Stabiles Wetter ist in den kommenden Tagen nicht in Sicht, noch am meisten Sonne dürfte es am Freitag und am Samstag geben. Dazu ist es gelegentlich auch nass, insbesondere mit einer Warmfront heute Donnerstag und mit einer Kaltfront in der Nacht auf morgen Freitag sowie im Süden und im Bündnerland morgen Vormittag. Zudem fällt insbesondere am Montag im Süden und im Westen zeitweise Niederschlag. Die Maximaltemperaturen sind ab morgen im Norden meist nur noch einstellig, mit zumeist knapp 10 Grad ist es aber nicht sehr kühl und noch immer etwas über der Norm für die Jahreszeit temperiert.
Kaltfront mit teils Sturmböen
Nach der gestrigen Warmfront, die im Jura und auf den Bergen schon teilweise stürmische Winde brachte, zog in der Nacht die dazugehörige Kaltfront durch und brachte in der ersten Nachthälfte stellenweise weitere Sturmböen und lokal auch Orkanböen (vgl. nachfolgende Liste).
Stärkste Windböen (<700m, Stand 07:50)
In tiefen Lagen gab es dabei in der Nordwestschweiz und ganz im Norden die stärksten Böen, in Rünenberg konnte eine Orkanböe von 123 km/h und auf der St. Chrischona von 121 km/h registriert werden, in Schaffhausen waren es 107 km/h. Dies waren allerdings Ausreisser nach oben, an den meisten Orten in tiefen Lagen konnten Böen von 50 bis 80 km/h verzeichnet werden (vgl. Abb. 1).
Abb. 1: Maximale Windböen gestern Freitag; Quelle: MeteoNews, UBIMET
Auf den Jurahöhen und auf den Bergen gab es in der Nacht wie erwähnt lokal Orkanböen, wobei die maximalen Böen auf dem Säntis mit 133 km/h und auf dem Chasseral mit 132 km/h registriert werden konnten.
In der zweiten Nachthälfte flauten die Winde rasch wieder ab und sind heute Freitag im Flachland nur noch schwach bis im Westen mässig.
Bei Frontdurchzug lokal auch Gewitter
Die Kaltfront war nicht nur von viel Wind und wie untenstehend näher beschrieben kräftigem Regen begleitet, sondern auch von vereinzelten Gewittern (vgl. Abb. 2). Es gab immerhin 183 Blitze, am meisten davon im Kanton Waadt.
Abb. 2: Blitzanzahl mit der Kaltfront in der Nacht auf heute; Quelle: MeteoNews, UBIMET
Seit gestern vor allem im Süden etwas grössere Niederschlagssummen
Gestern Donnerstag brachte die Warmfront vor allem im Jura, Westen, Wallis und am Nordrand der Schweiz etwas grössere Niederschlagssummen von örtlich über 20 Litern pro Quadratmeter, die Kaltfront der Nacht war im Tessin und den nördlich angrenzenden Gebieten am aktivsten. Hier hält der Niederschlag mit allerdings abnehmender Intensität heute noch an. In den letzten 36 Stunden konnten vor allem im Tessin lokal bis knapp über 50 Liter Niederschlag verzeichnet werden (vgl. nachfolgende Tabelle).
