Auch wir bei MeteoNews starten voller Vorfreude in die Adventszeit. Um euch das Warten auf die Festtage einfacher zu machen, blicken wir im Advent auf das meteorologische und klimatische Jahr 2023 zurück. Wir machen eine Reise durch die 26 Kantone der Schweiz...
24. Dezember – Schweiz
Abb. 1; Quelle: CH
Zum Abschluss unseres Adventskalenders blicken wir tief in die Wetterbücher und schauen, was die Weihnachtstage in der Vergangenheit für Geschichten geschrieben haben.
Die ersten homogenisierten Temperaturmessdaten reichen an manchen Stationen mehr als 150 Jahre zurück. Für Bern, Genf, Lugano, Neuenburg und den Grossen St. Bernhard finden sich Daten bis ins Jahr 1864. Einige Rekorde der kältesten Weihnachtstage gehen auch heute noch auf das 19. Jahrhundert zurück. Beispielsweise war es zwischen dem 24. und 26. Dezember in Neuenburg nie kälter als am 24. Dezember 1870 (–14.6 Grad), in Genf liegt der Rekord bei –14.4 Grad (24. Dezember 1878). Auch in der Deutschschweiz stammen Kälterekorde teils aus diesen Zeiten. In Bern wurden am zweiten Weihnachtstag des Jahres 1879 –19.0 Grad gemessen, in Zürich-Fluntern waren Weihnachten 1887 die bisher kältesten (26. Dezember mit –15.0 Grad). In den Folgejahren wurde das Messnetz immer weiter ausgebaut, Weihnachtskälterekorde datieren auch heute noch einige auf das Jahr 1940 (Samedan, Davos, St. Gallen, Lugano, Altdorf, Locarno und Basel). Eine Vielzahl der nach wie vor gültigen Rekorde sind auf das Jahr 1962 zurückzuführen. So umfasst diese Liste unter anderem Arosa, Zermatt, Schaffhausen, Luzern, Chur, Glarus, Sitten, Einsiedeln und Locarno. Ebenfalls kalte Weihnachten gab es im Jahr 1986 (z. B. Freiburg, Aarau, Payerne, Nyon). Letztmals einige Kälterekorde um die Weihnachtstage wurden im Jahr 2001 aufgezeichnet (La Chaux-de-Fonds, Adelboden, Elm, Interlaken, Grono). Diese Messstationen sind aber mehrheitlich deutlich weniger alt, sie könnten als gar nicht in früheren Jahren Rekorde aufzeichnen.
Weihnachten können aber auch sehr mild ausfallen, vielen dürften die Weihnachtstage der Jahre 2012, 2013 und 2016 noch in Erinnerung sein. Bei knapp der Hälfte aller Klimastationen stammen die Temperaturrekorde aus diesen drei Jahren. Erwähnenswert sind besonders die 19.6 Grad von Acquarossa vom 25. Dezember 2016. Dieser Wert entspricht dem bis dahin schweizweit höchsten Wert an einem Weihnachtstag, die 20-Grad-Marke ist also bislang noch nicht gefallen. Daneben stammen weitere Stationsrekorde aus den Jahren 1983 und 1988. Am längsten überdauert hat übrigens der Rekord von Lugano. Die 18.3 Grad am 25. Dezember 1941 bedeuten bis heute Rekord für diesen Messort.
Weihnachten und Schnee – diese beiden Wörter verpackt in einer Frage ist wohl die häufigste Anfrage bei uns im Wetterbüro. Nicht selten taucht diese bereits im November oder dann spätestens zum ersten Advent auf. Natürlich lässt sich so früh keine verlässliche Prognose machen, auch mögliche Modelltrends sind schon sehr schwierig. Ein Blick auf die Klimatologie verrät aber, dass weisse Weihnachten in der heutigen Zeit viel seltener vorkommen, als noch vor ein paar Jahrzehnten. Die schneereichsten Weihnachtstage datieren daher auch oftmals auf längst vergangene Zeiten zurück. Hierbei sind vor allem zwei Jahre besonders hervorzuheben. Für Zürich-Fluntern, Bern und Basel ist es das Jahr 1935. Am 24. Dezember lag damals eine Schneedecke von 19 Zentimeter (Zürich-Fluntern) bis 27 Zentimetern (Basel). Diese Stationen gehören auch den wenigen Messstandorten, bei welchen bereits seit den 1930er-Jahren oder bereits früher regelmässig Schneehöhen gemessen wurden (für Basel beispielsweise reicht die Messreihe sogar bis ins Jahr 1886 zurück). Das andere schneereiche Jahr war nur drei Jahre später. An Heiligabend 1938 lagen in Genf und Lugano 35 Zentimeter, in Neuenburg immerhin 25 Zentimeter Schnee. Ebenfalls einige Schneerekorde für die Weihnachtstage stammen aus den Jahren 1962 (z. B. Chur, Einsiedeln, Engelberg, Elm und Glarus), 1979 (z. B. Freiburg, Thun und Bivio), 1981 (z. B. Hallau, Locarno, Grono, St. Gallen, Adelboden, La Chaux-de-Fonds, Andermatt und Säntis) und 1986 (z. B. Aigle, Bad Ragaz, Payerne, Genf, Luzern, Altdorf, Sion und Meiringen). Anzumerken bei einer Mehrheit dieser Stationen ist, dass verbreitete Schneemessungen oftmals erst seit den 1950/60er gemacht werden. Den Zürcherinnen und Zürchern dürfte aber auch der 25. Dezember 2008 in guter Erinnerung sein, dies ist nämlich einer der sehr wenigen Schneerekorde seit der Jahrtausendwende. Seit Messbeginn 1959 war die Schneedecke an den Weihnachtstagen nie höher als damals (Zürich-Kloten mit 19 Zentimeter).
In den Ausführungen aussergewöhnlicher Weihnachtstage darf auch Orkan Lothar nicht vergessen werden. Dieser bildete sich am 25. Dezember 1999 und zog in der Folge bis zum 27. Dezember von der Nordküste Frankreichs über Luxemburg und Mitteldeutschland bis nach Polen. Die grössten Auswirkungen hatte er bei uns am zweiten Weihnachtstag. Die stärkste Böe wurde auf dem deutschen Hohentwiel mit 272 km/h registriert, in der Schweiz lag der Höchstwert auf dem Jungfraujoch, wo der Windmesser 249 km/h anzeigte. Auch auf dem Uetliberg gab es eine extreme Orkanböe von 241 km/h. Im Mittelland lagen die Windspitzen verbreitet zwischen 140 und 160 km/h, in Brienz gar bei 181 km/h. In der Schweiz verursachte der Orkan geschätzte Schäden von gut 2 Milliarden Franken.
