Die atlantische Hurrikansaison dauert in der Regel von Anfang Juni bis Ende Oktober. Über die Entwicklungen der Hurrikansaison 2023 berichten wir in diesem Blog mit laufenden Updates.
Hurrikan Lee nähert sich Kanada
Mit Hurrikan LEE nordwestlich der Bermudas sowie dem Tropensturm MARGOT westlich der Azoren, gibt es aktuell immer noch zwei tropische Systeme über dem Atlantik – ein drittes ist im Begriff sich zu bilden. MARGOT bedroht derzeit kein Land, da sich der Sturm mehr als 1000 Kilometer von den Azoren entfernt befindet und sich in den nächsten Tagen kaum verlagert sowie allmählich abschwächt.

Abb. 1: Satellitenaufnahme von Hurrikan Lee; Quelle: tropicaltidbits.com
Hurrikan LEE gibt hingegen Anlass zur Sorge! Sein Zentrum befindet sich zwar noch auf dem offenen Meer, allerdings ist der Sturm riesig. Sein Windfeld ist weit ausgedehnt, bereits heute Nachmittag nimmt der Einfluss auf den Nordosten der USA (Neuengland) sowie die Kanadische Provinz Nova Scotia zu. Der Wind frischt stark auf, dazu kommen entlang der Küste hohe Brandung und gefährliche Rippströmungen. Morgen Samstag trifft schliesslich das Zentrum von Lee im Bereich von Maine und Nova Scotia auf Land. Zu diesem Zeitpunkt ist er zwar aus aktueller Sicht kein Hurrikan mehr, aber nach wie vor ein sehr starker hybrider Sturm. Er dürfte von der Intensität nicht ganz an Fiona im Vorjahr heranreichen (rekordtiefer Luftdruck in Nova Scotia), trotzdem muss mit erheblichen Schäden durch Wind, intensiven Regen sowie die verursachte Sturmflut gerechnet werden!

Abb. 2: Weitere Zugbahn von Hurrikan Lee, Landfall morgen Samstag; Quelle: NOAA, NHC
Aktuell zwei Hurrikans im Atlantik: Lee und Margot
Momentan wüten zwei Hurrikans im Atlantik, einerseits der Hurrikan Lee, der sich ein paar hundert Kilometer nord-nordwestlich der nördlichen Leeward-Inseln befindet, und Hurrikan Margot, der momentan über dem zentralen subtropischen Atlantik liegt (vgl. Abb. 1).

Abb. 1: Aktuell gibt es im Atlantik zwei Hurrikans: Lee und Margot; Quelle: NOAA
Hurrikan Lee
Nachdem der Hurrikan Lee am letzten Samstag die Kategorie 5 erreicht hatte, drehte er nach Norden ab und schwächte sich etwas ab, sodass er vorgestern Sonntag noch ein Sturm der Kategorie 2 war. Gestern verstärkte er sich aber erneut etwas und erreichte die Stärke eines Sturms der Kategorie 3 mit Windgeschwindigkeiten bis 185 km/h.
Weitere erwartete Zugbahn
Laut neuen Berechnungen zieht der Hurrikan Lee in den kommenden Tagen westlich der Bermudas weiter nach Norden vor der US-Ostküste. Bermuda dürfte von einem direkten Treffer verschont bleiben, könnte aber dennoch starken Winden und heftigem Regen ausgesetzt sein. Es besteht aber immer noch eine grosse Ungewissheit darüber, wie nahe Lee in den nächsten Tagen an die Küste Neuenglands und Atlantikkanadas herankommen wird. Die genaue Zugbahn von Lee, selbst wenn er vor der US-Küste bleibt, wird entscheidend sein. Das grosse Windfeld des Sturms bedeutet, dass Schwankungen nach Osten oder Westen die Schwere des Sturms an Land beeinflussen werden. Selbst wenn Lee ein paar hundert Kilometer vor der Küste bleibt, könnte er die Küste mit starken Winden, Regen und Überschwemmungen überfluten. Die endgültige Zugbahn des Sturms nach seinem Vorbeiziehen an den Bermudas am Donnerstag ist somit für die Auswirkungen an der US-Küste entscheidend. Unabhängig von seiner endgültigen Zugbahn wird der Sturm aber im Laufe der Woche einem immer grösser werdenden Gebiet an der Ostküste hohe Wellen bescheren. Dies wird zu Küstenerosion, gefährlicher Brandung und lebensgefährlichen reissenden Strömen an den Stränden führen.