Niederschlagsmenge (Stand 08:05)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Stabio (353 m ü.M., TI) | 58 |
Monte Generoso (1608 m ü.M., TI) | 57 |
Coldrerio (347 m ü.M., TI) | 52 |
Säntis (2502 m ü.M., AR) | 52 |
Longirod (900 m ü.M., VD) | 51 |
La Dôle (1670 m ü.M., VD) | 46 |
Torricella - Crana (1002 m ü.M., TI) | 45 |
Bière (684 m ü.M., VD) | 45 |
Salvan (990 m ü.M., VS) | 43 |
Vicosoprano (1089 m ü.M., GR) | 43 |
Tänikon (536 m ü.M., TG) | 42 |
Bülach (403 m ü.M., ZH) | 41 |
Grosser St. Bernhard (2472 m ü.M., VS) | 41 |
Winterthur (439 m ü.M., ZH) | 41 |
Lugano (273 m ü.M., TI) | 40 |
Neftenbach (415 m ü.M., ZH) | 40 |
Gsteig (1196 m ü.M., BE) | 39 |
Soglio (1086 m ü.M., GR) | 39 |
Crans-Montana (1508 m ü.M., VS) | 38 |
Nyon (477 m ü.M., VD) | 38 |
Bei einer Schneefallgrenze von durchgehend unter rund 1500 Metern gab es südlich der Alpen in den Bergen örtlich bis über einen halben Meter Neuschnee, am meisten dabei im Malojagebiet (vgl. Abb. 3).
Abb. 3: Auch das Oberengadin zeigt sich heute Morgen tief verschneit (Sils, 43 Zentimeter Neuschnee); Quelle: roundshot
Im Bergell, Oberengadin und im Puschlav herrscht momentan auch eine grosse Lawinengefahr (rot, Stufe 4), in den übrigen Regionen der Alpen ist diese vielerorts erheblich (orange, Stufe 3, vgl. Abb. 4).
Abb. 4: Aktuelle Lawinengefahr; Quelle: WSL-Institut für Schnee-und Lawinenforschung SLF
Heute kommen im Tessin und in Südbünden sowie im Oberengadin noch etwa 5 bis gegen 20 Zentimeter Neuschnee dazu. Durch die starken Niederschläge der Nacht sank die Schneefallgrenze in den südlichen Tälern bis gegen 600 Meter, im Norden schneite es zumeist bis rund 700 bis 900 Meter hinunter.
Heute Donnerstag teils stürmischer Südwestwind und in den Alpentälern Föhn
Heute Donnerstag wehte insbesondere im Jura und auf den Bergen ein teilweise stürmischer Südwestwind und in den nördlichen Alpentälern ein stürmischer Föhn. Auf dem Chasseral gab es mit 123 km/h und in Rünenberg mit 121 km/h sogar Orkanböen. Auf den Bergen konnte die stärkste Böe mit 109 km/h auf dem Piz Martegnas und in den Alpentälern mit 101 km/h in Altdorf verzeichnet werden (vgl. nachfolgende Tabelle).
Stärkste Windböen (Stand 16:55)
Messstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Chasseral (1599 m ü.M., BE) | 123 |
Rünenberg (610 m ü.M., BL) | 121 |
La Dôle (1670 m ü.M., VD) | 112 |
Piz Martegnas (2670 m ü.M., GR) | 109 |
Säntis (2502 m ü.M., AR) | 105 |
Glacier des Diablerets (2966 m ü.M., VD) | 105 |
Moléson (1972 m ü.M., FR) | 103 |
Gütsch (2287 m ü.M., UR) | 102 |
Altdorf (449 m ü.M., UR) | 101 |
Bantiger (942 m ü.M., BE) | 100 |
Pilatus (2106 m ü.M., LU) | 99 |
Courtelary (685 m ü.M., BE) | 95 |
Jungfraujoch (3580 m ü.M., BE) | 93 |
Delsberg (439 m ü.M., JU) | 92 |
Val de Travers (733 m ü.M., NE) | 90 |
Titlis (3040 m ü.M., OW) | 90 |
Rossemaison (453 m ü.M., JU) | 90 |
Reconvilier (731 m ü.M., BE) | 90 |
Känerkinden (575 m ü.M., BL) | 88 |
Napf (1406 m ü.M., BE) | 88 |
In der Nacht bringt eine Kaltfront auch im Flachland teils stürmische Böen, gleichzeitig geht der Föhn in den Alpentälern zu Ende. In der zweiten Nachthälfte wird es dann wieder ruhiger.