Rekordwerte von 2023 und Allzeitrekorde
2023 | Rekord | |
Höchste Temperatur (°C) | 39.3 (Genf, 28. August) | 40.5 (Grono, 11. August 2003) |
Tiefste Temperatur (°C) | –25.8 (Jungfraujoch, 19. Januar) | –41.8 (La Brévine, 12. Januar 1987) |
Stärkste Windböe (km/h) | 217.4 (La Chaux-de-Fonds, 24. Juli) | 268 (Grosser St. Bernhard, 27. Februar 1990) |
Niederschlagssumme (mm) | 4101.5 (Säntis) | 4173 (Säntis, 1922) |
Sonnenscheindauer (h) | 2310.7 (Locarno/Monti) | 2608 (Cimetta, 2017) |
Eistage | 243 (Jungfraujoch) | |
Frosttage | 322 (Jungfraujoch) | |
Sommertage | 110 (Biasca) | |
Hitzetage | 40 (Genf) | |
Tropennächte | 34 (Vevey/Corseaux) |
23. Dezember – Zürich
Abb. 1; Quelle: Kanton ZH
Der Kanton Zürich gehört zu den grösseren Kantonen in Bezug auf seine Fläche, aber er ist mit über 1.5 Millionen Bewohnern der mit Abstand bevölkerungsreichste Kanton. Rund 18% der gesamten Schweizer Bevölkerung wohnt im Kanton Zürich. Um eine gute Aussicht über Zürich zu erhalten, kann man auf den höchsten Punkt von rund 1282 Metern steigen – auf das Schnebelhorn. Den tiefsten Punkt des Kantons findet man dabei auf 330 Metern am Hochrhein bei Weiach, welcher gleich einem Trippelpunkt zwischen Zürich, Aargau und Deutschland entspricht. Auch wenn Zürich verglichen mit anderen Kantonen keine grossen Höhenunterschiede aufweist, reichen diese bereits aus, um an nebeligen Tagen an die Sonne zu kommen. Dazu gehören unter anderem das Schnebelhorn und das Hörnli. Die Höhe des Berges Hörnli (1133 Meter) hat dieses Jahr zudem eine weitere interessante Situation zustande gebracht. Das Hörnli wies als einzige Station in der Schweiz, abgesehen von Vevey (VD), eine Tropennacht im Oktober (Temperaturminimum grösser als 20°C, Nacht vom 10. auf 11. Oktober) auf. Dies war möglich, da das Hörnli hoch genug lag, um in die freie Amosphäre zu ragen und somit kaum durch Ausstrahlung abkühlte, aber auch tief genug war, um noch Temperaturen über 20°C aufweisen zu können. Abgesehen von dieser aussergewöhnlichen Tropennacht darf der Kanton Zürich auch für seine Anzahl und Dichte an Blitzen gerühmt werden. Der Kanton liegt mit 33'685 Entladungen auf Platz 4 für die Anzahl an Blitzen in der Schweiz für das Jahr 2023. Bei der grössten Blitzdichte gelangen gleich 3 Gemeinden in die Top 10 und zwei davon in die Top 5 der Schweiz. Dachsen mit 63.4 Blitzen pro Quadratkilometer steht auf Platz 2 hinter Lugano (192.0 Bl./km2) und Laufen-Uhwiesen auf Platz 4 mit 48.0 Blitzen pro Quadratkilometer. Russikon belegt dabei Platz 8 mit 39.3 Blitzen pro Quadratkilometer.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 36.5°C (Zürich-Kloten, 24. August)
- Tiefste Temperatur: –14.1°C (Zürich-Kloten, 3. Dezember)
- Wind: 142.2 km/h (Hörnli, 11. Juli)
- Höchste Niederschlagsmenge: 1571.1 mm (Hörnli)
- Anzahl Blitze: 33'685 Entladungen
Zusammenfassung für den Kantonshauptort Zürich-Kloten
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 36.5 (11.07.) | 37.0 (13.08.2003) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –14.1 (03.12.) | – 25.0 (14.01.1963) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 105.8 (11.07.) | 130.3 (26.12.1999) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1021.3 | 1436.4 (2001) | 1009 |
Sonnenscheindauer (h) | 1766.5 | 2084.9 (2022) | 1657 |
Eistage | 4 | 16.5 | |
Frosttage | 73 | 94.3 | |
Sommertage | 85 | 52.5 | |
Hitzetage | 20 | 11.7 | |
Tropennächte | 0 |
22. Dezember – Zug
Abb. 1; Quelle: Kanton ZG
Wir reisen ein letztes Mal zurück in die Zentralschweiz in unserem Adventskalender. Der Kanton Zug teilt sich Grenzen mit den Kantonen Zürich, Schwyz, Luzern und Aargau. Die höheren Lagen liegen an der Schwyzer Grenze, der Wildspitz ist hier mit 1580 Metern der höchstgelegenste Punkt. Der Reussspitz in Hünenberg ist der tiefste Punkt mit 388 Metern Höhe und liegt ganz im Norden des Kantons. Bis ins Jahr 1993 besass der Kanton keine eigene Wetterstation, danach kamen zwei – in Cham und Oberägeri – dazu, wobei letztere Station nur den Wind misst. Vor der Installation dieser beiden war Zug neben Nidwalden der einzige Kanton, der keine eigene meteorologische Messstation besass (Nidwalden hat bis heute keine). Klimatisch gesehen gehört Zug zum Übergangsgebiet von Voralpen und dem Mittelland, weist er doch Eigenschaften aus beiden Klimazonen auf. Zum Beispiel besitzt Zug kein eigenes Föhntal wie die anderen Kantone in der Zentralschweiz, sondern erfährt den Föhn nur dann, wenn er teilweise bis ins Flachland vordringt. Ausserdem weist die Station Cham seit der Einführung der Niederschlagsmessung meist weniger Jahresniederschlag auf als vergleichbare Stationen im Rest der Voralpen. Auf der anderen Seite ist die Region bei starken Südwest- und Westwindlagen weniger exponiert als der Rest des Mittellandes.
Zusammenfassung für Cham
2023 | Rekord | |
Höchste Temperatur (°C) | 35.3 (11.07.) | – |
Tiefste Temperatur (°C) | –9.4 (21.01.) | – |
Stärkste Windböe (km/h) | 109.4 (11.07.) | 141.5 (26.12.1999) |
Niederschlagssumme (mm) | 1194.7 | 1462.5 (1999) |
Sonnenscheindauer (h) | 1704.6 | – |
Eistage | 6 | |
Frosttage | 54 | |
Sommertage | 79 | |
Hitzetage | 19 | |
Tropennächte | 3 |
21. Dezember – Wallis
Abb. 1; Quelle: Kanton VS
Als ein Kanton, der vollständig in den Alpen liegt, weist das Wallis die mächtigsten und höchsten Bergmassive der Schweiz auf. Die Dufourspitze setzt demnach mit 4634 Metern Höhe nicht nur den höchstgelegenen Punkt des Kantons Wallis fest, sondern auch gleich der Schweiz und des gesamten deutschen Sprachraums. Durch das Wallis zieht sich ausserdem das Rhonetal. Es bildet das Haupttal des Kantons, trennt die Berner Alpen von den Walliser Alpen und zieht sich offiziell von Brig-Glis bis nach Saint-Maurice. Der tiefste Punkt des Kantons liegt jedoch am Genfersee auf 372 Metern, im Nordwesten des Kantons. Aufgrund der Berner und Walliser Alpen befindet sich das Wallis nicht nur teils in einer hochalpinen Gletscherwelt, sondern auch in einem Steppenklima. Das Unterwallis gehört dadurch zu einem der trockensten Tälern Europas. Dies liegt daran, dass die Niederschläge aus nördlichen Richtungen von den Berner Alpen und jenen aus südlichen Richtungen von den Walliser Alpen abgefangen werden. Dies zeigt sich gut in den Niederschlagssummen der Berner Alpen und den Walliser Haupttälern. Bis Mitte Dezember fielen in Zermatt und Sitten nur rund 750 bis 800 Millimeter Niederschlag, die Berner Alpen verzeichneten hingegen verbreitet 1500 bis 2000 Millimeter Niederschlag. Der Niederschlag ist jedoch nicht das einzige Interessante im Kanton Wallis. Im Oberwallis befindet sich zudem eines der kältesten Löcher der Schweiz: Ulrichen. Aufgrund der engen Talform in Ulrichen kühlt die Ortschaft besonders in klaren Nächten stark ab. Im Gegenzug kann sich Ulrichen auch stark erwärmen bei intensiver Sonneneinstrahlung – die Folge sind starke Tagesgänge in der Temperatur. Was man zuletzt natürlich nicht vergessen darf zu erwähnen, ist der Föhn im Wallis! Das Wallis ist besonders für Südföhn bekannt. Im Unterwallis weht der Föhn via Grosser St. Bernard und im Oberwallis via Simplonpass. Im Durchschnitt taucht der Föhn in Crans-Montana und Visp mit rund 542 und 574 Stunden pro Jahr auf. Damit gibt es im Kanton Wallis insgesamt etwa 23 Föhntage im Jahr.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 37.6°C (Sitten, 24. August )