Abb. 2: Weitere Zugbahn des Hurrikan Lee; Quelle: NOAA
Hurrikan Margot
Während der Hurrikan Lee bereits seit mehreren Tagen über den Atlantik zieht, bildete sich in der Zwischenzeit westlich der Kapverdischen Inseln ein Tiefdruckgebiet, das sich zum Tropensturm entwickelte und gestern zu einem Hurrikan der Kategorie 1 mit dem Namen Margot heraufgestuft wurde. Margot ist dabei der fünfte Hurrikan der bisherigen Saison. Das Zentrum des Sturms liegt aktuell gut 2000 Kilometer nordwestlich der Kapverdischen Inseln vor der Küste Westafrikas. Die maximale Windgeschwindigkeit beträgt momentan knapp 130 km/h. Experten gehen davon aus, dass der Hurrikan in den kommenden Tagen stärker wird.
Weitere erwartete Zugbahn
Der Hurrikan Margot wird sich in den kommenden Tagen langsam nach Norden verlagern, über dem offenen Meer bleiben und somit keine bewohnten Gebiete direkt betreffen.

Abb. 3: Weitere Zugbahn des Hurrikan Margot; Quelle: NOAA
Schwerer Hurrikan
Der Hurrikan Lee beeindruckt die Meteorologen und Prognostiker. Dieser Hurrikan könnte der stärkste Hurrikan der Saison weltweit werden. Tatsächlich zeigt die letzte Aktualisierung der Vorhersagen Windgeschwindigkeiten von 265 km/h und Böen von 320 km/h an. Dies bedeutet, dass Lee die Kategorie 5 erreichen würde. Darüber hinaus ist die Intensivierung von Lee sehr schnell. Innerhalb von weniger als drei Stunden stieg die Intensität von Kategorie 2 auf Kategorie 4.

Abb. 1: Aktuelles Satellitenbild von Hurrikan Lee; Quelle: CIMSS
Lee könnte den Hurrikan Jova, der derzeit über den Pazifik zieht, überholen. Damit wäre er der bislang stärkste Sturm im Jahr 2023. Natürlich ist die Saison noch lange nicht zu Ende. Im September erreicht die tropische Aktivität ihren Höhepunkt. Ausserdem wurde gerade ein weiterer Sturm benannt: Margot.
Vorerst keine Schäden zu erwarten
Glücklicherweise wird erwartet, dass Lee auf seinem Weg keine Schäden verursachen wird, zumindest vorerst nicht. Wir erinnern uns an Ian, der sich auch sehr schnell intensivierte, bevor er die Küste von Florida traf. Die erwartete Zugbahn von Hurrikan Lee würde ihn im Norden der Kleinen Antillen vorbeiführen. Die Modelle sind sich nicht einig, welche Richtung der Sturm nehmen wird, nachdem er nach Norden abgedreht hat. Es besteht die Möglichkeit, dass er irgendwo im Osten Kanadas, in den Maritimes oder sogar in Neuengland auf Land trifft, aber bis dahin wird er einen Teil seiner Energie verloren haben.
Hurrikan Lee zieht an der Karibik vorbei
Im letzten Update vom 2. September haben wir erwähnt, dass sich für diese Woche die Entwicklung eines neuen Hurrikans über dem Atlantik abzeichnet (siehe Tickerverlauf unten). Unterdessen hat sich dieser Hurrikan aus einem tropischen Tief vor der Küste vor Senegal entwickelt und zieht mit rund 25 km/h in Richtung West bis Nordwest. Der Hurrikan trägt den Namen "Lee". Lee befindet sich rund 1500 Kilometer östlich der karibischen Inseln Dominica und Martinique auf dem offenen Atlantik. Die mittleren Windgeschwindigkeiten erreichen derzeit um 120 km/h, damit ist er knapp ein Hurrikan Kategorie 1, also ein schwacher Hurrikan. Er hat auch noch kein typisches Auge im Zentrum (siehe Satellitenbild). Lee wird in den nächsten Tagen allerdings eine rasche Entwicklung durchlaufen und dürfte bis zum Wochenstart Kategorie 4 erreichen. Das sind dann mittlere Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h und Windspitzen bis fast 300 km/h. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass Lee die Kategorie 5 schafft. Das typische Auge im Sturmzentrum wird auch bald auf dem Satellitenfilm ersichtlich sein.