Mit Föhn lokal bis über 15 Grad
Mit zunehmend starkem Föhn stiegen die Temperaturen heute örtlich bis über 15 Grad. Am mildesten war es dabei mit 15.8 Grad in Altdorf und mit 15.5 Grad in Bad Ragaz. Ohne Föhn wird es hier dann morgen Freitag deutlich kühler.
Abb. 1: Maximaltemperaturen heute Donnerstag; Quelle: MeteoNews, UBIMET
Heute Donnerstag Warmfront und Föhn
In der Nacht auf heute hat uns eine Warmfront eines atlantischen Tiefs namens Wencke erreicht und mit Ausnahme des Bündnerlands und im Süden Niederschlag gebracht. Die Schneefallgrenze lag dabei über 1500 Metern. Im Laufe des Tages ist es mit Schwerpunkt in der Westschweiz und am Nordrand häufig nass mit einer Schneefallgrenze, welche sich mit 1700 bis 2000 Metern in grosser Höhenlage befindet. Zudem fällt auch im Süden immer wieder etwas Regen. Auf den Jurahöhen und auf ausgesetzten Bergen der Voralpen weht dazu ein teilweise stürmischer Südwestwind mit Böen von lokal bis über 100 km/h. Der Südwestwind greift auch ins westliche Mittelland, hier liegen Böen bis lokal über 60 km/h drin. Dazu gibt es tagsüber einen sich immer weiter verstärkenden Druckunterschied zwischen dem Süden und Norden, sodass in den nördlichen Alpentälern ein zunehmend starker bis stürmischer Föhn aufkommt und hier auch nur wenig Niederschlag fällt. In Nord- und Mittelbünden sowie im Unterengadin dürfte es sogar ganz trocken bleiben. Die Temperaturen bleiben dazu wie in den letzten Tagen in einem milden Bereich und erreichen verbreitet zweistellige Werte. Am mildesten wird es mit rund 15 bis 17 Grad in den föhnigen Alpentälern (vgl. Abb. 1).
Abb. 1: Wetter heute Donnerstag; Quelle: MeteoNews
In der Nacht auf morgen Freitag Kaltfront
In der Nacht auf morgen Freitag zieht dann die Kaltfront des erwähnten Tiefs mit starken Winden und lokal stürmischen Böen sowie kräftigem Regen durch. Lokal sind auch Blitz und Donner möglich. Der Föhn in den Alpentälern geht so zu Ende und wird durch starke bis stürmische Winde aus nördlichen Richtungen abgelöst. Die Schneefallgrenze sinkt dabei im Norden knapp unter 1000 Meter und im Süden gegen 1000 Meter. Im Flachland wird es aber in der zweiten Nachthälfte bereits wieder zunehmend trocken und im Westen klar. Am Morgen ist es fast nur noch im Süden, im Bündnerland sowie in den zentralen und östlichen Alpen nass. Mit starken Niederschlägen kann es dabei im Bündnerland infolge Niederschlagsabkühlung auch nasse Flocken bis ins Rheintal geben, ansetzen dürfte der Schnee hier aber kaum.
Morgen Freitag hinter der Front recht sonnig
Die Kaltfront liegt morgen Vormittag noch über dem Süden und Südosten der Schweiz, sodass es hier mit allerdings abnehmender Intensität noch zeitweise nass ist, zieht dann aber am Nachmittag langsam nach Osten ab. Im Westen ist es dazu ganztags recht sonnig mit höchstens einzelnen Schauern am Nachmittag vor allem im Jura. Ganz im Osten gibt es am Vormittag noch meist bewölktes Wetter, am Nachmittag setzt sich dann aus Westen auch zunehmend die Sonne durch. Die Temperaturen sind dazu etwas tiefer als zuletzt, mit etwa 9 bis 11 Grad aber noch immer etwas höher als in dieser Jahreszeit üblich. Nur im Rheintal, wo es bis weit in den Nachmittag hinein bewölkt bleibt, ist es mit 7 bis 8 Grad etwas kühler (vgl. Abb. 2).