- Tiefste Temperatur: –24.7°C (Ulrichen, 24. Januar)
- Wind: 144.4 km/h (Les Diablerets, 9. März)
- Höchste Niederschlagsmenge: 2670.3 mm (Clusanfe)
- Anzahl Blitze: 21'586 Entladungen
Zusammenfassung für den Kantonshauptort Sitten
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 37.6 (24.08.) | 37.6 (24.08.2023) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –13.0 (22.01.) | –20.2 (13.01.1968) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 77.4 (02.08.) | 110.5 (05.07.2006) | |
Niederschlagssumme (mm) | 822.1 | 920.1 (1872) | 583 |
Sonnenscheindauer (h) | 2181.9 | 2278.7 (2020) | 2192 |
Eistage | 6 | 6.3 | |
Frosttage | 86 | 87.6 | |
Sommertage | 103 | 75.1 | |
Hitzetage | 38 | 20.9 | |
Tropennächte | 2 |
20. Dezember – Waadt
Abb. 1; Quelle: Kanton VD
Der Kanton Waadt ist nach den Kantonen Graubünden, Bern und Wallis der viertgrösste Kanton. Neben dem Kanton Bern ist die Waadt ausserdem der einzige weitere Kanton, welcher Anteil an allen drei Grossregionen der Schweiz hat – dem Jura, dem Mittelland und den Alpen. Somit steigt man auf 3210 Meter Höhe, um auf den höchsten Punkt der Waadt – Les Diablerets – im Südosten des Kantons zu kommen. Der tiefste Punkt liegt dabei am Genfersee auf 372 Metern. Für die Meteorologieinteressierten gibt es einen sehr spannenden Ort in der Waadt: Payerne! Hier liegt der einzige Standort in der Schweiz, an dem zweimal täglich Radiosondierungen durchgeführt werden – und dies seit 1954! Dabei wurde erst dieses Jahr ein neuer Rekord aufgezeichnet. Am 21. August mass die Radiosondierung eine Nullgradgrenze auf 5298 Metern Höhe. Seit Messbeginn überschritt die Nullgradgrenze über Payerne erst viermal eine Höhe von 5000 Metern während einer Messung. Die zweithöchste Nullgradgrenze (5253 Meter) wurde gleich zwei Wochen danach, am 4. September, erreicht. Ein weiterer meteorologisch interessanter Ort ist Vevey. In Vevey gab es dieses Jahr die wärmste Nacht (Tagesminimum von 24.8°C am 23. August) und zugleich auch die meisten Tropennächte (34) in der Schweiz. Diese Häufigkeit kann auf die Lage der Ortschaft zurückgeführt werden. Vevey liegt an der Ostküste des Genfersees an einem Südhang auf rund 383 Metern. Bei Westwind wird somit milde Seeluft zum Ufer geführt, wodurch sich der Ort noch weniger als andere abkühlen kann.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 38.5°C (Nyon, 24. August)
- Tiefste Temperatur: –22.2°C (Glacier des Diablerets, 19, Januar)
- Wind: 148.7 km/h (La Dôle, 26. Februar)
- Höchste Niederschlagsmenge: 2250.0 (La Dôle)
- Anzahl Blitze: 14'691 Entladungen
Zusammenfassung für Payerne
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 38.2 (24.08.) | 38.2 (24.08.2023) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –11.2 (20.01.) | –22.0 (09.01.1985) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 93.6 (13.03.) | 112.7 (26.12.1999) | |
Niederschlagssumme (mm) | 915.6 | 1101.3 (1965) | 841 |
Sonnenscheindauer (h) | 1999.9 | 2322.7 (2022) | 1623 |
Eistage | 5 | 21.4 | |
Frosttage | 69 | 99.3 | |
Sommertage | 91 | 35.6 | |
Hitzetage | 29 | 4.0 | |
Tropennächte | 1 |
19. Dezember – Uri
Abb. 1; Quelle: Kanton UR
Als einer der drei Urkantone der Schweiz zählt Uri zur Grossregion der Zentralschweiz. Er erstreckt sich von der Südspitze des Vierwaldstättersees bis zum Gotthardpass. Der tiefste Punkt des Kantons liegt auf 429 Metern beim Urnersee, welcher den südlichsten Teil des Vierwaldstättersees ausmacht. Mit einer Höhe von 3230 Metern liegt der Dammastock im Südwesten an der Grenze zum Kanton Wallis und bildet den höchsten Punkt. Das Reusstal stellt die Hauptachse des Kanton Uris dar und zählt zu einem der bekanntesten Föhntälern. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Altdorf der klassische Föhnstandort der Schweiz ist, an dem die Föhnhäufigkeit seit 1864 beobachtet wird. Durchschnittlich wird der Föhn 477 Stunden im Jahr verzeichnet und hier auch "der älteste Urner" genannt. Der Südföhn im Uri gelangt über den Gotthardpass ins Reusstal. Dadurch ist die Windmessung auf dem Gütsch auch ein guter Nord- und Südföhnindikator. Die Windspitzen erreichen daher nicht selten den ersten Platz für die Top schweizer Windgeschwindigkeiten des Monats. Im Kanton Uri gibt es aber nicht nur den Föhn, sondern auch weitere lokale Winde. Dazu gehört unter anderem der "Kaffeewind" – der morgendliche Talwind aus dem Isenthal, welcher nordwärts auf den Urnersee weht. Im Urserntal hingegen sind der Schlechtwetter bringende Westwind "Twärr" und der giftige Ostwind "Chloserli" bekannt. Ein generell bekannter Wind in Uri ist auch der "Gaissteeder". Dieser ist ein kalter, bissiger Nordwind im Frühling.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 34.4°C (Altdorf, 11. Juli)
- Tiefste Temperatur: –23.7°C (Andermatt, 20. Januar)
- Wind: 191.5 km/h (Gütsch, 20. Oktober)
- Höchste Niederschlagsmenge: 1574.4 (Gütsch)
- Anzahl Blitze: 12'302 Entladungen
Zusammenfassung für den Kantonshauptort Altdorf
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 34.4 (11.07.) | 36.1 (13.08.2003) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –8.0 (20.01.) | –20.1 (11.02.1956) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 112.0 (23.10.) | 149.0 (26.12.1999) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1347.3 | 1774.4 (2002) | 1186 |
Sonnenscheindauer (h) | 1416.4 | 1649.8 (2003) | 1376 |
Eistage | 2 | 10.3 | |
Frosttage | 62 | 88.0 | |
Sommertage | 65 | 44.0 | |
Hitzetage | 13 | 5.6 | |
Tropennächte | 4 |
18. Dezember – Unterwalden
Abb. 1; Quelle: Kanton OW/NW
Keine Angst, wir haben zwei der Ursprungskantone der Eidgenossenschaft nicht vergessen. Die Kantone Ob- und Nidwalden gehören buchstäblich zum Herzen der Schweiz, liegt doch der Mittelpunkt der Schweiz – oder wenn man es mathematisch genau nehmen will, der Flächenschwerpunkt – in der Gemeinde Sachseln in einer Felswand von Chli Älggi. Markiert wurde der Mittelpunkt allerdings weiter südöstlich auf der Älggialp, einen Ort, den man auch besuchen kann. Der tiefste Punkt der beiden Kantone ist der Vierwaldstättersee (434 Meter Höhe), und der höchste Gipfel ist der Titlis mit 3238 Metern über Meer. Das Sarner Tal ist meteorologisch als Föhntal auf der Alpennordseite bekannt. Jährlich bläst hier über 216 Stunden der Föhn. Das ist zum Beispiel mehr als in Glarus und etwa gleich viel wie in Adelboden, aber deutlich weniger als im Rheintal oder in Altdorf. Vor allem in Giswil ist der Südföhn oft zu spüren.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 35.0°C (Giswil, 11. Juli)
- Tiefste Temperatur: –22.8°C (Titlis, 20. Januar)
- Wind: 158.8 km/h (Titlis, 20. Oktober)
- Höchste Niederschlagsmenge: 1959.5 (Stöckalp)
- Anzahl Blitze: 10'348 Entladungen (6'512 Obwalden, 3'829 Nidwalden)
Zusammenfassung für Engelberg