Abb. 1: Aktuelles Satellitenbild von Hurrikan Lee.; Quelle: University of Wisconsin
Lee wird somit ein sogenannter "Major Hurricane". Das Positive: Nahezu alle Modelle zeigen derzeit, dass Lee weder die Inseln in der Karibik noch Florida treffen wird. Lee dürfte nach aktuellen Berechnungen zu Beginn der kommenden Woche etwa 500 Kilometer nördlich der Dominikanischen Republik nordwestwärts ziehen. Diese Entwicklung ist ziemlich sicher. Theoretisch würden sich danach die Bahamas und Florida um die Wochenmitte in der Zugbahn befinden, derzeit ist aber eher davon auszugehen, dass Hurrikan Lee zuvor den Schwenk nach Norden macht und auf dem Atlantik bleibt. Hoffen wir, dass sich dies in der Form bestätigt. Wir bleiben dran und informieren hier laufend über die Entwicklung.

Abb. 2: Prognostizierte Entwicklung und Zugbahn von Hurrikan Lee.; Quelle: NOAA
Derzeit 4 aktive Stürme über dem Atlantik
Franklin, Gert, Idalia und Katia sind die Namen der Sturmsysteme, die derzeit auf dem Atlantik aktiv sind. Vor einigen Tagen verursachte Idalia grosse Schäden in Florida, als er in der Kategorie 3 auf Land traf. Derzeit stellen weder Idalia noch die anderen Stürme eine Gefahr für bewohnte Gebiete dar. Ausserdem erreicht keiner dieser Stürme derzeit die Stärke eines Hurrikans. Die aktuellen Systeme sind auf dem Satellitenbild gut zu erkennen.

Abb. 1: Aktuelle Lage im Atlantik; Quelle: NOAA
Neue Entwicklung in der nächsten Woche
Bis Mitte nächster Woche wird die atlantische Hurrikansaison eine ruhige Phase durchlaufen. Die Aufmerksamkeit richtet sich jedoch bereits auf die Entwicklung der Situation ab Mitte der Woche. Die Anzeichen, dass sich ein tropischer Sturm in der Mitte des Atlantiks, etwa auf der Höhe der Kapverden, in einen Hurrikan verwandelt, verdichten sich. Aufgrund der vorherrschenden Höhenwinde würde seine Zugbahn nach Westen, d.h. in Richtung Karibik, verlaufen. Wir werden die Situation weiterhin mit weiteren Updates verfolgen.
Hurrikan Idalia hat sich wieder zu einem Tropensturm abgeschwächt.
Hurrikan Idalia traf kurz vor 14.00 Uhr (MEZ) oder kurz vor 08.00 Uhr (Ortszeit) in der Region "Big Ben", etwas südöstlich der Hauptstadt Tallahassee, im US-Bundesstaat Florida auf Land. In der Eyewall erreichten die maximalen Windspitzen etwas über 250 km/h, und der durchschnittliche Wind über eine Minute gemittelt betrug ziemlich genau 200 km/h. Es fehlte also nicht viel, um Idalia in die Kategorie 4 (209 km/h) zu bringen. Letztendlich war Idalia ein Hurrikan der Kategorie 3. Der Hurrikan verursachte eine Sturmflut, die an der Küste bis zu 5 Meter hoch war. Darüber hinaus sind derzeit mehrere hunderttausend Haushalte ohne Strom.

