Genferseezelle" wird einen etwas weiter nördlichen Weg einschlagen und dabei einige Orte im Mittelland treffen.

Abb. 1: Aktuelles Niederschlagsradar und prognostizierte Zugbahn; Quelle: MeteoNews
Vorschau auf den heutigen Gewittertag
Die vergangene Nacht war vielerorts recht mild, lokal reichte es gar für eine Tropennacht. Im Elm beispielsweise zeigte das Thermometer nie weniger als 24.9 Grad an, hier hatte auch der Föhn noch seine Finger im Spiel. In den Föhntälern wird es heute mit 33 bis 34 Grad sowieso sehr heiss werden. Vaduz meldete kurz vor 10 Uhr bereits knapp 32 Grad.
Wie die Modelle nun schon mehrere Tage prognostizieren, steht uns heute ein zunächst schwülwarmer Tag mit einer anschliessenden Abkühlung in Form von Gewittern bevor. Diese Gewitter werden gebietsweise auch unwetterartig ausfallen. Die Schwere eines Gewitters ist grundsätzlich abhängig davon, wie viel Energie umgesetzt werden kann. Die hierfür weitläufigste Variable ist das CAPE (convective available potential energy). CAPE ist eine Messgrösse, die den Energiewert einer Luftmasse beziffert. Allerdings müssen hohe CAPE-Werte nicht zwangsläufig zu starken oder gar zerstörerischen Unwettern führen. Nachfolgende CAPE-Werte zeigen die Situation von heute Mittag an. Etwa 2000 J/kg (Übergang von rot zu violett) und ideale Auftriebbedingungen können bereits zu Unwettern führen, Werte von über 3000 J/kg sind in der Schweiz nicht sehr üblich.

Abb. 1: CAPE-Werte für heute Mittag; Quelle: MeteoNews
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, ob eine Gewitterzelle überhaupt im Stande ist, diese Energie umzusetzen. Damit ein Gewitter in erster Linie entstehen kann, braucht es im Wesentlichen drei Zutaten. Zum einen muss in der Atmosphäre genügend Feuchtigkeit vorhanden sein, weiter sollten die Luftschichten instabil geschichtet sein und schliesslich braucht es noch einen Auslösungsmechanismus in Form von Hebungsprozessen. Diese drei Zutaten sind im heutigen Fall gegeben. Durch die südwestliche Grundströmung wurde vom Mittelmeerraum feucht-labile Luft zu den Alpen transportiert (eine Schichtung kann dabei als labil oder instabil bezeichnet werden, wenn die Temperaturabnahme mit der Höhe verhältnismässig stark ausfällt). Als Hebungseffekt dient im aktuellen Fall nicht nur die tageszeitliche Erwärmung der Grundschicht, sondern auch eine von Frankreich her kommende Kaltfront. Eine etwas hemmende Wirkung geht allerdings vom Saharastaub in der Luft aus. Denn dieser reduziert grundsätzlich die Einstrahlung und somit den Energie-Input. Ausserdem muss an dieser Stelle auch angemerkt werden, dass der Effekt vom Saharastaub für die meisten Modelle nur schwierig zu modellieren ist. Diese Unsicherheitsfaktoren bewirken, dass für den heutigen Nachmittag kein exakter Fahrplan der Gewitter gemacht werden kann. Nachfolgend daher verschiedene Möglichkeiten der einzelnen Modelle.