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 32.1 (11.07.) | 33.1 (05.07.2015) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –13.4 (20.01.) | –27.5 (12.01.1987) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 104.0 (20.10.) | 157.7 (08.11.1982) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1833.7 | 2011.5 (2002) | 1510 |
Sonnenscheindauer (h) | 1407.0 | 1715.6 (2003) | 1355 |
Eistage | 24 | ||
Frosttage | 108 | ||
Sommertage | 32 | ||
Hitzetage | 3 | ||
Tropennächte | 0 |
17. Dezember – Thurgau
Abb. 1; Quelle: Kanton TG
Am Bodensee gelegen gehört der Kanton Thurgau zu den Mittellandkantonen. Zwischen dem tiefsten Punkt in Neunforn an der Thur (368 Meter) und dem höchsten Punkt an der Flanke des Hohgrats (991 Meter) liegen rund 600 Höhenmeter. Bestens bekannt sein dürften die häufigen Nebellagen im Winterhalbjahr. In Aadorf scheint die Sonne in den Monaten Oktober bis Februar im Durchschnitt während maximal einem Drittel der maximal möglichen Zeit. Der sonnenärmste Monat ist der Dezember mit im Mittel nur gerade 39 Sonnenstunden (18% der maximal möglichen Zeit), gefolgt vom November mit 51 Sonnenstunden (23%) und dem Januar mit 53 Stunden (24%). In der kalten Jahreszeit bilden sich in den Senken der hügeligen Landschaft oftmals kleine Kaltluftseen, wodurch die Temperaturen innerhalb von wenigen Kilometern stark variieren können.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 34.8°C (Aadorf/Tänikon, 11. Juli)
- Tiefste Temperatur: –10.8°C (Aadorf/Tänikon, 20. Januar)
- Wind: 124.6 km/h (Steckborn, 11. Juli)
- Höchste Niederschlagsmenge: 1287.1 mm (Aadorf/Tänikon)
- Anzahl Blitze: 24'391 Entladungen
Zusammenfassung für Güttingen
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 33.5 (11.07.) | 35.2 (27.07.1983) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –6.2 (09.02.) | –22.3 (09.01.1985) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 96.5 (11.07.) | 135.4 (30.07.1993) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1059.8 | 1287.8 (1999) | 916 |
Sonnenscheindauer (h) | 1721.0 | 2019.1 (2022) | 1432 |
Eistage | 4 | 24.9 | |
Frosttage | 50 | 95.8 | |
Sommertage | 68 | 29.2 | |
Hitzetage | 14 | 2.3 | |
Tropennächte | 0 |
16. Dezember – Tessin
Abb. 1; Quelle: Kanton TI
Das Tessin liegt südlich des Alpenhauptkamms und ist mit einer Fläche von rund 2800 Quadratkilometern der fünftgrösste Kanton. Mit 193 Metern ist der Lago Maggiore der tiefste Punkt des Kantons und der Schweiz generell, das Rheinwaldhorn kennzeichnet mit 3402 Metern die höchste Erhebung. Die Alpen bilden eine natürliche Abgrenzung des Tessins vom Rest der Schweiz. Nicht selten zeigt sich das Wetter daher zwischen den beiden Alpenseiten von einer unterschiedlichen Seite. Der Übername der Sonnenstube kommt nicht von ungefähr. Im rund 130 Stationen umfassenden Sonnenscheinmessnetz hat keine Station in diesem Jahr eine höhere Sonnenscheindauer vorzuweisen als Locarno-Monti (knapp 2200 Stunden, Stand Anfang Dezember). Doch auch sonst hat der Süden meteorologisch einiges zu bieten. Erwähnenswert sind beispielsweise die häufig vorkommenden Nordföhn- oder Südstaulagen. Durchschnittlich werden in Locarno 600 Föhnstunden, in Lugano 550 Stunden pro Jahr gemessen. Einzig in Graubünden werden mehr Föhnstunden registriert (Poschiavo zum Beispiel rund 1160 Stunden und Chur immerhin 730 Stunden). Südstaulagen hingegen treten hin und wieder auf und führen nicht selten zu sehr ergiebigen Niederschlagsereignissen. Dieses Jahr gab es gleich mehrfach solche Ereignisse. Zwischen dem 26. und 29. August summierte sich die Regensumme in Biasca innerhalb von 72 Stunden auf stolze 386 mm, 366.9 mm fielen dabei sogar innerhalb von nur zwei Tagen – ein neuer Allzeitrekord für diese Station. Eine ähnliche Wetterlage führte zwischen dem 21. und 23. September in Mosogno zu über 250 mm innert 48 Stunden. Nochmals rund einen Monat später (20. Oktober) wurden auf der Alpensüdseite erneut verbreitet 100 bis 150 mm innert Tagesfrist gemessen. Im Zuge jenes extremen Niederschlagsereignisses tobte auf den Bergen ein regelrechter Sturm aus südlicher Richtung, auf dem Matro wurde eine extreme Orkanböe von 174.2 km/h aufgezeichnet. Nur in La Chaux-de-Fonds (217 km/h im Zuge des Downburst-Ereignisses), auf dem Gütsch (192 km/h) und auf dem Jungfraujoch (177 km/h) wurden dieses Jahr noch stärkere Windböen registriert. Einen weiteren Spitzenplatz für die Südschweiz gibt es auch bezüglich höchster Blitzdichte. Auf Gemeindeebene wurden nirgends mehr Blitze pro Quadratkilometer gezählt wie in der Comunanza Capriasca im Bezirk Lugano (192 Blitze pro Quadratkilometer). Allerdings ist dieser Gemeindebezirk nur sehr klein und unbewohnt. Mit Grancia befindet sich aber eine weitere Gemeinde im Bezirk Lugano unter den Top-10 der blitzreichsten Gemeinden der Schweiz (39.3 Entladungen pro Quadratkilometer).
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 35.4°C (Cevio, 24. August)
- Tiefste Temperatur: –14.9°C (Matro, 2. Februar)
- Wind: 174.2 km/h (Matro, 20. Oktober)
- Höchste Niederschlagsmenge: 2021.0 mm (Robiei)
- Anzahl Blitze: 32'415 Entladungen
Zusammenfassung für Locarno-Magadino
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 34.5 (24.08.) | 37.2 (29.07.1983) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –6.8 (10.02.) | –17.5 (07.02.1991) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 96.5 (20.10.) | 127.8 (04.08.2001) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1784.3 | 3025.8 (1960) | 1772 |
Sonnenscheindauer (h) | 2195.5 | 2465.1 (2022) | 2056 |
Eistage | 0 | 2.0 | |
Frosttage | 80 | 102.4 | |
Sommertage | 107 | 65.1 | |
Hitzetage | 28 | 3.6 | |
Tropennächte | 11 |
15. Dezember – St. Gallen
Abb. 1; Quelle: Kanton SG
Der Kanton St. Gallen mit dem gleichnamigen Kantonshauptort ist der nordöstlichste Kanton der Schweiz, welcher im Süden an die Kantone Graubünden, Glarus und Schwyz, im Westen und Nordwesten an Zürich und den Thurgau, im Norden an den Bodensee und damit an Deutschland sowie im Osten an Österreich und das Fürstentum Liechtenstein grenzt. Ausserdem umschliesst er die Kantone Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden. Sein höchster Punkt ist der Ringelspitz weit im Süden des Kantons mit 3247 Metern über Meer, das tiefste Gebiet ist mit 395 Meter über Meer das Bodenseeufer ganz im Norden. St. Gallen erstreckt sich vom östlichen Mittelland über den Alpstein bis zu den St. Galler Oberländer Alpen und deckt so die Klimazonen des Flachlands und der Voralpen ab, wodurch das Wetter sehr vielfältig ist. Der Kanton wird reichlich von Niederschlägen eingedeckt, wobei im Sommerhalbjahr häufige Gewitter und im Winterhalbjahr Nordstaulagen verantwortlich sind. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt im gebirgigen mittleren und südlichen Kantonsteil, wobei die Niederschlagssummen mit zunehmender Höhe allgemein zunehmen. So weist beispielsweise Ebnat-Kappel im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 1818 mm Niederschlag auf, während es am Bodensee nur knapp 1000 mm sind. Insbesondere der südwestliche und der mittlere Kantonsteil liegen im Sommer bei den vorherrschenden Südwestlagen im Bereich von kräftigen Gewitterzügen mit immer wieder auch Hagelzonen, welche von den Schwyzer Alpen über die Linthebene ins Toggenburg und weiter in Richtung beider Appenzell und Region St. Gallen ziehen. Die Blitzdichte ist in diesen Regionen dann auch deutlich höher als ganz im Süden und im Norden des Kantons. Bei Nordstaulagen im Winter kann zudem beim Zusammentreffen des Seeztals und des St. Galler Rheintals in Sargans eine interessante Beobachtung gemacht werden, nämlich, dass in Sargans meist viel mehr Schnee liegt als in Richtung Walensee, Werdenberg und Bündner Rheintal. In Sargans treffen nämlich die Nordwestwinde aus dem Seeztal und die Nordwinde aus dem Rheintal aufeinander, wodurch die Luft gezwungen wird, aufzusteigen und sich so der Schneefall verstärkt. Bekannt ist zudem auch, dass der vor allem im Frühling und Herbst häufig wehende Südföhn im St. Galler Rheintal, im Seeztal und am Walensee dafür sorgt, dass die Trauben gut reifen können und so die Grundlage für vorzügliche Weine gegeben ist. Man nennt den Föhn in diesen Regionen auch oft "Traubenkocher". Der Föhn zusammen mit dem ausgleichenden Klima am Walensee ist auch dafür verantwortlich, dass sich im Gebiet Murg am südlichen Walensee das grösste Edelkastanienvorkommen der Nordalpen etabliert hat. Bezüglich stürmischen Winden sticht neben den Bergen ebenfalls der südliche Kantonsteil hervor, wofür einerseits der Föhn, andererseits aber auch bei Westwindlagen die Kanalisierung der Westwinde in der Linthebene, am Walensee, im Seeztal und im Rheintal zwischen Sargans und Bad Ragaz verantwortlich ist. In diesem Jahr konnte die stärkste Böe von 121 km/h in tieferen Lagen am 20. Oktober in Bad Ragaz bei einer Föhnlage verzeichnet werden. In Bad Ragaz gab es daneben auch die höchste in diesem Jahr im Kanton verzeichnete Temperatur mit 36.0 Grad am 11. Juli.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 36.0°C (Bad Ragaz, 11. Juli)
- Tiefste Temperatur: –13.9°C (Ebnat-Kappel, 20. Januar)
- Wind: 121 km/h (Bad Ragaz, 20. Oktober)
- Höchste Niederschlagsmenge: 2433.7 mm (Starkenbach)
- Anzahl Blitze: 38'998 Entladungen
Zusammenfassung für den Kantonshauptort St. Gallen
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 31.8 (24.08.) | 33.3 (28.07.2013) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –6.9 (07.02.) | –26.2 (10.02.1929) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 108.7 (24.08.) | 131.4 (26.12.1999) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1682.1 | 1907.7 (1922) | 1433 |
Sonnenscheindauer (h) | 1705.0 | 2007.1 (2022) | 1619 |
Eistage | 20 | 30.8 | |
Frosttage | 68 | 87.5 | |
Sommertage | 36 | 20.6 | |
Hitzetage | 4 | 1.3 | |
Tropennächte | 9 |
14. Dezember – Solothurn
Abb. 1; Quelle: Kanton SO
Das Kantonsgebiet von Solothurn ist recht verwinkelt. Der westlichste Punkt ist umgeben vom Kanton Bern, im Osten grenzt Solothurn an den Kanton Aargau. Geographisch gesehen lässt sich der Kanton sowohl dem Espace Mittelland wie auch der Nordwestschweiz zuordnen. Die Hasenmatt mit 1445 Metern bildet das Dach des Kantons, die Birs bei Dornach mit 277 Metern entspricht dem tiefsten Punkt. Der zweite Gewitterschwerpunkt auf der Alpennordseite nebst den Voralpen ist die Juraregion. In diesem Jahr sind besonders über der Gemeinde Witterswil im Bezirk Dorneck häufig Blitze über den Himmel gezuckt. Mit einer Blitzdichte von 38.6 Blitzen pro Quadratkilometer liegt die Gemeinde diesbezüglich in den Top-10 der Schweiz. Einen weiteren Top-10 Platz belegt Grenchen. Dies aber nicht bezogen auf Gewitter oder Blitze, sondern auf die Anzahl an Hitzetagen. Zwischen dem 18. Juni und dem 11. September wurde die 30-Grad-Marke an 27 Tagen überschritten. Alle anderen Stationen mit mehr Hitzetagen liegen entweder im Wallis (Sion und Visp) oder in der übrigen West- (Genf, Payerne und Mathod) und Südschweiz (Biasca und Magadino).
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 35.9°C (Gösgen, 11. Juli)
- Tiefste Temperatur: –9.2°C (Grenchen, 21. Januar)
- Wind: 112.7 km/h (Grenchen, 13. März)
- Höchste Niederschlagsmenge: 1337.5 mm (Riedholz)
- Anzahl Blitze: 10'989 Entladungen
Zusammenfassung für Gösgen
2023 | Rekord | |
Höchste Temperatur (°C) | 35.9 (11.07.) | – |
Tiefste Temperatur (°C) | –8.5 (21.01.) | – |
Stärkste Windböe (km/h) | 104.8 (21.12.) | – |
Niederschlagssumme (mm) | 1045.2 | 1276 (1999) |
Sonnenscheindauer (h) | 1713.0 | – |
Eistage | 2 | |
Frosttage | 63 | |
Sommertage | 88 | |
Hitzetage | 23 | |
Tropennächte | 0 |
13. Dezember – Schwyz
Abb. 1; Quelle: Kanton SZ
Zwischen Zuger-, Vierwaldstätter- und Zürichsee liegt der Kanton Schwyz in der Zentralschweiz. Das Kantonsgebiet gehört grösstenteils zu den Schwyzer Voralpen, wobei ein Teil des Südostens zu den Alpen gezählt wird. Mit dem Bös Fulen (2802 Metern) liegt der höchste Punkt in jener Region und markiert die Kantonsgrenze zu Glarus. Der Zürichsee stellt mit 408 Metern über Meer die geringste Höhe im Kanton dar. Typisch für einen Voralpenkanton weist auch Schwyz eine überdurchschnittliche Gewitteraktivität auf. Mit einer mittleren Blitzdichte von 2 bis 4 Blitzeinschlägen pro Jahr und Quadratkilometer (der Hotspot liegt dabei in der Region rund um die Rigi) liegen die Zahlen klar über dem landesweiten Mittel von rund 1.5 Blitzen pro Jahr und Quadratkilometer. Diese Zahlen beziehen sich dabei lediglich auf die Hauptblitze, Nebenblitze wurden nicht gezählt (typischerweise gibt es pro Hauptblitz noch 1 bis 2 Nebenblitze). Die Lage entlang der Voralpen beschert dem Kanton aber nicht nur eine hohe Gewittertätigkeit, daneben liegen hier auch einige Messstationen mit den höchsten Niederschlagssummen. In diesem Jahr schaffen es gleich drei Stationen (Innerthal, Oberiberg, Rempen) unter die Top-10 der nassesten Orte der Schweiz. Mit Stand Anfang Dezember wurden für Innerthal und Oberiberg jeweils bereits rund 160 Regentage gezählt (mehr als 1 mm pro Tag), landesweit beträgt der Durchschnitt knapp 120 Tage.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 35.2°C (Lachen/Galgenen, 24. August)
- Tiefste Temperatur: –13.8°C (Engelberg, 20. Januar)
- Wind: 121.7 km/h (Engelberg, 31. März)
- Höchste Niederschlagsmenge: 2341.1 mm (Innerthal)
- Anzahl Blitze: 14'713 Entladungen
Zusammenfassung für Einsiedeln
2023 |
Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 31.3 (24.08.) | 32.9 (11.07.1984) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –13.8 (20.01.) | –27.4 (06.01.1985) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 121.7 (31.03.) | 144.4 (26.12.1999) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1882.3 | 2284.9 (1999) | 1753 |
Sonnenscheindauer (h) | 1655.8 | – | |
Eistage | 24 | ||
Frosttage | 100 | 142.7 | |
Sommertage | 27 | ||
Hitzetage | 3 | ||
Tropennächte | 1 |
12. Dezember – Schaffhausen
Abb. 1; Quelle: Kanton SH