Abb. 1: Mehrere hunderttausend Haushalte in Florida und Georgia sind derzeit von der Stromversorgung abgeschnitten.; Quelle: poweroutage.us
In den letzten Stunden hat sich der Hurrikan über den Norden Floridas nach Georgia und dann nach South Carolina bewegt, wobei er sich deutlich abschwächte. Derzeit befindet er sich auf der Höhe von Murtle Beach. Inzwischen hat der Sturm jedoch so stark an Stärke verloren, dass er nur noch als Tropensturm kategorisiert wird. Als tropischer Sturm zieht er nun hinaus auf den Atlantik. Der Sturm kann in Echtzeit auf dem Satellitenfilm verfolgt werden.

Abb. 2: Weiterer Verlauf des ehemaligen Hurrikans Idalia; Quelle: NOAA
Hurrikan Idalia unmittelbar vor Landfall
Idalia hat sich über dem aussergewöhnlich warmen Wasser im Golf von Mexiko rapid intensiviert, heute Morgen unserer Zeit wurde er schon als Sturm der Kategorie 3 klassifiziert. Nach den neuesten Daten der Messflüge (NOAA Hurricane Hunters) hat Idalia nun aber wohl schon den unteren Rand der Kategorie 4 erreicht. Der Hurrikan in Echtzeit auf dem Satellitenfilm verfolgt werden.

Abb. 1: Hurrikan Idalia trifft im "Pandhandle" von Florida auf Land. Auf dem Atlantik erkennt man zudem eindrücklich den Hurrikan Franklin.; Quelle: SSEC, University of Wisconsin

Abb. 2: Aktuelles Radarbild mit den Regenbändern von Hurrikan Idalia; Quelle: NOAA
Der Landfall steht unmittelbar bevor, hauptbetroffen ist zunächst der Bereich zwischen dem Cape San Blas und dem Grossraum Tampa. Neben dem Wind stellt vor allem die Sturmflut die grösste Gefahr dar, die NOAA erwartet einen Pegelanstieg von 3 bis 5 Metern!

Abb. 3: Erwarteter Pegelanstieg durch die Sturmflut, Angaben in Fuss; Quelle: NOAA, NHC
Der Küstenbereich ist hier flach, das Wasser kann weit ins Landesinnere vordringen. Dazu kommen intensive Regenfälle, die äusseren Regenbänder ziehen bereits über Land. In den kommenden Stunden zieht Idalia unter Abschwächung über das südliche Georgia, dies aber wohl nach wie vor in Hurrikanstärke (zumindest Kategorie 1). Danach erreicht Idalia als Tropensturm South Carolina und das südliche North Carolina, nachfolgend verlagert sie sich morgen Donnerstag auf den Atlantik hinaus.

Abb. 4: Weitere Zugbahn von Hurrikan Idalia; Quelle: NOAA, NHC
Dort wird der Sturm noch einige Tage weiter existieren, über das genaue Verhalten sind sich die Modelle aber noch nicht ganz einig. Im ganzen Bereich der Zugbahn fällt 100 bis 200 mm Regen, in Florida sind es im oben genannten Bereich zum Teil bis zu 300 mm.
Idalia – Hurrikan trifft auf Florida
Am 26. August hat sich über dem karibischen Meer eine tropische Depression gebildet (Tiefdruckgebiet). Einen Tag später hat sich das System etwas verstärkt und erreichte den Status eines Tropensturms. Gleichzeitig wurde der Sturm auf den Namen Idalia getauft, es ist der zehnte Name auf der diesjährigen Namensliste. Von seinem Entstehungsort unweit vor der Küste von Honduras zog er auf einer nördlichen Zugbahn an Kuba vorbei und verstärkte sich dabei weiter. Seit heute Morgen weist er Durchschnittswinde von mehr als 121 km/h auf, wodurch er nun als Hurrikan bezeichnet wird. Obwohl die Meerestemperaturen sehr warm sind und teilweise mehr als 2 Grad über der Norm liegen, verlief die Intensivierung von Idalia in den vergangenen Tagen noch nicht sehr schnell. Grund waren die unterschiedlichen Winde in den verschiedenen Stufen der Atmosphäre. Windscherung – so der Fachbegriff – hemmt einen Tropensturm in seiner Entwicklung, da das relativ fragile vertikale Sturmkonstrukt etwas auseinandergezogen oder in extremen Fällen -gerissen wird. Nun aber kommt Idalia in eine Region mit geringer Windscherung, in Kombination mit dem warmen Golfwasser von verbreitet über 30 Grad also ideale Bedingungen für eine rasche Verstärkung. Es wird prognostiziert, dass der Hurrikan irgendwann am frühen Mittwoch (Ortszeit) zwischen Tallahassee und Tampa auf Land treffen wird. Bis zu diesem Zeitpunkt dürfte er sich zu einem Major-Hurrikan verstärkt haben (in der unteren Abbildung als "M" gekennzeichnet), also einem Hurrikan der Kategorie 3 oder höher. Winde von knapp 200 km/h sind zu erwarten, wobei Windspitzen von mehr als 250 km/h realistisch sind.