Abb. 2: Unterschiedliche Ansätze der verschiedenen Modelle; Quelle: MeteoNews
Von oben links nach unten rechts sind dies die Modelle ECMWF, ICON, GFS und RACE. Alle zeigen die Niederschlagssummen von heute Nachmittag zwischen 17 und 20 Uhr an. Während viele den Schwerpunkt entlang der Voralpen modellieren, gibt es auch Ansätze, welche mehr Richtung Schwarzwald zielen. Wir werden sie natürlich an dieser Stelle weiterhin auf dem Laufenden halten, zum Radar geht es hier.
Heute Mittwoch am Morgen Gewitter, am Abend dafür wenig Aktivität
Heute Mittwoch bildete sich am Morgen im westlichen Jura eine Gewitterline, die nachfolgend von West nach Ost über den Jura und das Mittelland zog. Die Gewitter waren teils stark mit lokal Hagel und Sturmböen bis lokal über 100 km/h (vgl. nachfolgende Hitliste). Insgesamt gab es etwas mehr als 4'500 Blitze.
Stärkste Windböen (Stand 10:00)
Messstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Schaffhausen (438 m ü.M., SH) | 115 |
Härkingen (431 m ü.M., SO) | 108 |
Wynau (422 m ü.M., BE) | 101 |
La Chaux-de-Fonds (1019 m ü.M., NE) | 100 |
La Brévine (1050 m ü.M., NE) | 99 |
Chasseral (1599 m ü.M., BE) | 97 |
Steckborn (398 m ü.M., TG) | 96 |
Val de Travers (733 m ü.M., NE) | 88 |
Neuenburg (485 m ü.M., NE) | 86 |
Hallau (419 m ü.M., SH) | 83 |
Würenlingen (334 m ü.M., AG) | 83 |
Glacier des Diablerets (2966 m ü.M., VD) | 82 |
Zürich Flughafen (436 m ü.M., ZH) | 79 |
Corvatsch (3315 m ü.M., GR) | 79 |
Gösgen (380 m ü.M., SO) | 79 |
Leibstadt (341 m ü.M., AG) | 76 |
La Frétaz (1202 m ü.M., VD) | 76 |
Uetliberg (869 m ü.M., ZH) | 74 |
Cressier (431 m ü.M., NE) | 73 |
Egolzwil (522 m ü.M., LU) | 72 |
Später ging schauer- und gewittermässig nur noch wenig, fast nur im Jura gab es nochmals Regengüsse und lokale Gewitter. Schuld für die geringe Aktivität dürfte in erster Linie Saharastaub gewesen sein, der die Schauer- und Gewitterbildung stark behinderte.
Morgen Nachmittag teils starke Gewitter
Morgen Donnerstag kommen in der zweiten Tageshälfte mit einer Kaltfront teilweise heftige Gewitter mit lokal Starkregen, Sturmböen und Hagel auf. Es besteht Unwetterpotenzial. MeteoNews informiert an dieser Stelle weiter.
Heute vor allem vom Jura bis Schaffhausen teils starke Gewitter
Lange blieb es heute gewittermässig ruhig, so gegen 16 Uhr bildete sich dann im Neuenburger Jura ein Gewitter, das sich rasch verstärkte und mit der südwestlichen Höhenströmung in Richtung Baselbiet zog und Basel voll erwischte. Von dort verlagerten sich die Gewitter weiter in Richtung Schaffhausen und später nach Deutschland. Gleichzeitig bildeten sich in den westlichen Alpen Gewitter, die in Richtung Zentralschweiz zogen. Eine stärkere Zelle tobte sich dabei im Raum Thunersee aus (für den Blitzverlauf heute Nachmittag und Abend vgl. Abb. 1).

Abb. 1: Blitzverlauf heute Nachmittag und Abend bis kurz vor 19 Uhr; Quelle: MeteoNews, Ubimet
In nächster Zeit verlagern sich die Schauer und Gewitter in Richtung Glarnerland/Toggenburg, allerdings haben sie sich bereits zunehmend abgeschwächt und laufen in ein Gebiet, wo der Föhn die Luft tagsüber stark abgetrocknet hat.
Bis knapp vor 19 Uhr konnten etwas mehr als 7'000 Blitze verzeichnet werden, am meisten in den Kantonen Baselland, Bern, Jura und Aargau (vgl. Abb. 2).

Abb. 2: Blitzanzahl heute Dienstag bis kurz vor 19 Uhr; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Lokal gab es auch Hagel, wie beispielsweise in Veltheim im Kanton Aargau, wo die Hagelkörner bis rund 2 Zentimeter gross waren (vgl. Abb. 3).

Abb. 3: Hagel bis rund 2 Zentimeter heute Abend in Veltheim (Aargau); Quelle: Reto Vögeli
Im Laufe des Abends sind stellenweise weitere Schauer und Gewitter zu erwarten, in der Nacht dürfte es dann vor allem im Jura und in der Umgebung Regengüsse und Gewitter geben.
Heisser Tag mit örtlich bis über 33 Grad
Die Hitzemarke von 30 Grad wurde heute vielerorts übertroffen, am heissesten wurde es dabei mit Föhn mit 33.2 Grad in Oberriet im Rheintal und mit 32.7 Grad in Basel-Binningen (vgl. Abb. 4).

Abb. 4: Temperaturmaxima heute Dienstag; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Bis Donnerstag bleibt es heiss, am Donnerstag liegen mit Föhn im Rheintal bis gegen 35 Grad drin. Danach wird es am Freitag nach einer Gewitterstörung im Norden deutlich weniger warm.
In den letzten 24 Stunden vor allem in der Deutschschweiz ein paar Liter Niederschlag
Gestern Montag war es vor allem am Morgen teilweise nass, im Laufe des Nachmittags und Abends gab es dann besonders in den Alpen ein paar Schauer und Gewitter. In der Nacht auf heute zog danach ein Feuchtefeld mit Regengüssen und örtlichen Gewittern von West nach Ost vor allem über den Jura und das Mittelland. So kam bis 6 Uhr heute Morgen in den letzten 24 Stunden vor allem in der Deutschschweiz der eine oder andere Liter Niederschlag vom Himmel, mit Gewittern gab es örtlich auch grössere Niederschlagssummen von bis über 30 Litern pro Quadratmeter (vgl. Abb. 1 und die nachfolgende Niederschlags-Hitliste).