Der Kanton Schaffhausen stellt die nördlichste Spitze der Schweiz dar und liegt, anders als die anderen Kantone, fast ausschliesslich auf der Nordseite des Rheins. Somit ist er zu mehr als 80% von Deutschland umgeben. Mit dem Auslaufen des Juragebirges bis nach Schaffhausen ist dieser ein leicht hügeliger, aber generell flacher Kanton. Die höchste Erhebung liegt auf 912 Metern beim Hagen auf dem Randen Höhenzug. Der tiefste Punkt wird am Rhein bei Buchberg auf 344 Metern Höhe gefunden. Der Kanton Schaffhausen ist unter anderem auch als Blauburgunderland bekannt. Besonders das Klettgau, ein weites Tal nur wenige Kilometer westlich von der Stadt Schaffhausen, ist bekannt für seinen Rebbau und fruchtigen Wein. Mit dem Schwarzwald im Westen des Kantons, sowie dem plateau-artigen Höhenzug Randen im Norden und der Hochebene Reiat im Osten des Kantons liegen das Klettgau und die Stadt Schaffhausen in deren Regenschatten, was den Weinanbau begünstigt. Schaffhausen zählt dadurch zu den trockensten Kantonen in der Schweiz.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 35.8°C (Schaffhausen, 24. August)
- Tiefste Temperatur: –12.8°C (Hallau, 3. Dezember)
- Wind: 128.2 km/h (Schaffhausen, 24. August)
- Höchste Niederschlagsmenge: 1076.2 mm (Schaffhausen)
- Anzahl Blitze: 7'224 Entladungen
Zusammenfassung für den Kantonshauptort Schaffhausen
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 35.8 (24.08.) | 37.6 (13.08.2003) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –7.7 (03.12.) | –22.5 (09.01.1985) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 128.2 (24.08.) | 162.0 (26.12.1999) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1076.2 | 1387.2 (1965) | 966 |
Sonnenscheindauer (h) | 1619.8 | 1749.9 (2020) | 1540 |
Eistage | 6 | 17.9 | |
Frosttage | 61 | 78.3 | |
Sommertage | 91 | 51.2 | |
Hitzetage | 23 | 11.4 | |
Tropennächte | 2 |
11. Dezember – Neuenburg
Abb. 1; Quelle: Kanton NE
Neuenburg gehört flächenmässig zu den kleineren Kantonen, dennoch weist er grosse Vielfallt auf. Im Südosten des Kantons liegt der Neuenburgersee, welcher mit 429 Metern Höhe gleich den tiefsten Punkt im Kanton beherbergt. Gleichzeitig zieht sich auch das Juragebirge durch den Kanton, welches für wunderschöne Aussichten und interessante Topographie sorgt. Der höchste Punkt im Kanton liegt südwestlich des Chasserals auf einer Höhe von 1552 Metern. In Neuenburg finden wir eine sehr bekannte Vertiefung, wenn nicht gar die Bekannteste in der Schweiz. Die Ortschaft La Brévine zählt nebst den Ortschaften Samedan (GR) und Ulrichen (VS) zu DEN Kältelöchern. In La Brévine wurde die bisher kälteste Temperatur in der Schweiz gemessen: –41.8 °C am 12. Januar 1987. La Brévine liegt in einem Talkessel, wodurch kalte Luft dort angesammelt wird und nicht mehr abfliessen kann. Besonders in klaren Nächten kühlt die Ortschaft durch ständige Abstrahlung stark ab. Es wird daher auch oft als «Sibirien der Schweiz» bezeichnt. Ein Gegensatz dazu stellt die Hochebene dar, auf der auch La Chaux-de-Fonds liegt. Dadurch ist die Stadt dem Wetter stark ausgesetzt. Dieses Jahr erst wurde in La Chaux-de-Fonds mit 217 km/h die höchste jemals aufgezeichnete Windböe in niederen Lagen gemessen – dies stellt zudem auch gleich den Rekord für die gesamte Schweiz im Jahr 2023 auf. Diese Windgeschwindigkeit konnte durch den Downburst eines intensiven Sommergewitters zustande kommen.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 35.8°C (Neuenburg, 11. Juli)
- Tiefste Temperatur: –23.9°C (La Brévine, 21. Januar)
- Wind: 217 km/h (La Chaux-de-Fonds, 24. Juli)
- Höchste Niederschlagsmenge: 1495.1 mm (La Chaux-de-Fonds)
- Anzahl Blitze: 5'458 Entladungen
Zusammenfassung für den Kantonshauptort Neuenburg
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 35.8 (11.07.) | 37.8 (07.07.2015) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –6.5 (20.01.) | –19.3 (10.02.1956) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 120.2 (31.03.) | 121.0 (27.11.1983) | |
Niederschlagssumme (mm) | 973.2 | 1306.4 (1910) | 956 |
Sonnenscheindauer (h) | 1983.2 | 2063.6 (2020) | 1800 |
Eistage | 1 | 12.6 | |
Frosttage | 33 | 53.9 | |
Sommertage | 90 | 48.8 | |
Hitzetage | 23 | 10.1 | |
Tropennächte | 12 |
10. Dezember – Luzern
Abb. 1; Quelle: Kanton LU
Der grösste Kanton in der Zentralschweiz beherbergt auch die gleichnamig grösste Stadt in der Region, welche im Volksmunde auch «Leuchtenstadt» genannt wird. Der Kanton Luzern grenzt an die Kantone Bern, Aargau, Schwyz, Zug, Ob- und Nidwalden. Sein höchster Punkt ist das Brienzer Rothorn mit 2350 Metern Höhe. Es gehört zu den Emmentaler Alpen und markiert gleichzeitig die Grenze zwischen Luzern, Bern und Obwalden. Der tiefste Punkt ist in Honau (403 Meter Höhe) im Osten des Kantons zu finden. Luzern deckt die Klimazonen des Flachlands und der Voralpen ab und erfährt daher kantonsweit über das ganze Jahr sehr variables Wetter. Insbesondere der Kantonshauptort ist aufgrund seiner Lage östlich des Pilatusmassivs interessant, wird er doch liebevoll auch als «Schüttstein der Schweiz» aufgrund des erhöhten Niederschlags in der Region bezeichnet. Ausserdem kann sich bei einer ausgeprägten Westwindlage eine Föhnströmung für die Stadt Luzern einstellen, bei der sich die Luft am Pilatusmassiv staut und so in der Stadt für erhöhte Temperaturen sorgt. Diese spezielle Wetterlage kommt am häufigsten im Frühling und Herbst vor.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 36.3°C (Luzern, 24. August)
- Tiefste Temperatur: –15.9°C (Schüpfheim, 20. Januar)
- Wind: 143.3 km/h (Pilatus, 9. März)
- Höchste Niederschlagsmenge: 1923.9 mm (Flühli)
- Anzahl Blitze: 19'770 Entladungen
Zusammenfassung für den Kantonshauptort Luzern
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 36.3 (24.08.) | 36.8 (29.07.1947) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –8.7 (20.01.) | –27.1 (12.02.1929) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 119.9 (11.07.) | 141.5 (26.12.1999) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1283.8 | 1650 (1910) | 1291 |
Sonnenscheindauer (h) | 1709.5 | 1895.5 (2020) | 1530 |
Eistage | 4 | 15.2 | |
Frosttage | 58 | 78.1 | |
Sommertage | 83 | 49.7 | |
Hitzetage | 18 | 9.1 | |
Tropennächte | 4 |
9. Dezember – Jura
Abb. 1; Quelle: Kanton JU
Der Kanton Jura ist allerseits bekannt als der jüngste Kanton der Schweiz, gehörte er doch bis 1979 zum Kanton Bern. Zusätzlich teilt er sich die Grenzen mit den Kantonen Neuenburg, Solothurn und Basel-Landschaft. Der höchste Punkt ist der Mont Raimeux (1302 Meter), der tiefste Punkt in Boncourt mit 364 Metern an der französischen Grenze ist auch gleichzeitig der tiefstgelegenste Ort in der Westschweiz. Der Hauptort Delsberg sorgte am 1. Januar dieses Jahr meteorologisch für Schlagzeilen, als die Station einen Tageshöchstwert von 20.2 Grad mass. Dies war nicht nur ein Januarrekord für Delsberg, sondern bedeutete auch eine positive Abweichung von 15.9 Grad gegenüber der Klimanorm. An diesem Tag herrschte eine starke Südwestströmung. Diese kann dazu führen, dass in der Region Delsberg aufgrund des Juragebirges ein Föhneffekt auftreten kann. Wo wir gerade von Monatsrekorden sprechen: Die Station Fahy im Westen des Kantons verzeichnete gleich drei Monatsrekorde im Jahr 2023, neben dem Januar war dies noch im September und Oktober der Fall.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 36.3°C (Delsberg, 24. August)
- Tiefste Temperatur: –11.1°C (Delsberg, 21. Januar)
- Wind: 124.6 km/h (Delsberg, 13. März)