Abb. 1: Weiterer Verlauf von Idalia; Quelle: NWS
Sturmflut und Tornadogefahr
Nicht nur die starken Winde, sondern auch der viele Regen, hohe Sturmfluten und Tornados bergen eine grosse Gefahr bei einem auf Land treffenden Hurrikan. Nachfolgende Abbildung zeigt die zu erwartenden Sturmfluthöhen, welche teilweise um die 4 Meter hoch sein werden. Besonders tiefgelegene Regionen werden damit grosse Probleme bekunden. Wir halten Sie an dieser Stelle auf dem neusten Stand.

Abb. 2: Erwartete Sturmflut im Zusammenhang mit Idalia; Quelle: NWS
Franklin - keine Gefahr für das US-Festland
Tropensturm Franklin befindet sich derzeit rund 600 Kilometer nördlich von Puerto Rico. Er hat sich in den letzten Stunden mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 15 km/h in nordöstliche Richtung bewegt. Nun dreht das System zunehmend nach Nordwesten ab. Die Zuggeschwindigkeit nimmt leicht zu und erreicht dann etwa 20 km/h.
Derzeit ist Franklin noch ein Tropensturm, seine mittlere Windgeschwindigkeit erreicht rund 100 km/h, die Windspitzen bis 130 km/h. In den nächsten Stunden wird sich das System aber verstärken und in der Nacht auf Sonntag zu einem Hurrikan Kategorie 1 heranwachsen. Danach dürfte sich der Hurrikan über dem Atlantik nach aktuellen Berechnungen weiter verstärken und in der Nacht auf Montag mittlere Windstärken bis 170 km/h und Windspitzen bis 200 km/h erreichen, somit dann auch zu einem Kategorie 2 Hurrikan hochgestuft werden. Letztlich liegt für Franklin mit ein paar km/h mehr auch noch die Hurrikan-Kategorie 3 drin.
In der kommenden Woche bleibt Franklin voraussichtlich auf dem Atlantik und bewegt sich nord- bis nordostwärts. Mit zunehmendem Vordringen in nördlichere Breitengrade und dadurch auch weniger warmes Oberflächenwasser, dürfte sich Franklin allmählich wieder leicht abschwächen. Weil Franklin auf dem offenen Meer bleibt, geht von diesem Hurrikan keine Bedrohung für das amerikanische Festland aus. Auch die Bermudas dürften nur am Rande betroffen sein.