Abb. 1: Niederschlagssumme in den letzten 24 Stunden bis 6 Uhr; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Niederschlagsmenge (Stand 06:00)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Pilatus (2106 m ü.M., LU) | 32 |
Langnau im Emmental (745 m ü.M., BE) | 32 |
Ebnat-Kappel (620 m ü.M., SG) | 23 |
Freiburg (646 m ü.M., FR) | 23 |
Kiesen (535 m ü.M., BE) | 22 |
Napf (1406 m ü.M., BE) | 21 |
Giswil (475 m ü.M., OW) | 20 |
Plaffeien (1042 m ü.M., FR) | 17 |
Starkenbach SG (897 m ü.M., SG) | 17 |
Möhlin (308 m ü.M., AG) | 16 |
Niederscherli (672 m ü.M., BE) | 16 |
Bosco/Gurin (1486 m ü.M., TI) | 15 |
Airolo (1139 m ü.M., TI) | 15 |
Säntis (2502 m ü.M., AR) | 15 |
Flawil (571 m ü.M., SG) | 14 |
Othmarsingen (396 m ü.M., AG) | 14 |
Flühli (884 m ü.M., LU) | 13 |
Les Acants (1036 m ü.M., VD) | 13 |
Entlebuch (768 m ü.M., LU) | 13 |
Marsens (722 m ü.M., FR) | 12 |
Nur wenig bis örtlich sogar gar keinen Niederschlag gab es am Genfersee, im westlichen Mittelland, im Wallis, im Bündnerland und im Tessin. Im Moment ist wegen der Trockenheit jeder Liter Regen für die Natur ein Segen, bereits wenige Liter können eine gewisse Entlastung bringen.
Über 6'000 Blitze
Gestern Nachmittag und Abend konnten vor allem entlang der zentralen und östlichen Alpen auch etwas heftigere Gewitter mit recht vielen Blitzen verzeichnet werden. Insgesamt kamen gestern knapp über 6'000 Blitze zusammen (vgl. Abb. 2), am meisten in den Kantonen St. Gallen und Glarus. In der zweiten Nachthälfte kamen bis zum Morgen noch etwas mehr als 250 Blitze dazu.

Abb. 2: Blitzanzahl gestern Montag aufgegliedert nach Kantonen; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Weiterer Niederschlag in Sicht
Heute Dienstag bleibt es am Vormittag meist trocken, am Nachmittag kommen dann wahrscheinlich insbesondere im Jura und in den westlichen Alpen neue Schauer und Gewitter auf. Am Abend wird es recht verbreitet gewittrig, nur im Bündnerland und in weiten Teilen des Tessins dürfte es meist trocken bleiben. In der Nacht auf morgen Mittwoch ist besonders im Jura das eine oder andere auch kräftige Gewitter zu erwarten. Morgen Mittwoch ist es dann vor allem am Nachmittag gewittrig, im Laufe des Donnerstags kommen mit Ausnahme des Bündnerlands und des Südtessins bis zum Abend verbreitet teils heftige Schauer und Gewitter auf, die auch in der Nacht auf Freitag anhalten und dann auch das Bündnerland und das Südtessin betreffen. Am Freitag gibt es schliesslich vor allem am Vormittag und entlang der Alpen noch Regen. Insgesamt dürfte bis Samstag soviel Niederschlag zusammenkommen, dass die Trockenheit zumindest gemindert wird.
Erste Tropennacht im Süden
Da die Luft etwas angefeuchtet ist, sanken die Temperaturen in der Nacht auf heute nicht mehr so stark wie zuletzt. So ist zu erwarten, dass es bis Donnerstag lokal die eine oder andere Tropennacht gibt (Minima 20 Grad und mehr). Bereits in der Nacht auf heute konnte im Süden lokal eine Tropennacht verzeichnet werden (Locarno-Monti und Lugano Tiefstwerte 20.9 Grad, Locarno-Magadino 20.5 Grad, vgl. Abb. 3). Im Norden reichte es in der letzten Nacht knapp (noch) nicht.