- Höchste Niederschlagsmenge: 1236.9 mm (Saignelégier)
- Anzahl Blitze: 14'955 Entladungen
Zusammenfassung für den Kantonshauptort Delsberg
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 36.3 (24.08.) | 38.1 (31.07.1983) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –11.1 (21.01.) | –27.7 (07.01.1985) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 124.6 (13.03.) | 169.6 (26.12.1999) | |
Niederschlagssumme (mm) | 798.6 | 1234.5 (2002) | 876 |
Sonnenscheindauer (h) | 1753.0 | – | |
Eistage | 6 | 13.7 | |
Frosttage | 67 | 92.7 | |
Sommertage | 86 | 51.2 | |
Hitzetage | 21 | 11.3 | |
Tropennächte | 0 |
8. Dezember – Graubünden
Abb. 1; Quelle: Kanton GR
Als flächengrösster Kanton der Schweiz liegt Graubünden vollständig im Gebiet der Alpen. Der tiefste Punkt bildet die Moësa an der Grenze zum Tessin mit rund 253 Metern, der höchste Punkt ist der Piz Bernina (4049 Meter). Das Bünderland ist bekannt für die Föhnlagen, welche in den Nordtälern besonders in den Frühlings- und Herbstmonaten, in den Südtälern besonders oft zwischen Dezember und Mai auftreten. An keiner anderen Föhnmessstation wird so oft Föhn gemessen wie in Poschiavo. Pro Jahr gibt es typischerweise rund 1160 Stunden, wobei der März mit über 140 Stunden der föhnreichste Monat ist. Auf der Alpennordseite hingegen werden schweizweit nirgends so viele Föhnstunden gemessen wie im Churer Rheintal (726 Stunden). Am Messstandort in Davos kommen immerhin 483 Stunden zusammen.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 37.6°C (Chur, 11. Juli)
- Tiefste Temperatur: –24.9°C (Buffalora, 9. Februar)
- Wind: 168.1 km/h (Crap Masegn, 22. Dezember)
- Höchste Niederschlagsmenge: 1570.8 mm (San Bernardino)
- Anzahl Blitze: 49'173 Entladungen
Zusammenfassung für den Kantonshauptort Chur
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 37.6 (11.07.) | 38.1 (28.07.1983) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –7.4 (20.01.) | –21.3 (27.12.1962) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 98.6 (20.10.) | 113.4 (26.09.2012) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1107.3 | 1196.9 (1999) | 852 |
Sonnenscheindauer (h) | 1666.7 | 1868.5 (1976) | 1740 |
Eistage | 4 | 9.7 | |
Frosttage | 61 | 72.6 | |
Sommertage | 81 | 56.4 | |
Hitzetage | 24 | 14.7 | |
Tropennächte | 4 |
7. Dezember – Glarus
Abb. 1; Quelle: Kanton GL
Wenn man vom Einzugsgebiet der Linth bis zum Walensee und von der Linthebene bis Bilten sowie den Kerenzerberg spricht, dann ist vom Kanton Glarus die Rede. Grosse Höhenunterschiede prägen das Bild des Glarnerlandes: Vom flachen Talboden auf 414 Metern Höhe steigt das Gelände bis auf 3612 Meter (Tödi). Mit einer durchschnittlichen Jahresniederschlagssumme von rund 1500 mm liegt diese in Glarus ungefähr 50% höher als im Mittelland, geschuldet ist dieser Sachverhalt den gelegentlich vorkommenden Nordstaulagen. Im Kantonshauptort bläst der Föhn an durchschnittlich 172 Stunden im Jahr, wobei der April mit rund 40 Föhnstunden klar auf Platz 1 liegt. Oftmals bläst der Föhn entweder via Kistenpass und der Umströmung des Tödi im Grosstal, respektive via Panixerpass im Sernftal. Verglichen mit den weiteren klassischen Föhntälern der Alpennordseite liegt die beobachtete Föhndauer aber etwas tiefer.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 35.2°C (Glarus, 11. Juli)
- Tiefste Temperatur: –14.0°C (Elm, 08. Februar)
- Wind: 125.6 km/h (Glarus, 13. August)
- Höchste Niederschlagsmenge: 2489.0 mm (Braunwald)
- Anzahl Blitze: 12'526 Entladungen
Zusammenfassung für den Kantonshauptort Glarus
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 35.2 (11.07.) | 35.6 (13.08.2003) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –8.6 (20.01.) | –21.7 (14.01.1963) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 125.6 (13.08.) | 190.4 (15.07.1985) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1810.7 | 1893.6 (1999) | 1494 |
Sonnenscheindauer (h) | 1285.4 | 1610.8 (2003) | 1331 |
Eistage | 9 | 19.4 | |
Frosttage | 70 | 85.8 | |
Sommertage | 71 | 41.2 | |
Hitzetage | 15 | 6.3 | |
Tropennächte | 1 |
6. Dezember – Genf
Abb. 1; Quelle: Kanton GE
Der Kanton Genf bildet den südwestlichen Zipfel der Schweiz und ist fast vollständig von Frankreich umgeben. Der Kanton liegt zwischen den Voralpen und dem Jura, der höchste Punkt befindet sich in der Gemeinde Jussy mit 516 Metern Höhe, der tiefste Kantons- und zugleich westlichste Landespunkt liegt an der Rhone bei Chancy mit 340 Metern. Bei Bisenlagen werden hier oftmals die stärksten Windböen des Mittellandes gemessen. Dies ist auf den Kanalisierungseffekt zwischen dem Jura und den Voralpen zurückzuführen, wobei sich deren Abstand von Ost nach West fortlaufend verringert und dadurch die Luftmassen beschleunigt werden. Genf ist auch bekannt für die vielen Sommertage und generell hohen Temperaturmaxima. An keiner anderen Station wurde in diesem Jahr eine höhere Temperatur aufgezeichnet wie am 24. August in Genf (39.3 Grad). Doch nicht nur in diesem Jahr, auch generell gelten die 39.7 Grad aus dem Jahr 2015 als der höchste jemals gemessene Wert auf der Alpennordseite, schweizweit liegt Genf hinter Grono mit 40.5 Grad auf Platz 2 (wobei dieser Wert zumindest mit gewissen Zweifeln behaftet ist).
Zusammenfassung für den Kantonshauptort Genf
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 39.3 (24.08.) | 39.7 (07.07.2015) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –6.3 (09.02) | –20.2 (10.02.1956) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 98.6 (26.02) | 130.2 (29.07.2005) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1011.0 | 1334.2 (1960) | 946 |
Sonnenscheindauer (h) | 2059.3 | 2342.5 (2022) | 1887 |
Eistage | 0 | 7.3 | |
Frosttage | 56 | 72.9 | |
Sommertage | 102 | 63.8 | |
Hitzetage | 40 | 17.6 | |
Tropennächte | 9 |
5. Dezember – Freiburg
Abb. 1; Quelle: Kanton FR
Der Kanton Freiburg ist mit 1670.8 Quadratkilometern der achtgrösste Kanton der Schweiz. Topografisch lässt sich Freiburg in zwei grössere Bereiche unterteilen: Der nördliche und westliche Teil gehört zum Mittelland, der Südosten zu den Voralpen. Die höchste Erhebung bildet der Vanil Noir mit 2389 Metern. Er befindet sich im Süden des Kantons im Greyerzbezirk, an der Grenze zum Kanton Waadt. Der tiefste Punkt liegt auf 430 Metern am Neuenburgersee. Beim Überströmen des Jurahauptkamms in südöstlicher Richtung kommt es nicht selten zu einem thermischen Fallwind – dem Joran. Hierbei handelt es sich um einen schwierig vorhersehbaren und teils recht kräftigen Wind, welcher besonders bei Surfern auf dem Neuenburger- und Bielersee bekannt sein dürfte.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 36.5°C (Freiburg, 24. August)
- Tiefste Temperatur: –15.6°C (Moléson, 19. Januar)
- Wind: 149.8 km/h (Moléson, 10. März)
- Höchste Niederschlagsmenge: 1806.7 mm (La Valsainte)
- Anzahl Blitze: 9'583 Entladungen
Zusammenfassung für den Kantonshauptort Freiburg
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 36.5 (24.08.) | 36.6 (07.07.2015) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –12.8 (20.01.) | –23.5 (09.01.1985) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 98.6 (09.12.) | 139 (10.02.2009) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1099.2 | 1350 (1965) | 962 |