Abb. 1: Vorhersage Zugbahn von Hurrikan Franklin (Stand Samstag 26. August 2023); Quelle: NOAA
Neues System im Golf von Mexiko - Idalia
Zwischen der mexikanischen Halbinsel Yucatan und Kuba befindet sich derzeit ein kleines tropisches Tiefdruckgebiet. Dieses zeigt bereits eine leichte Rotation und besteht aus diversen Gewitterzellen. Daraus dürfte zu Beginn der kommenden Woche ein Tropensturm entstehen. Da dieser mit einer leichten Zugrichtung nach Norden aus dem rund 30 Grad warmen Oberflächenwasser des Golf von Mexiko viel Energie ziehen kann, besteht durchaus die Möglichkeit, dass aus dem Tropensturm auch ein Hurrikan wird. Dieser würde dann den Namen Idalia tragen. Inwiefern sich Idalia verstärken kann, und wo er Mitte der kommenden Woche auf Land treffen wird, ist derzeit noch unklar. Ziemlich sicher dürfte dies irgendwo an der Golfküste des Bundesstaates Florida passieren.
Ein Szenario mit grosser Wahrscheinlichkeit ist, dass Idalia entweder als Tropensturm oder Hurrikan tiefer Kategorie über den Norden Floridas zieht und sich dann der US-Ostküste entlang nach Nordosten verlagert. Damit wären dann auch dicht besiedelte Gebiete betroffen. Bleibt zu hoffen, dass sich das System nicht ausreichend gut und stark formieren kann und bestenfalls "nur" als Tropenturm wütet. Eine stärkere Entwicklung bleibt aber auch ein mögliches Szenario. Wir bleiben dran und informieren an dieser Stelle regelmässig.

Abb. 2: Neues System dürfte sich bald zum Tropensturm entwickeln.; Quelle: SSEC, University of Wisconsin

Abb. 3: Prognostizierte Zugbahn von Hurrikan Idalia.; Quelle: NOAA
Seit einem Monat Ruhe
Seit dem offiziellen Beginn der Hurrikansaison im Atlantik am 1. Juni wurden ein Hurrikan (Don) und drei tropische Stürme (Arlene, Bret und Cindy) registriert. Seit etwa einem Monat wurden jedoch keine weiteren Systeme registriert.
Steigende Gefahr
Ab heute ist die Aktivität der Hurrikansaison im Atlantik jedoch höher. Bis zum 20. Oktober wird das Auftreten von Hurrikanen oder tropischen Stürmen deutlich zunehmen. Diese höhere Wahrscheinlichkeit wird um den 10. September herum ihren Höhepunkt erreichen und dann bis Mitte Oktober allmählich abnehmen.
Emily, Franklin und Gert kommen
Zwei tropische Stürme, Emily und Franklin, sind auf dem Weg in die Mitte des Atlantiks.
Von der afrikanischen Küste aus zieht Emily mit einer Geschwindigkeit von 17 km/h in west-nordwestlicher Richtung. Die Windgeschwindigkeiten betragen 85 km/h. Emily wird der fünfte tropische Sturm der Saison sein, was für diese Jahreszeit normal ist.
Der tropische Sturm Franklin befindet sich derzeit südöstlich der Dominikanischen Republik. Er bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 22 km/h in nord-nordwestlicher Richtung. Seine Windgeschwindigkeit liegt bei 75 km/h. Franklin wird der sechste Sturm der Saison sein.
Schließlich hat sich ein tropisches Tiefdruckgebiet, Gert, vor der Küste der nördlichen Antillen gebildet. Die Vorhersagen deuten jedoch auf eine schnelle Abschwächung und Auflösung in den nächsten 24 bis 48 Stunden hin.

Abb. 1: Aktuelle Lage im Nordatlantik am 21. August 2023; Quelle: CIMSS
Die Liste der Namen wird länger werden
Neben Don, Arlene, Bret, Cindy, Emily, Franklin und Gert hat die NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration), die die Liste der Namen für Stürme und Hurrikane im Atlantik verwaltet, bereits eine Liste mit zukünftigen Namen in der Warteschlange: Harold, Idalia, Jose, Katia, Lee, Margot, Nigel, Ophelia, Phillipe, Rina, Sean, Tammy, Vince und Whitney.
Zu beachten ist, dass es für die atlantischen Hurrikane eine Namensliste für sechs Jahre gibt. Mit anderen Worten, eine Liste wird alle sechs Jahre wiederholt. Eine Änderung erfolgt nur dann, wenn ein tropisches Phänomen so tödlich oder kostspielig ist, dass die zukünftige Verwendung seines Namens für ein anderes Phänomen aus offensichtlichen Gründen der Sensibilität unangebracht wäre.
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