Abb. 2: Wetter morgen Freitag; Quelle: MeteoNews
Bis etwa morgen Mittag teils grosse Regen- und auf den Bergen Schneemengen
Schon heute fällt insbesondere im Westen mit der Warmfront tagsüber recht viel Niederschlag, lokal sind bis gegen 20 Liter pro Quadratmeter möglich. Die Kaltfront der Nacht bringt dann vor allem im Tessin und den nördlich angrenzenden Regionen viel Niederschlag, der wie oben erwähnt am Vormittag mit nachlassender Intensität weitergeht. Bis etwa morgen Mittag kommen dabei etwa die in nachfolgender Karte modellierten Niederschlagssummen zusammen (vgl. Abb. 3).
Abb. 3: Niederschlagssumme bis Freitagmittag; Quelle: MeteoNews, UBIMET
Die Karte zeigt, dass im Tessin sowie im Misox, Bergell und Puschlav die grössten Niederschlagssummen bis lokal über 50 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen. Hier ist so in den Bergen ab rund 1500 Metern bis über einen halben Meter Neuschnee zu erwarten. In den nördlichen Alpen sind es vielerorts etwa 10 bis 30 Zentimeter. Der Schnee ist für die Wintersportdestinationen sicher sehr willkommen!
Freundlicher Samstag
Am Samstag sind die Druckunterschiede im Alpenraum recht klein, die Luftmasse ist aber etwas labil geschichtet. So gibt es freundliches und teilweise sonniges Wetter mit höchstens einzelnen Regengüssen. Noch am grössten ist die Schauerneigung im Südtessin. Die Temperaturen erreichen dazu schweizweit knapp 10 Grad.
Sonntag bis Dienstag unbeständig
Am Sonntag nähert sich aus Westen ein atlantisches Tief, das sich nachfolgend über Südeuropa installiert und bis Dienstag weitgehend unser Wetter bestimmt. Die genaue Zugbahn des Tiefs ist noch etwas unsicher, sodass eine exakte Prognose immer schwerer wird. Soweit klar ist, dass es am Sonntag im Westen höchstens wenig Sonne gibt, im Jura und möglicherweise am Genfersee wird es im Laufe des Nachmittags auch nass. Im Osten bleibt es trocken, hier ist es am Vormittag auch noch teilweise sonnig, am Nachmittag ziehen dann dichte Wolken auf. Dazu wird es zunehmend föhnig. Im Süden gibt es ganztags viele Wolken und etwas Regen. Am Montag und Dienstag dürften dann schweizweit die Wolken dominieren, Sonne gibt es höchstens am Dienstag wenig. Vor allem am Montag und mit Schwerpunkt im Süden und im Westen ist es teilweise auch nass, wobei die Schneefallgrenze im Westen auf etwa 1200 bis 1300 Metern und im Süden auf 700 bis 1000 Metern liegen dürfte. Die Temperaturen erreichen von Sonntag bis Dienstag schweizweit zwischen etwa 7 und 10 Grad.
Trend: Wechselhafter Mittwoch, Sonne in den Bergen am Donnerstag
Ab Mittwoch ist die Wetterentwicklung sehr unsicher, wahrscheinlich ist es am Mittwoch veränderlich mit einzelnen Schauern und am Donnerstag abgesehen von Hochnebel recht sonnig. Im Süden dürfte es am Mittwoch und Donnerstag mindestens teilweise sonnig sein. Die Temperaturen erreichen im Norden voraussichtlich knapp 10 Grad, im Süden dürfte etwas milder sein.
Zum Schluss noch überblicksmässig die Wetterentwicklung von Samstag bis zum kommenden Donnerstag (vgl. Abb. 4).
Abb. 4: Wetteraussichten von Samstag bis Donnerstag; Quelle: MeteoNews