Sonnenscheindauer (h) | 1891.9 | – | – |
Eistage | 11 | 20.2 | |
Frosttage | 72 | 94.5 | |
Sommertage | 60 | 39.0 | |
Hitzetage | 10 | 5.7 | |
Tropennächte | 1 |
4. Dezember – Bern
Abb. 1; Quelle: Kanton BE
Mit einer Fläche von knapp 6'000 Quadratkilometern ist Bern der zweitgrösste Kanton nach Graubünden, ausserdem weist er die grösste Nord-Süd-Ausdehnung aller Kantone auf. Er erstreckt sich vom Jura über das Mittelland bis in die Alpen und hat damit als einziger Kanton neben der Waadt Anteil an allen drei Grossregionen der Schweiz. Der tiefste Punkt kenntzeichnet die Aare in Wynau mit 399 Metern, der höchste Punkt ist das Finsteraarhorn mit 4274 Metern. Nebst diversen regionalen Windsystemen wie beispielsweise dem Joran im Berner Jura, dem Südföhn in Haslital oder dem Guggiföhn in der Jungfrauregion, bietet vor allem das Oberland auch eine Brutstätte von Gewittern. Diese bilden sich oftmals in der Gantrischregion und ziehen dann nicht selten mit südwestlichen bis westlichen Höhenwinden weiter in die Zentral- und Ostschweiz.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 36.0°C (Koppingen, 24. August)
- Tiefste Temperatur: –25.8°C (Jungfraujoch, 19. Januar)
- Wind: 177.1 km/h (Koppingen, 14. November)
- Höchste Niederschlagsmenge: 2107.8 mm (Grimsel)
- Anzahl Blitze: 46'781 Entladungen
Zusammenfassung für den Kantonshauptort Bern-Zollikofen
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 35.1 (24.08.) | 36.8 (07.07.2015) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –14.1 (20.01.) | –24.3 (12.02.1929) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 109.1 (31.03.) | 133.5 (26.12.1999) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1079.5 | 1371.8 (1965) | 1022 |
Sonnenscheindauer (h) | 1991.5 | 2249.2 (1893) | 1797 |
Eistage | 11 | 18.8 | |
Frosttage | 77 | 99.2 | |
Sommertage | 83 | 46.1 | |
Hitzetage | 16 | 9.0 | |
Tropennächte | 0 |
3. Dezember – Basel
Abb. 1; Quelle: Kanton BL/BS
Die Region Basel mit den beiden Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft ist nicht nur wegen des Länderdreiecks bekannt, sondern vor allem auch wegen den geologischen und meteorologischen Gegebenheiten. Der tiefste Punkt liegt in Kleinhüningen auf 245 Metern Höhe, der Höchste in Basel-Landschaft ist die Hinteri Egg mit 1169 Metern über Meer. Die Kantone sind umgeben von niederen bis mittleren Gebirgszügen, den Vogesen in Frankreich, dem Schwarzwald in Deutschland und dem Jura. Aufgrund dieser Lage bildet sich während einer typischen Bisenlage der sogenannte Möhlin-Jet, der durch den Talkessel strömt. Dieser spezielle Wind führt dazu, dass die Region Basel, während der Rest des Mittellands im Nebel versinkt, meist noch die Sonne geniessen kann.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 36.4°C (Basel-Binningen, 24. August)
- Tiefste Temperatur: –7.7°C (Rünenberg, 21. Januar)
- Wind: 129.6 km/h (St. Chrischona, 24. August)
- Höchste Niederschlagsmenge: 1160.9 mm (Langenbruck)
- Anzahl Blitze: 13'887 Entladungen (12'418 BL, 1'469 BS)
Zusammenfassung für Basel-Binningen
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 36.4 (24.08.) | 38.6 (13.08.2003) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –7.4 (03.12.) | –24.1 (22.01.1942) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 100.8 (24.08.) | 147.2 (26.12.1999) | |
Niederschlagssumme (mm) | 773.3 | 1204.6 (1939) | 842 |
Sonnenscheindauer (h) | 1789.0 | 2118.7 (2022) | 1687 |
Eistage | 1 | 10.5 | |
Frosttage | 44 | 59.8 | |
Sommertage | 101 | 58.5 | |
Hitzetage | 26 | 14.3 | |
Tropennächte | 5 |
2. Dezember – Appenzell
Abb. 1; Quelle: Kanton AR/AI
Die beiden Kantone Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden liegen umgeben vom Kanton St. Gallen in der Ostschweiz. Flächenmässig sind sie nach Basel-Stadt und Zug die zweit- (Appenzell Innerrhoden) respektive viertkleinsten (Appenzell Ausserrhoden) Kantone der Schweiz. Der tiefste Punkt liegt auf etwa 430 Metern in der Gemeinde Lutzenberg, der höchste Punkt ist der Säntis mit 2502 Metern. Die topografischen Eigenschaften der beiden Kantone bieten einige meteorologische Besonderheiten. So ist hier unter anderem der Laseyerwind zu erwähnen. Ein sogenannter Rotorwind, welcher bei westnordwestlichen bis nordwestlichen Höhenwinden in der Region um Wasserauen auftreten kann und in den vergangenen Jahrzehnten auch schon mehrfach für das Entgleisen der Appenzeller Bahn geführt hat. Seit einigen Jahren gibt es hierfür ein eigens entwickeltes Frühwarnsystem, damit solche Ereignisse möglichst verhindert werden können. Die Alpsteinregion ist aber auch als niederschlagsreiches Gebiet bekannt. Staulagen führen oftmals zu grossen Niederschlagssummen, aber auch die im Sommerhalbjahr häufigen Gewitter schrauben das Niederschlagstotal in die Höhe. Es erstaunt daher nicht, dass die Station auf dem Säntis den Landesrekord der grössten Niederschlagssumme innerhalb eines Jahres hält (vergleiche dazu auch nachfolgende Tabelle).
Zusammenfassung für Säntis
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 20.7 (28.04.) | 21.0 (26.06.2019) | |
Tiefste Temperatur (°C) | -18.0 (20.01) | –32.2 (01.01.1905) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 171.0 (16.11) | 229.7 (26.12.1999) | |
Niederschlagssumme (mm) | 4101.5 | 4172.9 (1922) | 2840 |
Sonnenscheindauer (h) | 1652.4 | 1889 (2020) | 1786 |
Eistage | 139 | 149.3 | |
Frosttage | 212 | 238.4 | |
Sommertage | 0 | 0 | |
Hitzetage | 0 | 0 | |
Tropennächte | 0 | 0 |
1. Dezember – Aargau
Abb. 1; Quelle: Kanton AG
Der Aargau ist ein Flachlandkanton in der Nordschweiz. Er grenzt an die Kantone Basel-Landschaft, Solothurn, Bern, Luzern, Zug und Zürich, ausserdem teilt er sich eine Grenze mit unserem nördlichen Nachbarn Deutschland. Der tiefste Punkt liegt in der Gemeinde Kaiseraugst mit 261 Metern Höhe, die höchste Erhebung befindet sich am Geissfluegrat mit 908 Metern Höhe. Gebiete entlang der Aare und rund um das Wasserschloss sind im Winterhalbjahr für ihre häufigen Nebellagen bekannt. Es erstaunt daher nicht, dass die Sonnenscheindauer durchschnittlich nur rund 40% der maximal möglichen Dauer entspricht. Damit reiht er sich zusammen mit den weiter östlich liegenden Mittellandkantonen zuunterst in dieser Rangliste ein.
Rekordwerte in diesem Jahr
- Höchste Temperatur: 36.5°C (Beznau, 24. August)
- Tiefste Temperatur: –9.5°C (Buchs/Aarau, 3. Dezember)
- Wind: 94 km/h (Beznau, 24. August)
- Höchste Niederschlagsmenge: 1139.1 mm (Buchs/Aarau)
- Anzahl Blitze: 21'847 Entladungen
Zusammenfassung für den Kantonshauptort Aarau
2023 | Rekord | Norm (1991-2020) | |
Höchste Temperatur (°C) | 35.8 (11.06.) | 37.0 (24.07.2019) | |
Tiefste Temperatur (°C) | –9.5 (03.12.) | –23.4 (09.01.1985) | |
Stärkste Windböe (km/h) | 90.4 (31.03.) | 104 (03.01.2018) | |
Niederschlagssumme (mm) | 1139.1 | 1285 (2021) | 920 |
Sonnenscheindauer (h) | 1677.8 | 1997 (2022) | 1529 |
Eistage | 1 | 14.1 | |
Frosttage | 60 | 78.2 | |
Sommertage | 91 | 55 | |
Hitzetage | 27 | 14 | |
Tropennächte | 1 |