Abb. 3: Temperaturminimum in der vergangenen Nacht; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Bis Mittwoch hochsommerlich, zwischendurch aber Schauer und Gewitter
Gestern Sonntag gab es im Norden recht verbreitet den ersten Hitzetag des Jahres, am heissesten wurde es dabei mit 32.5 Grad in Basel-Binningen (vgl. hier). Bis Mittwoch erreichen nun die Temperaturen mit einer Südwestlage (vgl. Abb. 1) bei mindestens teilweise sonnigem Wetter weiterhin vielerorts 30 Grad und knapp mehr, wir erleben die erste (kleine) Hitzewelle des Jahres. Die einfliessende heisse und aus dem westlichen Mittelmeerraum stammende etwas angefeuchtet Luft führt aber zu einer erhöhten Schauer- und Gewitterneigung.

Abb. 1: In den kommenden Tagen herrscht eine Südwestlage vor, die einfliessende Luft ist heiss und etwas angefeuchtet; Quelle: Europäisches Wettermodell ECMWF
Ein genauer Ablauf des Gewittergeschehens ist dabei nicht einfach, einerseits gibt es mit dem Tagesgang vor allem jeweils in der zweiten Tageshälfte über dem Jura und den Alpen ein paar Regengüsse und Gewitter, andererseits ziehen besonders in den Nächten Feuchtefelder durch, welche insbesondere im Flachland zu einer erhöhten Schauer- und Gewittertätigkeit führen. Auch mal heftigere Gewitter mit Sturmböen und Hagel sind durchaus möglich. Zudem hat die Luft auch noch eine Portion Saharastaub im Gepäck, der dafür bekannt ist, dass er die Bildung von hohen Wolken fördert, aber für die Gewitterbildung etwas dämpfend wirkt.
Am Mittwoch kalendarischer Sommeranfang
Mitten in die hochsommerliche Wetterphase ist am Mittwoch der längste Tag des Jahres mit der Sommersonnenwende und dem kalendarischen (astronomischen) Sommeranfang. Wie üblich ist das Wetter aber schon länger sommerlich, der Kalender hinkt dem Wetter hinterher.
Am Donnerstag unwetterträchtige Gewitterstörung
Im Laufe des Donnerstags erreicht uns aus Westen eine Gewitterstörung, zuvor wird es im Osten nochmals heiss, insbesondere im etwas föhnigen Rheintal, wo weit über 30 Grad drinliegen, möglicherweise auch 35 Grad! Im Laufe des Tages muss dann mit stark auffrischendem Südwest- bis Westwind mit teilweise heftigen Schauern und Gewittern gerechnet werden. Lokal sind Hagel und in Gewitternähe Sturmböen möglich, dazu kann es stellenweise auch viel Niederschlag geben.
Am Freitag weniger warm und vor allem im Osten zuerst noch nass
Am Freitag fliesst weniger warme, aber aus Westen im Tagesverlauf zunehmend trockenere Luft ein. So gibt es vor allem am Vormittag und im Osten noch Regengüsse, während im Westen schon recht häufig die Sonne scheint. Die Temperaturen erreichen im Osten noch knapp 25 Grad. Im Süden erwarten wir nach nächtlichen Gewittern viel Sonne und mit Nordföhn weiterhin heisses Wetter.
Bis Samstag teils etwas grössere Niederschlagssummen
Bis Samstag kommt einiges an Niederschlag zusammen, allerdings sind die Summen je nach Wettermodell recht verschieden. Zudem ist auch damit zu rechnen, dass durch den gewittrigen Charakter die Summen regional sehr unterschiedlich sind. Nachfolgend als Beispiele die Niederschlagssummen bis Samstag nach dem europäischen (ECMWF) und dem deutschen Wettermodell (ICON, vgl. Abb. 2 und 3).

Abb. 2: Niederschlagssumme bis Samstag nach dem europäischen Wettermodell; Quelle: ECMWF

Abb. 3: Niederschlagssumme bis Samstag nach dem deutschen Wettermodell; Quelle: ICON
Man erkennt, dass es mit Ausnahme von Teilen des Bündnerlands und des Südtessins verbreitet 10 Liter und mehr Niederschlag pro Quadratmeter geben dürfte, vor allem in den westlichen Voralpen liegen auch über 50 Liter drin. Damit dürfte die aktuelle Trockenheit im Norden zumindest etwas gemindert werden, ob es überall für eine totale Entspannung reicht, ist aber eher fraglich.
Am Wochenende viel Sonne und wieder immer wärmer
Am Wochenende dehnt sich aus Westen ein Hochdruckrücken zu uns, bei viel Sonnenschein ist es im Norden bei steigendem Temperaturniveau sommerlich und im Süden sogar hochsommerlich warm. Perfekt für die vielen Anlässe und Festivitäten...
Zum Schluss noch überblicksmässig das Wetter und die Temperaturen heute und in den kommenden Tagen (vgl. Abb. 4 und 5).

Abb. 4: Wetter heute Montag; Quelle: MeteoNews

Abb. 5: Wetteraussichten ab morgen Dienstag; Quelle: MeteoNews